Mit diesen Gewohnheiten verlängerst du dein Leben

Die Dänen nennen es „Hygge“, die Franzosen „joie de vivre“ und die Japaner "Ikagai". Dabei stehen alle drei Begriffe für ein freudvolles, sinnvolles Leben, das durch Heiterkeit, Gelassenheit und Empathie bestimmt wird.
Mit diesen Gewohnheiten verlängerst du dein Leben

Letzte Aktualisierung: 16. Februar 2022

Es lässt sich nicht leugnen, dass eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein stressfreier Alltag deiner Gesundheit zugutekommen. Was weniger bekannt sein mag: Auch andere Gewohnheiten können dein Leben verlängern.

Rituale pflegen

Rituale müssen nicht immer festliche oder ehrfürchtige Handlungen sein. Bereits kleine Gewohnheiten im Alltag können dir dabei helfen, deinen Tagesablauf zu ordnen und ein wenig Beständigkeit in die schnelllebige Welt zu bringen. Jährliche Traditionen wie das Schmücken des Weihnachtsbaums vermitteln noch im Erwachsenenalter das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein. Dies kann sich ebenso positiv auf deine Psyche auswirken wie wiederkehrende Abläufe: Gewohnheiten beruhigen, geben Sicherheit – und können sogar zu einer deutlichen Erhöhung der Lebenserwartung führen.

Du lebst nur einmal

Wie lange, das hast du zumindest zum Teil selbst in der Hand. Sicherlich kannst du viele Faktoren nicht beeinflussen. So gelten Erbmerkmale wie die sogenannten Langlebigkeits-Gene, die vermehrt innerhalb der japanischen Bevölkerung verbreitet sind und vor altersbedingten Krankheiten schützen sollen, als reine Glücksfälle.

Bei Gewohnheiten jedoch sieht das schon ganz anders auch. So wie Neujahrsvorsätze häufig auf das Abgewöhnen vermeintlich schlechter Angewohnheiten zielen, kannst du dir genauso lebensverlängernde Gepflogenheiten aneignen.

gesundes Essen verlängert dein Leben

Langzeitstudie als Beweis

Die Dänen nennen es „Hygge“, die Franzosen „joie de vivre“ und die Japaner “Ikagai”. Dabei stehen alle drei Begriffe für ein freudvolles, sinnvolles Leben, das durch Heiterkeit, Gelassenheit und Empathie bestimmt wird. Doch es geht noch genauer: Über insgesamt 34 Jahre wurden die Lebensgewohnheiten von mehr als 120.000 internationalen Teilnehmern durch Experten der US-amerikanischen Harvard Universität aufgezeichnet und ausgewertet.

Das Resultat: Durch fünf gesunde Gewohnheiten kannst du deine Lebenserwartung um durchschnittlich 13 Jahre steigern. Dabei lieferten die Wissenschaftler die Definition für „gesund“ gleich mit, und sie unterscheidet sich nicht von dem, was allgemein als gesund gilt: eine ausgewogene Ernährung ohne übermäßigen Alkoholgenuss in Verbindung mit regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf Nikotin.

Wenn du jetzt frohlockst, dass aufgrund deines fortgeschrittenen Alters eine Umstellung des Speise- und Sportplans nicht mehr sinnvoll sei, müssen wir dich leider eines Besseren belehren. Denn die Untersuchung ergab eine weitere Erkenntnis: Für eine gesunde Lebensweise ist es nie zu spät.

Was soll auf den Teller?

Gesunde Ernährung liegt im Trend. Doch wirkt sie sich wirklich positiv auf die Lebenserwartung aus? Diese Frage kann inzwischen klar bejaht werden. Daher ist die Küche eine der besten Stellschrauben, um bewusstes Leben im Alltag zu etablieren. Hier haben wir die absolute Kontrolle darüber, was wir zubereiten und vor allem wie. So kannst du eine wirklich gesunde und ausgewogene Ernährung erzielen.

Psychologisch wichtig: Auch die Küche sollte „hygge“ sein, denn je wohler wir uns in diesem Raum fühlen, desto mehr Zeit verbringen wir dort. Und das kann ganz neue Ernährungsgewohnheiten fördern. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Unsere körpereigenen Zellen bauen sich aus den Nährstoffen auf, die wir tagtäglich zu uns nehmen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich mit einer gesunden Ernährung Krankheitsrisiken reduzieren und Lebenserwartungen verlängern lassen.

dein Leben durch Sport verlängern

Gelegentlich die Treppen steigen

So gut wie immer wird im Zusammenhang mit einer gesunden Ernährung auch auf die Notwendigkeit regelmäßiger Bewegung hingewiesen. Doch wurde Churchill nicht 90 Jahre alt mit seinem berühmten Ausspruch „no sports“ und seinem Hang zum Rauchen? Das zeigt nur, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.

Denn auch die zahlreichen positiven Auswirkungen von Sport lassen sich nicht leugnen – sowohl auf die körperliche Gesundheit als auch den Gemütszustand. Dabei musst du kein hochintensives Trainingsprogramm durchführen: Auch einfach einmal die Treppen statt den Fahrstuhl zu nehmen kann dazu beitragen, noch viele weitere Geburtstage feiern zu können.

