Verbessere dein Gedächtnis mit diesen beiden Schlüsseln

Verbessere dein Gedächtnis mit diesen beiden Schlüsseln
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Mai 2023

Die Erinnerung ist ein mysteriöser und faszinierender psychologischer Prozess, der uns immer wieder überrascht. Die Fähigkeit, sich der Objekte, Gegebenheiten oder Situationen bewusst zu werden, die in der Vergangenheit stattgefunden haben, ist eine wunderbare Fähigkeit. Als die Erforschung dieses wichtigen Prozesses schon etwas fortgeschritten war, wurde die Hypothese aufgestellt, dass es zwei wichtige Schlüssel für das Gedächtnis gebe. Sinnvoll eingesetzt, können Menschen damit ihr Gedächtnis verbessern.

Dank unserer Erinnerungsfähigkeit können Menschen ihre Existenz ganzheitlich betrachten. Das Wissen über die Vergangenheit verankert uns an die Gegenwart und sät die Samen für die Zukunft. Doch nicht nur das: Die Fähigkeit, vergangene Ereignisse im Gedächtnis hervorzurufen, erlaubt es uns, eine kontinuierliche Zeitlinie für unser Leben festzulegen. Aus diesem Grund kann der Verlust von Erinnerungen und die Fähigkeit, sich zu erinnern, die Persönlichkeit eines Menschen tief beeinflussen.

“Die Erinnerung ist der Wächter des Geistes.”

William Shakespeare

Die Erinnerung ist auch eine grundlegende Voraussetzung für das Lernen und ermöglicht es uns, Altbekanntes mit neuen Informationen zu verknüpfen. Lernen ist einfach der Prozess, Fakten in dein Gedächtnis aufzunehmen und jederzeit wiedergeben zu können. Wenn du neue Informationen integrieren möchtest, werden zwei Schlüssel für das Gedächtnis entscheidend: lebendige Eindrücke und sinnliche Wahrnehmung. In diesem Artikel werden wir uns beide Schlüssel einmal genauer ansehen.

Einige Grundlagen der Erinnerung

Wie wir bereits erwähnt haben, spielt das Gedächtnis für Assoziationsprozesse eine wesentliche Rolle, was uns wiederum erlaubt, neue Erfahrungen zu verarbeiten. Alle Erfahrungen hinterlassen einen Eindruck, den wir uns merken, für den Fall, dass wir uns später in einer ähnlichen Situation wiederfinden. Wenn die Erfahrung in der Vergangenheit negativ war, können wir so durch entsprechende Erinnerungen geeignetere Maßnahmen ergreifen – oder bei positiven Erfahrungen, die erfolgreichen Maßnahmen wiederholen.

Die vier Stufen der Erinnerung dargestellt durch drei Männer.
Das Gedächtnis arbeitet in vier Phasen:

  • Aufzeichnung ist der Prozess der Wahrnehmung und Aufnahme von Wissen für einen späteren Abruf.
  • Speicherung bewahrt Erinnerungen im Laufe der Zeit. Es scheint, dass unser Verstand zunächst einmal alles speichert, obwohl wir uns nicht bewusst an alles erinnern können.
  • Erinnerung ist der Prozess, der zuvor gespeicherte Erinnerungen zum Vorschein bringt. Je nach Situation kann dies ein automatischer oder bewusster Vorgang sein.
  • Erkennung und Lokalisierung ist der Prozess des Erkennens und der Auswahl spezifischer Details dessen, woran wir uns insgesamt erinnern, und des jeweiligen Kontextes.

Wissenschaftler bestätigen, dass lebendige Eindrücke und Sinneswahrnehmungen es ermöglichen, Erinnerungen effektiver zu erzeugen, zu speichern, zu erkennen und zu verarbeiten. Kurz gesagt: Je intensiver die Aufnahme der Eindrücke, desto besser die Erinnerung.

Der erste Schlüssel: Lebhafte Impressionen

Es gibt eine Debatte darüber, ob die Vorstellung lebhafter Eindrücke zum Bereich der Erinnerung oder doch zum Bereich der Assoziation gehört. Aber so oder so, die Lebendigkeit oder Intensität eines Bildes, Ereignisses oder einer Erfahrung ist ein entscheidender Faktor, um sich effektiv daran zu erinnern.

Eine junge Frau läuft mit bunten Ballons über ein Getreidefeld.

Der Schlüssel zu lebendigen Eindrücken besagt, dass, je intensiver eine Handlung oder Situation wahrgenommen wird, desto stärker werde die Erinnerung. Diesbezüglich ist ein Eindruck jener Effekt, den ein bestimmtes Ereignis auf eine Person hat.

Eine Überraschung ist zum Beispiel eine sehr lebendige Erfahrung. Das Unerwartete beinhaltet intensive Wahrnehmungen, Emotionen und Schlussfolgerungen. Grundsätzlich wird alles, was wir zusammen mit intensiven oder starken Eindrücken lernen, zu einer klareren Erinnerung.

Der zweite Schlüssel: Sinneswahrnehmung

Das zweite wichtige Gesetz der Erinnerung ist das der Sinneswahrnehmungen. Die stärksten von ihnen kommen von der Haut, dem Gefühl der Berührung. Danach sind Geruch und Geschmack sehr bedeutend. All diese Sinne, die sich sehr früh im Leben entwickeln, sind grundlegend für das Überleben.

Aus diesem Grund haben Ereignisse, die mit Sinneswahrnehmungen einhergehen, ein höheres Potenzial, zu starken Erinnerungen zu werden. Alles, was wir berühren, schmecken oder riechen, dringt tiefer in unser Unterbewusstsein ein. Deshalb ist das Lernen aus realen Lebenserfahrungen viel effektiver als das Lernen aus reiner Vorstellung oder Theorie.

Ein gutes Beispiel für Sinneswahrnehmungen: Händchenhalten.

Während diese beiden Schlüssel bzw. Thesen nicht die einzigen beiden Aspekte der Erinnerung sind, scheinen sie doch die wichtigsten zu sein. Dies liegt daran, dass beide Prozesse auch nach dem Verstreichen einiger Zeit immer noch tiefere und leichter verfügbare Erinnerungen abgeben. Und wenn du etwas Neues lernen möchtest, kannst du mit diesen beiden Schlüsseln deine Ziele viel leichter erreichen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.