Weißt du, was uns anfällig für Stress am Arbeitsplatz macht?

Weißt du, was uns anfällig für Stress am Arbeitsplatz macht?

Letzte Aktualisierung: 14. April 2017

Du kommst am Montagmorgen ins Büro und hast bereits einen riesigen Papierberg voller Arbeit auf deinem Schreibtisch liegen. Doch damit fängt der Stress am Arbeitsplatz erst an. Dein Chef hat schlechte Laune, wieso auch immer, und das lässt er an dir oder an deinen Arbeitskollegen aus, weshalb du noch mehr Arbeit aufgebrummt bekommst.

Du merkst, wie du langsam nervös und ängstlich wirst, weil du nicht weißt, wie du das alles schaffen sollst, oder du denkst, dass du schon genug zu tun hast und man dir nicht noch mehr aufhalsen muss. Du blockierst dich selbst, siehst, wie dir das alles über den Kopf wächst und bist total gestresst. Am Ende des Tages, ohne eine Ahnung davon zu haben, wie, hast du deine ganze Arbeit erledigt. Aber der nächste Tag steht schon in den Startlöchern und der nächste Zwischenfall wartet bereits auf dich. Was für ein Stress!

„Wirkliche Schwierigkeiten kann man überwinden, nur die vorgestellten sind unüberwindbar.“

Theodore N. Vail

Wie entsteht Stress am Arbeitsplatz?

Stress am Arbeitsplatz ist dem Zusammenspiel emotionaler, kognitiver und physiologischer Reaktionen und dem Verhalten in Bezug auf gewisse unangenehme oder aufwühlende Aspekte, auf die Organisation oder auf das Arbeitsumfeld geschuldet. Emotionale und kognitive Reaktionen stehen im Zusammenhang mit unseren Gedanken. Hierbei handelt es sich um unseren inneren Dialog. Die physiologischen Reaktionen beziehen sich auf das, was in unseren Organen passiert, wie beispielsweise ein beschleunigter Herzschlag.

Diese Art von Stress entsteht, da wir den Anforderungen gerecht werden wollen, die unser Arbeitsumfeld an uns stellt. Normalerweise hilft uns ein wenig Stress, unsere Aufgaben effizienter zu erledigen. Problematisch wird es allerdings, wenn er unsere Arbeitsleistung beeinträchtigt. Wir werden dann nervös und empfinden Angst. Außerdem bekommen wir das Gefühl, dass uns die Situation über den Kopf wächst und wir nicht mit ihr umgehen können.

Ob dieser Stress auftritt oder nicht, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Dazu gehören Situationen, die von dem Unternehmen abhängen, in dem wir arbeiten, sowie vom Arbeitsklima. Doch auch persönliche Eigenschaften spielen eine Rolle. Wenn wir all das bedenken, wird uns das dabei helfen, den beruflich bedingten Stress besser beurteilen zu können.

„Stress wird dadurch hervorgerufen, hier zu sein, aber dort sein zu wollen.“

Eckhart Tolle

Welche Faktoren am Arbeitsplatz sind für beruflichen bedingten Stress verantwortlich?

Hinsichtlich der sich am Arbeitsplatz ereignenden Situationen gibt es eine Reihe von organisatorischen Faktoren, die das Auftreten von Stress begünstigen. Dazu gehören die Arbeitszeiten, Schichtarbeit, das Arbeitsklima, der Verdienst, die Risiken am Arbeitsplatz, keine klare Aufgabenverteilung, die Hierarchie innerhalb des Unternehmens etc.

Stress am Arbeitsplatz wird von vielen Bedingungen begünstigt. Beispielsweise wenn viel Arbeit in nur wenig Zeit erledigt werden muss. So verhält es sich auch, wenn einer Aufgabe innerhalb weniger Zeit sehr viel Beachtung geschenkt werden muss. Oder auch wenn sich die Aufgaben die meiste Zeit des Arbeitstages wiederholen.

Auch Schichtarbeit kann arbeitsbedingten Stress hervorrufen. Die Branchen, in denen dieses Phänomen am häufigsten auftritt, sind: das Gesundheitswesen, die Veterinärmedizin, der Pflegedienst, Transport und Kommunikation.

Die von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) durchgeführten Umfrage zwischen 2012 und 2013 zeigte, welche Faktoren am Arbeitsplatz am häufigsten zu Stress führen:

  • Unsicherheit am Arbeitsplatz oder eine Umstrukturierung der Belegschaft
  • Arbeitszeiten oder eine übermäßige Arbeitsbelastung
  • Ausbeutung oder Unterdrückung am Arbeitsplatz
  • Fehlende Unterstützung seitens der Arbeitskollegen und Vorgesetzten
  • Geringe Kontrolle über mögliche alternative Arbeitsweisen

Welche persönlichen Eigenschaften des Arbeitnehmers begünstigen Stress am Arbeitsplatz?

Es ist gut zu wissen, welche Faktoren des Arbeitsumfelds bei der Entstehung dieser Art von Stress eine Rolle spielen. Doch wir als Arbeitnehmer können diese Situation allein oft nicht ändern, es sei denn, wir arbeiten vielleicht in der Personalabteilung. Aus diesem Grund möchten wir uns nun die persönlichen Einflüsse ansehen, die unsere Anfälligkeit für arbeitsbedingten Stress definieren, damit wir uns überlegen können, wie wir mit ihnen umgehen.

Wenn wir beispielsweise sehr perfektionistisch und ehrgeizig sind, ist es wahrscheinlicher, dass wir Stress am Arbeitsplatz erfahren. Genauso sieht es auch aus, wenn wir uns zu sehr auf unseren Beruf konzentrieren und zu einem Workaholic werden. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass diese Eigenschaften in gesundem Maß nicht schädlich für uns sein müssen.

„Eines der Anzeichen für einen bevorstehenden Nervenzusammenbruch ist unsere Meinung darüber, dass unsere Arbeit das Allerwichtigste sei.“

Bertrand Russell

Wenn wir uns außerdem nicht entspannen können und ständig unter Druck stehen, ist Risiko auf Stress am Arbeitsplatz ebenfalls hoch. Oder wenn wir von anderen abhängig sind, um Entscheidungen zu treffen, denn das bedeutet, dass wir nicht an unsere eigene Entscheidungsfähigkeit glauben. Wenn wir dazu neigen, die uns umgebenden Situationen als bedrohlich einzustufen, ist auch hier die Folge, dass wir gestresst sind.

Doch auch andere Eigenschaften nehmen hier Einfluss. Wenn wir eher introvertiert sind, sodass wir von der Unterstützung unseres sozialen Umfeldes keinen Gebrauch machen, müssen wir uns mit den Bedingungen am Arbeitsplatz allein herumschlagen. Falls wir recht stur sind, geben wir Anlass zu Konflikten. Das kann dazu führen, dass sich Stress am Arbeitsplatz breitmacht und das Arbeitsklima negativ beeinflusst wird. Dies kann durch schlechte Angewohnheiten und eine schlechte Ernährung noch begünstigt werden.

Falls wir nun feststellen, dass eine dieser Eigenschaften auf uns zutrifft, müssen wir aber nicht gleich verzweifeln. Wir sollten uns dessen einfach bewusst werden und an diesem Punkt arbeiten. Auf diese Weise können wir uns unser Leben am Arbeitsplatz erheblich erleichtern und vermeiden, dass wir arbeitsbedingten Stress erfahren und unter dessen negativen Konsequenzen leiden.

Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Ryan McGuire

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