Positive Psychologie

Neben der Harvard-Studie haben sich zahlreiche weitere Untersuchungen mit dem Effekt von Gewohnheiten auf die durchschnittliche Lebenserwartung beschäftigt. Mit der sogenannten positiven Psychologie widmet sich gleich ein gesamter Fachbereich der Frage: Wie wirken sich individuelle Charaktereigenschaften auf das Alter aus? Wenn du deine Lebenszeit verlängern möchtest, solltest du möglichst viele der folgenden Gewohnheiten in deinen Alltag integrieren:

Bleib neugierig

Nicht nur Sport, auch Denksport sollte auf dem Plan stehen. Kleinkinder hinterfragen ständig alles, von ihren berühmten „Warum“-Fragen können Eltern ein Lied singen. Doch auch Erwachsene sollten sich ein Stück natürliche Neugier bewahren.

Denn ein gesunder Wissensdurst gibt dem Leben einen Sinn. Wer beispielsweise eine Sprache erlernen oder ein Land bereisen möchte, bleibt körperlich und geistig aktiv, trifft Gleichgesinnte und reduziert das Risiko von Alterskrankheiten wie Alzheimer.

Betrachte das Glas als halb voll

Wenn du positiv denkst, die Hoffnung auch in schwierigen Situationen nicht aufgibst und an das Gute glaubst, leidest du seltener unter Stress oder Herz-Kreislauf-Krankheiten. Optimisten leben automatisch geselliger, energiegeladener und damit länger als Zeitgenossen, denen sonnige Gemüter fremd sind.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Dieses bekannte Bonmot wird dem deutschen Lyriker Otto Bierbaum zugeschrieben. Und es steckt viel Wahrheit in diesem Spruch: Wer auch in schwierigen Situationen seinen Humor beibehält und über sich selbst lachen kann, erkrankt seltener an schweren Krankheiten und kann seine Lebenserwartung erhöhen.

Setz dir Ziele

In den Tag zu leben, mag zunächst verführerisch klingen. Doch wer die Auswirkungen seiner Handlungen auf die Zukunft erwägt, Ziele verfolgt und sich von Hindernissen nicht beirren lässt, gilt als widerstandsfähiger. Dabei spielt es keine Rolle, worum es sich bei deinen ganz persönlichen Zielen handelt. Allein deren stringente Verfolgung erhöht die Wahrscheinlichkeit, den erhofften Zustand auch zu erreichen.

dein Leben mit Freunden genießen

Halte deine sozialen Bindungen hoch

Gemeinsam Zeit verbringen ist das A und O für jeden Menschen – ob beim gesellschaftlichen Kochen eines leckeren Gerichtes, beim Spaziergang oder Kinobesuch. Denn Menschen sind soziale Wesen. Wer sich nicht komplett von der Welt zurückzieht, dem geben Beziehungen zu Familie und Freunden Kraft. Allein der tägliche Morgengruß über den Zaun zum Nachbarn kann deine Laune heben. Wer sich auf andere Menschen einlässt, Vertrauen aufbaut und Mitgefühl zeigt, kann die Anzahl seiner Lebensjahre verlängern.

Hinweis: Auch ein enges Verhältnis zu einem Haustier kann einer möglichen Einsamkeit vorbeugen. Mit der Übernahme der Verantwortung für einen pflegebedürftigen Hund oder einer erkrankten Katze lässt sich gerade im fortgeschrittenen Alter dem Leben ein neuer Sinn geben.

So trickst du dein Alter aus

Neben dem allgemeinen Lebensstil, einer möglichst positiven Lebenseinstellung und der Integration gesunder Gewohnheiten können auch Kleinigkeiten große Wirkung entfalten und zur Erreichung eines gesegneten Alters beitragen.

Freiwillig kalt duschen

Nach dem Warmwasserstrahl noch einmal den Temperaturregler in den blauen Bereich drehen, kurbelt den Kreislauf an, stärkt die Immunabwehr und steigert die Stressresistenz. Maximal zwölf Grad Celsius sollte das Wasser haben, mindestens fünf Sekunden die Schock-Dusche dauern. Die gute Nachricht: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Mit der Zeit vergehen die anfangs unangenehmen Kältereize und machen einem angenehmen Körpergefühl Platz.

Raus ins Grüne

Vitamin D ist lebenswichtig, vom Körper selbst jedoch nicht produzierbar. So viele Avocados oder Pilze kannst du gar nicht essen, um ohne zusätzliche Hilfe der Sonne deinen Vitamin D-Bedarf zu decken. Auch wenn du die gefährliche UVB-Strahlung meiden möchtest, gibt es eine gute Nachricht: Ein Aufenthalt in der prallen Sonne ist nicht notwendig. Ein einfacher Spaziergang im Tageslicht fördert bereits die Bildung des Nährstoffes. Ein willkommener Nebeneffekt: In der freien Natur werden gleichzeitig Glückshormone ausgeschüttet.

Öfter mal durchatmen

Altersabhängig nimmt der gesunde Mensch zwischen 20.000 und 30.000 Atemzüge pro Tag. Die meisten von ihnen jedoch unbewusst und damit nach Expertenansicht völlig falsch. Sie empfehlen jedem, ein unregelmäßiges, flaches Luftholen möglichst oft durch ein tiefes und konzentriertes Ein- und Ausatmen zu ersetzen. Nur so wird eine dauerhaft ausreichende Sauerstoffversorgung von Gewebe und Organen gewährleistet.

Langschläfer aufgepasst

Wie viel Schlaf du benötigst, hängt von deiner individuellen Persönlichkeit ab. Grundsätzlich werden laut verschiedener Studien sechs bis acht Stunden empfohlen. Was nicht jedem bekannt sein dürfte: Nicht kürzer, sondern länger schlafen reduziert die Lebenserwartung. Wer zu viel Zeit im Bett verbringt, wird träge und setzt sich der Gefahr von Depressionen aus. Natürlich lässt sich dies nicht pauschalisieren, denn gegen gelegentliches Ausschlafen ist absolut nichts einzuwenden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.