Niemand ist mehr als er selbst und die Summe aller Umstände
Meine Hände reichen nicht, um die Male, die ich im Leben gescheitert bin, abzuzählen. Genausowenig erinnere ich mich noch an all die Male, die ich die Erwartungen von Menschen in meinem Umfeld nicht erfüllen konnte. Man kann sagen, dass mein Scheitern bereits bis tief in meine Eingeweide vorgedrungen ist.
Ich war auf meine eigene Art ein Rebell, bewusst und unbewusst. Ich habe unverzeihliche Fehler begangen und andere, bei denen es lange dauerte, um sie wieder gutzumachen. Ich habe aufgrund der inneren Trägheit, die sich durch die Ansammlung von Erinnerungen einstellt, Entschuldigungen gegen die Hoffnung eingetauscht, dass das, was passiert ist, irgendwann in Vergessenheit gerät.
Ich bin in unnötige Affären geraten, aber am schlimmsten ist, dass Personen in meinem Umfeld die schlimmsten Folgen der Schwierigkeiten, in die ich mich gebracht habe, davontragen mussten, da sie sich schützend vor mich stellten.
Ich bin oft vom Weg abgekommen. Ich öffnete die Arme und ließ mich fallen. Ich überließ alles dem Schicksal. Ich spreche von Dingen, die Narben hinterlassen, von Dingen, von denen man schwer loskommt und die immer wieder zurückkommen.
Warum Fehler wiedergutmachen?
Ich hatte die Chance, alles, was ich verloren hatte, wiederzubekommen, aber vor Stolz fehlte mir die Bereitschaft, dies auch zu tun. Ich habe mich zerkratzt und zerbissen. Mit diesem Schmerz bezahlte ich für das, was ich getan hatte, denn nur ich allein war schuld daran. Deshalb sage ich, dass unsere Unfähigkeit zuerst uns selbst und danach allen anderen schadet.
Ich hätte nicht genug mentale Klebezettel, um die Male, die ich meine eigenen Erwartungen nicht erfüllen konnte, zu ordnen. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich bereits aus der Flasche der Niederlage getrunken habe, was so schmeckte wie die schlimmsten Hustensäfte, die wir trinken mussten, als wir klein waren. Aber auch wenn man erwachsen ist, schmecken sie nicht viel besser.
Enttäuschungen entzünden sich immer in der gleichen Wut, auch wenn man verschiedene Perspektiven entwickelt hat, auf sie zu blicken.
Also schaue ich nach vorn
Wenn ich manchmal innehalte und nach vorn schaue, wird mir bewusst, wie viele Enttäuschungen ich in Zukunft noch erleben muss. Was mich ermutigt, ist, dass nicht meine gesamte Zukunft aus ihnen bestehen wird, sondern dass es noch viel mehr gibt.
Von klein auf werden wir für unsere Arbeit bewertet, damit wir lernen, uns mit anderen zu vergleichen und zu wetteifern. Später erfährst du, dass du dein Leben falsch begonnen hast, und dass niemand mit niemandem vergleichbar ist. Eigentlich ist niemand mehr als er selbst und die Summe seiner Umstände.
Also verstehst du, dass auch das, was sie dir immer erzählt haben, eine Enttäuschung ist, und beginnst zu verstehen, dass du nicht mehr als dich selbst hast, obwohl es sich bestimmt lohnt, die Illusion aufrechtzuerhalten, dass es vielleicht mehr gibt. Auch dann, wenn sie dich komisch und anders nennen, und auch wenn du diejenigen enttäuschst, die sich darüber Gedanken gemacht haben, wie du in einigen Jahren sein würdest.
Aber trotz aller Umstände…
Als ich dies verstand, war ich noch viel enttäuschter. Ich konnte niemandem mehr die Schuld geben, denn ich entschied, dass ich selbst dafür verantwortlich war. Ich nahm mir vor, so viel wie möglich aus meinen Fehlern zu lernen.
Ich machte das Gravitationszentrum meiner Gefühle in mir aus und begann, mich emotional stabiler zu fühlen.
Ich weiß nicht, was passieren wird, denn in Wirklichkeit können wir die Zukunft außerhalb unseres Kopfes nicht beeinflussen. Aber bisher denke ich, dass es sich gelohnt hat, diese Übung zu machen.
Du kannst jeden um Rat fragen. Du kannst dich informieren, ob der Weg viele Steigungen und Abstiege haben wird. Oder du kannst die Richtung des Windes ausmachen. Analysiere die Umstände, deine Umstände, nach und nach und in Ruhe, aber bestimme selbst die Richtung.
So wirst du, wenn du Erfolge oder Misserfolge haben wirst, oder ein bisschen von beiden, sie in ihrer vollen Intensität erleben und nichts wird umsonst gewesen sein. Nichts wird mehr eine Enttäuschung sein.