So kannst du Selbstzweifel und Unsicherheit überwinden
Gedanken wie “Was ist, wenn du einen Fehler machst?”, “Du könntest dich lächerlich machen” oder “Und wenn du es doch nicht schaffst?” sind charakteristisch für Menschen, die an sich selbst zweifeln. Sie sind ständig vorhanden und halten dich von deinem Ziel fern: Selbstzweifel, Ängste und Unsicherheit behindern deinen Erfolg. Auch wenn du brillante Ideen hast, findest du deinen Weg nicht, da du dich auf deine Fehler und Schwächen konzentrierst, anstatt dich den Herausforderungen zu stellen. Was tun?
“Wenn du eine Stimme in dir hörst, die sagt: „Du kannst nicht malen“, dann male auf jeden Fall, und diese Stimme wird verstummen.”
Vincent Van Gogh
Mögliche Ursachen für Selbstzweifel
Dr. Matthew Braslow zeigt in seinen Untersuchungen, dass dieses Thema lange von der Wissenschaft vernachlässigt wurde. Wenn wir mögliche Ursachen für diese Zweifel verstehen, können wir betroffenen Menschen helfen, ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Deshalb ist es interessant, sich mit der Inszenierung dieser lähmenden Wahrnehmung zu befassen.
Das Umfeld spielt eine wesentliche Rolle: Eine übermäßig kritische, autoritäre und fordernde Familie untergräbt das Selbstkonzept. Für Kinder, die in diesem Kontext aufwachsen, ist es schwierigm, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit zu entwideln.
- Ängste und ein geringes Selbstwertgefühl führen ebenfalls zu Selbstzweifeln und Unsicherheit. Sie nähren das Gefühl des Versagens und der Inkompetenz, sie lassen dich glauben, dich lächerlich zu machen und abgewiesen zu werden. Das Hochstaplersyndrom entsteht beispielsweise durch Selbstzweifel: Betroffene fühlen sich wie ein Hochstapler, da sie glauben, sich ihren Erfolg erschlichen zu haben.
- Manche Menschen haben Angst, andere zu enttäuschen, was ebenfalls eng mit Selbstzweifeln zusammenhängt.
- Auch die Aboulomanie ist eine mögliche Ursache: Diese psychische Störung führt zum Verlust der Willensstärke und Entscheidungsfähigkeit.
“Der Jammer mit der Menschheit ist, dass die Narren so selbstsicher sind und die Gescheiten so voller Zweifel.”
Bertrand Russell
So kannst du deine Selbstzweifel überwinden
Du kannst deinen inneren Dialog neu programmieren, um deine Selbstzweifel zu überwinden. Folgende Empfehlungen helfen dir dabei:
1. Sei mitfühlend mit dir selbst
Du musst verstehen, dass wir alle Zweifel haben. Du bist nicht schwach oder fehlbar, wenn du in bestimmten Situationen Unsicherheit fühlst und ins Zweifeln kommst. Es handelt sich um einen Abwehrmechanismus, der dich zum Nachdenken bringt. Anstatt dich für deine Selbstzweifel zu verurteilen, solltest du dir selbst gegenüber Mitgefühl zeigen: Es ist normal, sich gelegentlich unsicher zu fühlen oder Angst zu haben. Vertraue auf deine Fähigkeiten, vertraue in dich und wenn du Fehler machst, kannst du es noch einmal versuchen.
2. Übe dich in Selbstakzeptanz
Selbstakzeptanz bedeutet nicht, dass du alles an dir bedingungslos akzeptieren musst. Doch sie hilft dir, Selbstsicherheit zu entwickeln, da du dich wertschätzt und respektierst. Dein Wert als Mensch hängt nicht von anderen ab, auch nicht von deinem Erfolg oder deinen Fehlern. Du selbst bist dafür verantwortlich: Gesunde Selbstliebe und Selbstvertrauen sind die Grundsäulen für Selbstakzeptanz.
“Kein Mensch kann sich ohne sein Einverständnis wohlfühlen.”
Mark Twain
3. Zweifle an deinen Zweifeln, rationalisiere sie
Zweifel sind nichts anderes als angstgetriebene, meist irrationale Gedanken. Wenn sie dich überkommen, hindert dich deine Unsicherheit daran, dein Ziel zu erreichen. Analysiere deine Gedanken und übe mitfühlende Kritik aus: “Warum soll ich scheitern? Ich habe in der Vergangenheit ähnliche Situationen erfolgreich gemeistert. Wenn ich es nicht wage, habe ich bereits verloren.”
4. Erinnere dich an deine Erfolge von gestern
Wenn du in den Rückspiegel deines Lebens schaust, wirst du erstaunliche Dinge entdecken. Du hast viele Dinge erreicht, du hast mehr als einen Gipfel bezwungen und deine Fähigkeiten haben dir viele Türen geöffnet. Behalte deine vergangenen Erfolge im Gedächtnis, denn sie sind wie Sprungbretter, die dich motivieren, wenn dich Zweifel überkommen.
5. Vermeide Vergleiche mit anderen
Anstatt dich mit anderen zu vergleichen, solltest du dich auf dich selbst konzentrieren. Soziale Vergleiche schüren die Unsicherheit und machen dir Angst, denn du könntest dich blamieren oder lächerlich machen, wenn du nicht so gut wie andere bist. Praktiziere folgendes Mantra: “Ich gebe mein Bestes, das ist genug.”
Viele Zweifel entstehen durch sozialen Druck und Konkurrenzdenken. Vergiss nicht, dass du einzigartig bist und du niemandem etwas beweisen musst. Wenn du dein Bestes gibst, ist alles andere unwichtig: Absicht und Weg sind wichtiger als das Ziel selbst. Du kannst abends zufrieden einschlafen, denn du weißt, dass du es versucht hast. Setze dich nicht selbst unter Druck, sondern versuche, den Weg ohne Angst zu genießen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Braslow, M. D., Guerrettaz, J., Arkin, R. M., & Oleson, K. C. (2012). Self‐doubt. Social and Personality Psychology Compass, 6(6), 470-482.
- Oleson, K. C., Poehlmann, K. M., Yost, J. H., Lynch, M. E., & Arkin, R. M. (2000). Subjective overachievement: Individual differences in self‐doubt and concern with performance. Journal of personality, 68(3), 491-524.
- Krause N, Ellison CG. The Doubting Process: A Longitudinal Study of the Precipitants and Consequences of Religious Doubt. J Sci Study Relig. 2009 Jun 1;48(2):293-312. doi: 10.1111/j.1468-5906.2009.01448.x. PMID: 20300487; PMCID: PMC2839364.