So lernst du dich selbst besser kennen
Hast du jemals in den Spiegel geschaut und dich gefragt, wer du bist? Du musst den Autopilot ausschalten, mit dem du durch den Alltag kommst, um deine Emotionen und Motivation zu analysieren und dich selbst besser kennenzulernen.
Du wirst auf deiner Reise auch Dinge finden, die dir nicht so gut gefallen: chaotische Winkel und Ecken, negative Einstellungen oder Kummer und Sorgen. Die Selbsterkenntnis ist jedoch ein mächtiges Werkzeug auf dem Weg zu persönlichem Wachstum. Wir präsentieren dir heute sechs Strategien, die dir dabei helfen können.
Warum Selbsterkenntnis wichtig ist
Selbsterkenntnis ist ein Konzept, das sich auf die Fähigkeit bezieht, das eigene Verhalten, die eigenen Motivationen, Gefühle und Gedanken zu analysieren. Du kannst dir ein Bild davon machen, wer du bist, um deine Ziele in Einklang mit deinen Werten zu bringen.
Vazire und Carlson (2010) haben in einer Übersicht über Studien zur Selbsterkenntnis herausgefunden, dass die meisten eine sehr ungenaue Vorstellung von sich selbst und davon, wie sie von anderen wahrgenommen werden, haben. Es wäre deshalb vorteilhaft, sich selbst besser zu beobachten und zu analysieren.
Eine Studie von Wilson und Dunn (2004) untersuchte die potenziellen Vorteile der Selbsterkenntnis. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die Vorteile damit zusammenhängen, wie wir unsere eigene Identität betrachten. Das heißt, wenn wir uns selbst in einem optimistischen Licht sehen, wenn wir beispielsweise von einem Talent überzeugt sind, hat das Vorteile.
Eine pessimistischere Sichtweise auf sich selbst und die eigenen Fähigkeiten kann jedoch die Leistungsmotivation verringern. In solchen Fällen wird die Selbsterkenntnis zu einem Problem, weil die Wahrnehmung von Fehlern und Schwächen überwiegt.
So lernst du dich selbst besser kennen
Die realistische und einfühlsame Selbsterkenntnis ist also vorteilhaft. Wir empfehlen dir deshalb folgende Strategien, die dir auf deinem Weg helfen können.
1. Achtsamkeit
Achtsamkeit ist eine psychotherapeutische Technik, die darauf abzielt, den Grad der Aufmerksamkeit zu erhöhen und diese auf die Gegenwart zu richten. Diese Methode kommt erfolgreich zur Behandlung von Ängsten, Grübeleien und anderen Störungen zum Einsatz. Außerdem kann dieses Instrument zur Selbstbeobachtung sehr nützlich sein.
In einer Studie von Aránega, Sánchez und Pérez (2019) wurde Achtsamkeit als Methode zur Verbesserung der Selbstwahrnehmung eingesetzt. Am Ende des Experiments wiesen die Teilnehmer ein höheres Maß an Selbstbewusstsein auf. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass Achtsamkeit Stress um 15 % reduziert.
2. Tagebuch schreiben
Schreibe deine Gedanken und Gefühle in einem Tagebuch auf. Nach einer Weile kannst du deine Gedanken lesen und vielleicht erkennst du Muster, die dir helfen, dich selbst besser zu kennen und Veränderungen zu erreichen.
3. Sprich mit nahestehenden Menschen, um dich selbst besser zu kennen
Wie anfangs erwähnt, haben wir alle blinde Flecken und Winkel, die wir nicht kennen. Die Perspektive einer nahestehenden Person kann dir helfen, diese zu entdecken und dich auf andere Weise wahrzunehmen. Es fällt dir so leichter, unbewusste Einstellungen oder Verhaltensmuster zu erkennen und die Beweggründe, die sich dahinter verstecken, zu verstehen.
4. Praktiziere Yoga
Mithilfe von Yoga-Übungen kannst du deinen Körper besser kennenlernen und gleichzeitig auch deinen Geist erforschen. Achte auf deine Körperempfindungen und erhöhe dein Bewusstsein.
5. Definiere deine Interessen
Hobbys und Berufe verraten viel über die Persönlichkeit eines Menschen. Die Krankenpflege als Berufung zeugt beispielsweise davon, dass die Person für andere da ist und sich für sie engagiert. Analysiere deine Interessen, um dich selbst besser zu kennen.
6. Psychologische Unterstützung, um dich selbst besser zu kennen
Psychologische Hilfe ist nicht nur dann zu empfehlen, wenn Schwierigkeiten oder psychische Störungen vorliegen. Gespräche mit einem Psychologen können dir auf deiner Reise zu dir selbst helfen und sich sehr positiv auf deinen Alltag auswirken. Sie können dir Instrumente mit auf den Weg geben, um dein Verhalten und deine Fähigkeiten zu verbessern. Je besser du dich selbst kennst, desto einfacher wird es dir fallen, dich persönlich weiterzuentwickeln und deine Ziele zu erreichen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Aránega, A. Y., Sánchez, R. C., & Pérez, C. G. (2019). Mindfulness’ effects on undergraduates’ perception of self-knowledge and stress levels. Journal of Business Research, 101, 441-446.
- Vazire, S., & Carlson, E. N. (2010). Self‐knowledge of personality: Do people know themselves?. Social and personality psychology compass, 4(8), 605-620.
- Wilson, T. D., & Dunn, E. W. (2004). Self-knowledge: Its limits, value, and potential for improvement. Annual review of psychology, 55(1), 493-518.