Stargate-Projekt: CIA-Experimente über parapsychologische Phänomene

Was ist aus dem Stargate-Projekt der CIA geworden? Konnten Beweise für die Fernwahrnehmung belegt werden? Erfahre Spannendes über die kuriosen Forschungen der US-Regierung.
Stargate-Projekt: CIA-Experimente über parapsychologische Phänomene
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 28. März 2023

In den 1970er-Jahren kamen parapsychologische Phänomene und Telepathie in Mode. Im Rahmen des Stargate-Projektes untersuchte die CIA (Central Intelligence Agency) Beweise für übersinnliche Fernwahrnehmung (Remote Viewing). Es handelte sich jedoch um ein streng geheimes Projekt, erst 1995 gab die CIA einen Großteil des Materials frei, das sie innerhalb dieses Projektes analysiert hatte. Das Ziel war, Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten zu finden, die der US-Regierung in bestimmten Situationen hilfreich sein könnten. Die Ergebnisse waren allerdings umstritten und das Projekt wurde schließlich eingestellt. Ein Buch¹ und ein Film mit dem Titel Männer, die auf Ziegen starren (Originaltitel: The Men Who Stare at Goats) erinnern uns an dieses Projekt.

“Der Verstand ist alles. Was du denkst, wirst du.”

Buddha

Stargate-Projekt: Parapsychologische Phänomene und Fernwahrnehmung

Anfang der 1970er-Jahre begannen die amerikanischen Geheimdienste damit, Personen mit parapsychologischen Fähigkeiten zu untersuchen. Vermutlich beschäftigte sich auch die Sowjetunion zu dieser Zeit mit übersinnlichen Phänomenen. Besonderes Interesse galt der Fernwahrnehmung (Remote Viewing), einer bestimmten Art der Hellseherei. Die Wissenschaftler untersuchten die Möglichkeit, Informationen über einen entfernten Ort zu erhalten. Seher sollten mit außersinnlichen Techniken Objekte oder Ereignisse an einem räumlich und/oder zeitlich entfernten Ziel wahrnehmen.

1970 initiierten die Physiker Russell Targ und Harold Puthoff am Stanford Research Institute (SRI) in Menlo Park, Kalifornien, verschiedene Experimente mit telepathisch begabten Personen. Die Ergebnisse waren ermutigend und weckten das Interesse der US-Regierung, die schließlich den Psychologen Ray Hyman beauftragte, Untersuchungen mit dem israelischen Mentalisten Uri Geller durchzuführen. Hyman bezeichnete Geller später in einem Bericht als perfekten Betrüger. An diesen Experimenten nahmen jedoch auch andere, weniger bekannte Personen teil, die Interesse erregten.

Ein bekanntes Beispiel ist Rosemary Smith, die angeblich 1976 den Aufenthaltsort eines sowjetischen Spions durch Fernwahrnehmung bestimmen konnte.

parapsychologische Phänomene
Das Stargate-Projekt untersuchte im Auftrag der US-Regierung parapsychologische Phänomene wie die Fernwahrnehmung.

Das Projekt

Die US-amerikanischen Behörden starteten 1970 die Untersuchung parapsychologischer Phänomeneum eine PSI-Lücke zu überbrücken, die sie gegenüber der Sowjetunion festgestellt hatten. Die Medien versuchten, unterirdische Stationen, Atomraketen und geheime Militäranlagen durch Fernwahrnehmung zu entdecken. Schließlich übernahm die Defense Intelligence Agency (DIA) Ende der 70er-Jahre das Projekt und nannte es Stargate. 1995 endete das Projekt, da die Ergebnisse nicht viel gebracht hatten. 

Der Schriftsteller Jim Popkin war vermutlich der Erste, der verschiedene Details dieses Projektes veröffentlichte. Die US-Regierung investierte 20 Millionen Dollar, um geheime Trainingslager in Libyen und verschiedene Orte zu finden, an denen Geiseln festgehalten wurden. Popkin behauptete, dass die Fähigkeit der Fernwahrnehmung in den Experimenten bewiesen werden konnte, doch es gibt nicht ausreichend Beweise, um dies zu untermauern.

Manche Stimmen behaupten außerdem, dass das Stargate-Projekt zwar beendet wurde, die Aktivitäten jedoch nicht. So äußerte beispielsweise der Verteidigungsminister von Bill Clinton in einem Interview mit dem Magazin Newsweek, dass “das Studium der Macht des Geistes ein wichtiges Unterfangen ist und bleibt”.

Project Stargate: Als die CIA parapsychologische Phänomene untersuchte
Das im Stargate-Projekt ausgewertete Material wurde großteisl 1995 freigegeben.

Wahrheit oder Mythos?

Nach der Freigabe der Dokumente des Stargate-Projektes drehte der US-Sender ABC eine Fernsehsendung mit Robert Gates, dem ehemaligen CIA-Direktor, und Edwin May, einem der Wissenschaftler hinter dem Programm. Die beiden gaben diametral entgegengesetzte Versionen wieder: Während Gates das Experiment als nutzlos bezeichnete, behauptete May, es habe bedeutende Erfolge erzielt.

Es gibt jedoch keine Beweise für parapsychologische Phänomene oder den Nutzen der durchgeführten Experimente. Auch für die Fernwahrnehmung gibt es keine wissenschaftlich gestützten Beweise. In den deklassierten Unterlagen werden allerdings einige Vorfälle beschrieben, die schwer erklärbar sind. Außerdem wurden einige erstaunliche Zeugenaussagen aufgezeichnet, unter anderem ein Bericht von Joseph McMoneagle, einem US-Army Chief Warrant Officer, der auch als “Agent 001” bekannt wurde, und eine Autobiografie² schrieb.

Literaturempfehlung

  1. Männer, die auf Ziegen starren, Jon Ronson, Heyne 2010
  2. Mind Trek: Autobiographie eines PSI-Agenten, Joseph McMoneagle, Omega 2000

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