Von der Kunst, sich erfolgreich durchsetzen zu können
Jeder von uns hat doch schon einmal in seinem Leben Gründe dafür gehabt oder das Bedürfnis verspürt, sich zu beschweren. Zwischenmenschliche Beziehungen sind ein Minenfeld, auf dem permanent Verhandlungen ausgetragen, Zugeständnisse gemacht und Vereinbarungen getroffen werden. Doch die Ergebnisse sind nicht immer zufriedenstellend. Manchmal sind diese impliziten oder expliziten Auseinandersetzungen aussichtslos oder gehen anders aus als erwartet, weswegen wir Einspruch erheben und uns durchsetzen wollen.
Wie könnten wir uns auch nicht beschweren, wenn auf der Arbeit die eigenen Interessen anderer vor unseren Bedürfnissen stehen? Natürlich müssen wir unserem Partner widersprechen, wenn er sich ungewohnt gleichgültig oder feindselig verhält. Wir können unser Wort doch nur erheben, wenn uns unsere Familie eine Rolle zuweist, die nicht mit der Rolle übereinstimmt, die wir normalerweise spielen.
„Wir erlangen schneller Gerechtigkeit, wenn wir unserem Gegenpart Gerechtigkeit zukommen lassen.“
Mahatma Gandhi
Im Prinzip sind die meisten dieser kleinen Ungerechtigkeiten nicht gravierend, aber sie können die Wurzel eines komplexeren Problems sein, das du nicht einfach unbemerkt übergehen kannst. Eine rechtzeitige und richtige Zurechtweisung ist besser als ein Schweigen, das zukünftige Konflikte zur Folge hat. Der Schlüssel ist hierbei, zu wissen, wie man sich erfolgreich durchsetzen kann. Im Folgenden findest du einige Ratschläge, die dir dabei helfen, die Kunst, sich erfolgreich durchzusetzen, zu erlernen.
Die Kunst erlernen, sich erfolgreich durchsetzen zu können
Wie bei jeder Kunst gilt auch bei der Kunst, sich erfolgreich durchsetzen zu können, das Gebot: Übung macht den Meister. Eigentlich sagt uns ja niemand, wie man sich erfolgreich durchsetzen kann, deshalb ist es am sinnvollsten, mit ein paar grundlegenden Schritten anzufangen.
Fordere zu Beginn Kleinigkeiten ein und setze es dir als Ziel, an das zu gelangen, worum du bittest. Am besten versuchst du das mit Menschen, die nicht Teil deines Alltags sind und etwas tun, was eine Beschwerde wert ist. Wenn der Elektriker beispielsweise eine mangelhafte Installation durchgeführt hat, geht es darum, ihn mit seiner nicht zufriedenstellenden Arbeit zu konfrontieren. Vermittle ihm auf eine ruhige und bestimmte Weise, dass du mit dem Ergebnis nicht einverstanden bist.
Erkenne die guten Absichten des anderen an und sprich immer in der ersten Person
Das ist einer der magischen Knackpunkte, wenn es darum geht, sich durchzusetzen. Und das bezieht sich nicht nur auf Situationen, in denen wir uns beschweren, sondern auf jegliche Situationen in unserem Leben. Anstatt dein Missfallen auszudrücken und zu hinterfragen, was ein Mitmensch tut oder sagt, teile ihm mit, wie du dich in dieser Lage fühlst, um bei deinem Gegenüber auf Verständnis und Mitgefühl zu stoßen.
Hier ein Beispiel: Du stehst unter der Fuchtel eines Chefs, der dir auf subtile Art und Weise jeden Tag immer mehr und mehr Arbeit aufbrummt, sodass du irgendwann nicht mehr pünktlich nach Hause gehen kannst und unbezahlte Überstunden machst. Du hast Angst, dich dagegen zu wehren, weil dein Chef kleinlich ist und wie immer gern das Gerücht stützt, dass Personal abgebaut werden soll.
Du könntest ihm sagen, dass er dir das Recht nimmt, einen geregelten Arbeitstag zu führen. Wenn du diese Angelegenheit allerdings auf diese Weise angehst, denkst du bestimmt, dass das Ergebnis dieses Gespräches zu einem offenen Konflikt führen oder er auf jeden Fall irgendeine Art von Groll gegen dich hegen wird.
Am ratsamsten ist es, einen passenden Moment zu finden, um der anderen Person mitzuteilen, wie diese Situation auf dich wirkt. Sage deinem Chef z.B. dass du verstehst, dass es viel Arbeit gibt und du weißt, dass er möchte, dass alles in geregelten Bahnen verläuft. Füge hinzu, dass du mit ihm zusammenarbeiten willst, aber dafür hast du dich gezwungen gesehen, deinen Arbeitstag zu verlängern und das hat andere Aspekte deines Lebens negativ beeinflusst.
Steigere deine Fähigkeit, bestimmt, direkt und ruhig aufzutreten
Die beste Kommunikation ist die direkte Aussprache. Das bedeutet nicht, dass du frech oder grausam bist, sondern dass du dein Unwohl ohne Umschweife auf eine nette, einfache Art und Weise ausdrückst, ohne dabei vom Thema abzustreifen. Um den heißen Brei herum zu reden, wird oftmals als Unsicherheit oder als ein Versuch der Manipulation ausgelegt.
Was du damit bezweckst, wenn du versuchst, dich durchzusetzen, ist die Tatsache, dass du an deiner Selbstbeherrschung arbeitest. Wenn du die Ruhe bewahrst, hast du bessere Chancen, ein Problem erfolgreich zu lösen. Denke daran, dass niemand die Fähigkeit der Selbstbeherrschung in die Wiege gelegt bekommt, sondern dass es etwas ist, an dem wir arbeiten müssen – also arbeite daran!
Sei geduldig und halte dich nicht mit unbedeutenden Konflikten auf
Für viele Konflikte oder Unstimmigkeiten gibt es nicht sofort eine Lösung. Manchmal reicht es einfach nicht, sich angemessen und respektvoll zu beschweren, damit es der andere versteht. Damit du gerecht behandelt wirst, solltest du geduldig und beharrlich sein. Oftmals wirst du dich dann dazu gezwungen fühlen, dein Missfallen mehr als nur einmal auszudrücken.
Andererseits gibt es auch Beschwerden, von denen man sich einfach verabschieden muss, wenn das daraus resultierende Ergebnis nicht von Bedeutung ist. Wieso möchtest du deine Zeit und deine Energie darauf verschwenden, dich bei jemandem über etwas zu beschweren und dich durchsetzen zu wollen, wenn die andere Person deinen Standpunkt nicht verstehen will? Vielleicht ist dein Einwand gerechtfertigt, aber dein Gegenüber versucht nicht einmal, deine Rechte, Erwartungen oder Bedürfnisse nachzuvollziehen.
In diesen Fällen ist es absurd, beharrlich zu sein. In unlösbaren Konfliktsituationen ist es schlichtweg besser, einen Schlussstrich zu ziehen. Vielleicht hast du für einen Moment lang etwas verloren, doch auf lange Sicht wirst du mit Sicherheit viel mehr davon haben.