Sich selbst zum Narren zu machen, macht glücklicher

Sich selbst zum Narren zu machen, macht glücklicher
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Sich selbst zum Narren zu machen, macht Menschen Angst, die sich selbst zu ernst nehmen. Ja, Fehler zu vermeiden oder Schwächen nicht zu zeigen, kann unserem Image helfen, besonders in einer kritischen Situation. Aber wenn wir uns selbst zum Narren machen, selbst in solchen Situationen, ist das nicht das Ende der Welt.

Was etwas lächerlich macht, ist das Missverhältnis zwischen Realität und Vorgaben. Deshalb ist es sehr einfach, sich in formalen Situationen zum Narren zu machen. Diese schreiben in der Regel etwas strengere Protokolle vor, was es leichter macht, Grenzen zu überschreiten. Trotzdem ist das Gefühl der Lächerlichkeit etwas, dem sich niemand entziehen kann. Wir alle haben es schon erlebt.

Sich lächerlich zu machen, ist zudem etwas anderes als eine einfache Peinlichkeit. Fehler, Irrtümer oder Ausfälle werden in der Regel abgelehnt. Allerdings hört die Person, die sich töricht fühlt und es nicht zugeben mag, nur andere über sie lachen, und genau dieser Spott macht das Ganze noch schlimmer. So manövriert sie sich in eine Situation, die starkes Unbehagen oder Spannungen verursachen kann.

“Ein Narr hält sich für weise, aber ein weiser Mann weiß, dass er ein Narr ist.”

William Shakespeare

Clowns und ihre roten Nasen

Clowns sind Charaktere, die Dummheit zu einem Teil ihres Repertoires gemacht haben. Clowns repräsentieren all das, was für lächerlich gehalten wird. Sie kleiden sich auf eine bizarre Weise, mit einem extravaganten Anzug. Darüber hinaus verwenden sie gigantische Schuhe, rote Nasen und absurdes Make-up.

Clown mit Megafon und Luftballons

Der größte Teil der Routine von Clowns besteht darin, zu stolpern und hinzu fallen. Was das Publikum so vergnügt, ist, dass Clowns immer Opfer ihrer eigenen Ablenkung werden. Sie konzentrieren sich auf eine Sache und dann lässt sie eine andere stolpern.

Eine gute Clown-Show ist voller Missverständnisse. Der Clown ist ein Stück Pappe, weil er denkt, dass es Kuchen wäre. Oder küsst etwas Schreckliches, während er annimmt, sich einer schönen Frau zu nähern. Oder er schafft es nicht, eine Mission zu erfüllen, weil er den Anweisungen nicht folgen kann. Die Welt der Clowns ist voller Torheit, aber auch voller unschuldigem Gelächter.

Über sich selbst lachen

In Wirklichkeit blamieren wir uns nur, wenn wir einen Fehler machen und ihn zu ernst nehmen. Zum Beispiel, wenn jemand nicht tanzen kann, aber so tut, als ob er es könnte, macht er sich zum Narren und bringt alle anderen dazu, über ihn zu lachen. Im Gegenteil, wenn er akzeptiert, dass er nicht tanzen kann und Spaß innerhalb seiner eigenen Grenzen hat, macht ihn das mit Sicherheit sympathischer.

Worin besteht also der Unterschied zwischen einer Situation und der anderen? Ein Wort: Selbstwertgefühl. Jemand mit gesundem Selbstwertgefühl ist in der Lage, über sich selbst zu lachen, weil er sich selbst akzeptiert. Er toleriert auch seine eigenen Fehler. Das gilt übrigens auch für Clowns.

Wenn eine Person hingegen unsicher ist, kann der Spott sie eher verletzen. Der große Fehler, den sie und viele andere begehen, ist es, zu glauben, dass wir nur dann Zuneigung verdienen würden, wenn wir Erfolg haben, wenn wir keine Fehler machen oder wenn wir nichts Unangemessenes sagen. Das ist jedoch keine echte Selbstbeurteilung, sondern eine illusorische Erwartung.

Frau, die sich zum Narren macht

Sich zum Narren machen

Wir alle haben unterschiedliche Seiten und verhalten uns manchmal ungeschickt. Das ist ganz natürlich. Es bedarf nur einer Ablenkung oder eines kleines Missverständnisses, um Fehler zu machen. In solchen Situationen gibt es nur ein Gegenmittel: ehrlich und bescheiden zu sein.

Wir können nicht erwarten, in jeder Situation das Richtige zu tun. Was wir tun können, ist, daran zu arbeiten, stolz auf uns selbst zu sein, um ein positives Selbstbild aufzubauen. Wir müssen unsere Macken, Stärken, Fehler und Erfolge akzeptieren. Auf diese Weise werden wir ganz von allein aufhören, uns zu verstecken, vorzutäuschen oder nur die “gute” Seite von uns selbst zeigen zu wollen.

Wir können uns durchaus daran gewöhnen, uns selbst zum Narren zu machen. Ziehen wir Grimassen vor dem Spiegel oder gehen wir aus, ohne uns zu sehr zurechtzumachen. Ziehen wir unkonventionelle Kleidung an, um Aufmerksamkeit zu erregen oder Menschen zu schockieren. Wir werden bald erkennen, dass wir immer noch wir selbst sind und werden sogar in der Lage sein, mit allen anderen über uns selbst zu lachen!

Das Wichtigste ist, dass wir uns, wenn wir uns erlauben, ab und zu spielerisch zu sein, ohne uns von den Erwartungen andere beeinflussen zu lassen, glücklicher und viel entspannter fühlen. Nichts nährt das Gefühl der Erfüllung so sehr wie unsere Spontaneität. Nichts macht uns selbstbewusster, als uns davon zu befreien, uns Gedanken darüber zu machen, was die Menschen wohl über uns denken.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.