Warum manche Mädchen auf böse Jungs stehen
Wie im Film beobachten wir oft auch in der realen Welt, dass sich Mädchen in böse Jungs verlieben. Das gefährliche, männliche Erscheinungsbild macht sie attraktiv und außerdem verleihen sie ihnen oft eine gewisse Autorität in ihrer Peergroup. Die “Bad Boys” wiederum spielen oft genau diese Rolle, da sie so auf Mädchen anziehend wirken.
In vielen Fällen handelt es sich jedoch nicht um eine “Kinderspiel”, leider kommt es oft zu Gewalt. Aus einer Studie der Universität Huelva sowie andern Forschungen geht hervor, dass Mädchen eher verbale und körperliche Gewalt ausüben, während Jungen häufig sexuelle Gewalt anwenden.
“Dieses irrationale Verlangen nach Dominanz, Kontrolle und Macht über die andere Person ist die Haupttriebkraft, die häusliche Gewalt zwischen Paaren nährt.”
Luis Rojas Marcos
Warum manche Mädchen auf böse Jungs stehen
Der “Bad Boy” verkörpert ein Männlichkeitsmodell , das sich durch Mut, Kühnheit, Selbstvertrauen und eine gewisse Unverwundbarkeit auszeichnet. Er ist so etwas wie der epische Held der Literatur, der in allen Bereichen unbesiegbar zu sein scheint und zudem eine gewisse Emotionslosigkeit an den Tag legt, als würde ihn nichts berühren.
Diese Art von Figur stellt das klassischste Modell der Männlichkeit dar, das von verschiedenen Kulturen mit erotischen Qualitäten ausgestattet wurde. Böse Jungs sind deshalb in einem Alter, in denen die Stabilität verloren geht, besonders interessant.
Es gibt viele Mädchen im Teenageralter, die sich leicht in böse Jungs verlieben, weil sie ihnen die Sicherheit geben, die ihnen fehlt, und einen scheinbar festen Hafen zum Ankommen bieten, während sie sich von den Eltern lösen. Dieser Typ verkörpert übrigens oft eine strenge Vaterfigur.
Gewalt in jugendlichen Beziehungen
Böse Jungs neigen oft zu geschlechtsspezifischer Gewalt. Auch Mädchen neigen vermehrt zu Gewalt, doch in unserem heutigen Artikel konzentrieren wir uns auf männliche Gewaltsamkeit. In vielen Fällen kommt es zu sexuellen Forderungen, die von den Mädchen toleriert werden, auch wenn sie diese eigentlich nicht erdulden möchten. Die Jugendlichen weigern sich auch oft, sich bei sexuellem Kontakt zu schützen und bringen die Mädchen damit mehrfach in Gefahr.
In vielen jugendlichen Beziehungen dieser Art kommt es zu starker Abhängigkeit. Die Mädchen sind oft trotz sexueller Übergriffe bereit, die Beziehung fortzuführen. Studien weisen darauf hin, dass es nicht ratsam ist, solche Beziehungen zu verbieten, da dies normalerweise genau die gegenteilige Wirkung hat. Das Mädchen sieht darin eine Herausforderung, die es mit der Kraft der Liebe zu überwinden versucht. Verbote sind ein besonderer Reiz.
Erziehung zur Vermeidung geschlechtsspezifischer Gewalt
Die meisten Mädchen in dieser Situation kennen zwar die Theorie, haben aber große Schwierigkeiten, sie in die Praxis umzusetzen. Wenn man sie fragt, werden viele von ihnen sagen, dass sie Gewalt gegen Frauen bedauern und dass sie sich ihrer Rechte bewusst sind. Doch am Ende des Tages stimmen ihre Worte nicht mit ihren Taten überein.
Mädchen, die sich in böse Jungs verlieben, brauchen oft psychologische Betreuung. Ein zweistündiger Workshop in der Schule reicht nicht aus, ebenso wenig wie wiederholte Predigten der Eltern. Oft sind Traumata und Unsicherheiten vorhanden und die Mädchen haben bestimmte Rollenbilder verinnerlicht. Sie brauchen mehr als nur ein einfaches Gespräch.
Häufig kommen diese Mädchen auch aus Familien, die von geschlechtsspezifischer Gewalt geprägt sind. Sie lehnen diese zwar ab, wiederholen jedoch dieselben Muster, die sie in der Kindheit miterlebt haben. Professionelle Hilfe ist die beste Lösung.
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Rossi, C. P. (1999). El amor es una droga dura. Editorial Seix Barral.