Verbrauchertäuschung und wie man sie erkennt

Wusstest du, dass die meisten Werbeanzeigen auf Verbrauchertäuschung beruhen? Sie verleiten dich dazu, Produkte und Dienstleistungen unter falschen Vorwänden zu kaufen. Zum Beispiel versprechen sie dir alle möglichen Vorteile oder Privilegien, die auf lange Sicht jedoch gar nicht so toll sind.
Verbrauchertäuschung und wie man sie erkennt
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Kommerz und Werbung sind Teile des Marketings, ein Bereich, in dem häufig Mechanismen eingesetzt werden, um Menschen zum Kauf von Produkten zu „motivieren“. Sie verwirren in der Regel und zwar aus dem Grund, dass sie absichtlich wertvolle Informationen weglassen, um mehr zu verkaufen. Man kann also getrost sagen, dass sie zum Zweck der Verbrauchertäuschung konzipiert sind.

Das Gesetz verbietet irreführende Werbepraktiken in den meisten Ländern und die Wahrheit ist die, dass viele Werbetreibende und Händler nur selten gegen das Gesetz verstoßen. Allerdings sind diese Praktiken gegenüber den Kunden nicht immer so transparent, wie sie es sein sollten.

Es gibt viele Möglichkeiten, Verbrauchertäuschung zu betreiben. Tatsächlich sind einige sogar so subtil, dass sie oft unbemerkt bleiben. Aus diesem Grund muss sich jeder dieser Mittel bewusst sein und vermeiden, dass er zu unnötigen, belastenden Käufen manipuliert wird.

„In einem Marketing-Kurs am College wurde uns diese Fallstudie zugewiesen, um uns zu zeigen, dass‚ die „Marktschreierei“ legal ist. Das bedeutet, dass man Wörter mit doppelter Bedeutung täuschend verwenden kann, um ein Produkt zu verkaufen, obwohl sie den Kunden irreführen könnten, zu glauben, dass diese Wörter etwas anderes bedeuten.“

-Suzy Kassem-

Bei Kreditkarten-Promotions werden oft Informationen außen vor gelassen

Verbrauchertäuschung und das Weglassen von Informationen

Auf die eine oder andere Weise geht es bei jeder Verbrauchertäuschung darum, Informationen absichtlich wegzulassen. In einigen Fällen ist dies jedoch ein wesentlicher Punkt bei der Werbung für ein Produkt. Das Lustige daran ist, dass diese Strategie oft zur Anwendung kommt, während gleichzeitig eine große Menge an Informationen bereitgestellt wird.

Ein typisches Beispiel für diese Form der Täuschung findet sich bei Kreditkarten-Promotions. Diese laden Kunden oft zu Veranstaltungen ein, bei denen es “nur Gewinner” gibt. Sobald sie einen ahnungslosen Kunden bei einem Treffen an der Angel haben, zeigen die Marketer ihm alle möglichen Informationen über die Vorteile eines solchen Gewinns auf. Natürlich erzählen sie diesem Kunden auch von den verschiedenen Zielen und den Hotels, in denen er übernachten kann usw.

Was sie jedoch nicht sagen, ist, dass man einen solchen Urlaub, an einem bestimmten Ort, nur zu den ungeeignetsten Zeiten des Jahres machen kann. Sie lassen auch außen vor, dass man eine bestimmte Anzahl von Begleitern mitnehmen muss, damit die Vorteile wirksam werden.

Übertragung der Anreizkosten auf den Verbraucher

Diese Art der Verbrauchertäuschung findet statt, wenn die Quantität oder Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung abnimmt, ohne dass dies denjenigen, die davon profitieren, vorher oder direkt mitgeteilt wird. Auf die eine oder andere Weise erhält der Verbraucher am Ende etwas anderes als das, von dem er dachte, es gekauft zu haben.

Ein Beispiel hierfür sind Kreditkarten, die Vorteile bieten, um dich zu ködern. Zum Beispiel können sie verschiedene Anreize bieten, wie keine Gebühren für bestimmte Dienstleistungen und das Sammeln von Punkten, solange man die Karte benutzt. Dabei sind die Vorteile gering im Vergleich zu den Verpflichtungen, die sie erzeugen.

Das Verschweigen von Beschränkungen und Bedingungen

Dies ist einer der am häufigsten verwendeten Mechanismen, um Verbraucher irrezuführen; er besteht darin, interessante Vorteile im Austausch für das Abonnieren eines Dienstes oder den Erwerb eines Produkts anzubieten. Der Kunde erkennt erst später, dass die Bedingungen restriktiv sind und den Nutzen überwiegen.

Ein Beispiel hierfür sind Internet- oder Kabelfernsehdienste. Sie bieten oft einen sechsmonatigen kostenlosen Service an, aber um darauf zugreifen zu können, musst du meist einen Vertrag über zwei Jahre oder länger unterzeichnen, und zwar oft zu hohen Kosten. Auf diese Weise erhalten sie das Geld zurück, das sie in den „kostenlosen“ Monaten nicht erhalten haben.

Marketingmechanismen bestehen darin, Vorteile im Gegenzug für das Abo eines Services anzubieten

Mängel, Unzulänglichkeiten oder Gebrauch

Diese Art der Verbrauchertäuschung ist typisch für Websites, die ausschließlich „Schnäppchen“ gewidmet sind. Sie bieten Produkte zu Preisen an, die für die Verbraucher recht attraktiv sind, aber sie versäumen es, rechtzeitig/klar darüber zu informieren, dass sie entweder gebraucht oder mangelhaft sind.

Diese Mängel machen sich mit der Zeit bemerkbar. Dies ist beispielsweise generalüberholten, renovierten oder wiederaufbereiteten elektronischen Geräten der Fall, die wie neu aussehen, es aber nicht sind. Oder bei Kleidungsstücken, die schlecht verarbeitet sind und deren Mängel der Käufer erst dann bemerkt, nachdem er sie angezogen hat.

Alles, was kostenlos ist, ist Verbrauchertäuschung

Sei nicht naiv; nichts ist umsonst, wenn es um den Kommerz geht. In der Tat wäre dies absurd. Das liegt daran, dass die Logik eines privaten Unternehmens darin besteht, Vorteile zu erzielen. Folglich passt „kostenlos“ nicht in dieses Prinzip. Dies ist etwas, das du im Hinterkopf behalten solltest.

Wenn dir beispielsweise jemand eine „kostenlose Probe“ gibt, ist es klar, dass er dich nicht um eine Gegenleistung bittet, zumindest nicht direkt. Allerdings sind die Kosten für all diese “Gratisproben” bereits ein Teil der Kosten für das Produkt, für das sie werben. Tatsächlich könntest du das gleiche Produkt zu einem niedrigeren Preis erstehen, wenn die Unternehmen nicht auf diese Art von Werbung zurückgreifen würden.

All diese Mittel der Verbrauchertäuschung werden oft übersehen. Einkaufen ist nicht mehr das, was es einmal war. Früher kaufte man, was man brauchte, und das war’s. Heutzutage ist „Shoppen“ eine unterhaltsame Erfahrung, oder zumindest lassen die Vermarkter uns dies glauben. Aus diesem Grund musst du darauf achten, den Manipulationstechniken der Vermarkter nicht zum Opfer zu fallen.


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  • Guillén, I. (2012). La protección de los consumidores contra el engaño y la falta de Información. El Foro, (12), 32-45.


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