Philosophische Gedanken über die Freundschaft
Freunde unterstützen uns in schwierigen Zeiten, sie sind Seelentröster und ersparen uns so manche Pille. Gemeinsame Abenteuer und Erlebnisse tun nicht nur unserem Herz gut, sie verbessern auch unser Immunsystem. Doch hast du dir schon einmal philosophische Gedanken über die Freundschaft gemacht?
Es lohnt sich, um ein besseres Verständnis freundschaftlicher Beziehungen zu erreichen. Wir sehen uns nachfolgend an, was die Philosophie zu diesem Thema zu sagen hat.
Schon gelesen? Sokrates, Biographie des Vaters der Philosophie
Klassische Philosophen über die Freundschaft
Aristoteles dachte intensiv über freundschaftliche Beziehungen nach: Er beschrieb den moralischen Einfluss von Freundschaften, durch den wir eine individuelle Tugendhaftigkeit erreichen können. Wir benötigen andere Menschen, um uns selbst kennenzulernen und charakterlich zu verbessern. Deshalb war die Freundschaft für den griechischen Klassiker von großer Bedeutung.
Gegenseitigkeit
Die wechselseitige Beziehung ist eine der wichtigsten Stützen einer jeden Freundschaft: Das gegenseitige Geben und Nehmen stärkt die Bindung, die aktiv sein muss und Engagement erfordert. Es handelt sich um die gegenseitige Zuneigung zwischen gleichwertigen und tugendhaften Menschen.
Gleichheit
In einer freundschaftlichen Beziehung wird die andere Person als gleichwertig betrachtet. Dein Charakter spiegelt sich in deinen Freunden wider und diese Ähnlichkeit umfasst gemeinsame Vorlieben, Ideologien oder Projekte.
Als sich Sokrates ein kleines Haus gebaut hatte […], fragte einer aus dem Volk, wie es oftmals geschieht: “Du, ein großer Mann, baust so ein kleines Haus?” Er aber antwortete: “Ich will es nur mit wahren Freunden füllen.”
Phaedrus, Fabulae Aesopiae III, 9
Die Gefühle der Freundschaft
Wir können vielseitige Gefühle mit einer Freundschaft verbinden, können uns jedoch vermutlich alle darauf einigen, dass Liebe und Freude vorhanden sein müssen. Diese beiden Dimensionen bereichern die philosophische Definition von Freundschaft.
Liebe
Liebe ist in einer dauerhaften Freundschaft entscheidend. Sie akzeptiert die Individualität des anderen, denn es gibt nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern auch Differenzen. Was jeden von uns einzigartig macht, bleibt in einer gesunden Beziehung erhalten, denn wahre Freundschaft baut auf Respekt und Akzeptanz auf.
Freude
Freude verbindet Freunde. Es sind die beglückenden Momente und die unvergesslichen Erlebnisse, die uns zusammenschweißen. Das Glück eines Freundes oder einer Freundin ist ansteckend, genauso wie das Leid in schwierigen oder traurigen Zeiten. Denn Freundschaft bedeutet auch Mitgefühl. Freude und Liebe sind in einer freundschaftlichen Beziehung jedoch besonders prägend.
“Freunde können über (fast) alles reden.”
Immanuel Kant
Freundschaft als Transformation
Nicht immer wissen wir das transformative Potenzial zu schätzen, das uns hilft, uns auf unserer persönlichen Reise weiterzuentwickeln. Freundschaften spielen in diesem Zusammenhang eine erhebliche Rolle, denn sie geben uns den Anreiz zu wachsen. In einer wahren Freundschaft gibt es kein Konkurrenzdenken, doch die individuellen Unterschiede können eine Herausforderung sein.
Diese Differenzen können bewirken, dass wir uns von uns selbst distanzieren und über uns nachdenken. So kann eine Transformation des Subjekts stattfinden – ein Lernprozess, der Wachstum ermöglicht. Freunde zeigen uns also andere Möglichkeiten des Seins und des Handelns auf. Stützen wie Liebe, Freude und Gegenseitigkeit bewirken eine Verwandlung und regen uns zur Reflexion an.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Aurenque, Diana. (2018). NIETZSCHE Y SU “ÉTICA DE LA AMISTAD”: CON Y CONTRA LA TRADICIÓN. Universum (Talca), 33(2), 75-95. https://dx.doi.org/10.4067/S0718-23762018000200075