Migräne mit Erbrechen und die psychische Gesundheit

Migräne kann den Alltag stark beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Wenn du daran leidest, empfehlen wir dir diesen Artikel.
Migräne mit Erbrechen und die psychische Gesundheit
Cristina Roda Rivera

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Cristina Roda Rivera.

Letzte Aktualisierung: 02. Mai 2023

Migräne ist eine stark beeinträchtigende Krankheit, die in vielen Fällen von Übelkeit und Erbrechen begleitet wird. Die Beschwerden können mehrere Tage vorhanden sein und außerdem auch psychische Angst verursachen, die chronisch verlaufen kann. Es gibt viele Arten, doch heute konzentrieren wir uns auf Migräne mit Erbrechen.

Migräne-Patienten müssen lernen, ihre Symptome rasch zu erkennen und richtig damit umzugehen. Starke Schmerzen müssen in der Regel nicht nur physisch, sondern auch psychisch behandelt werden, um sie besser bewältigen zu können.

Menschen, die öfters Migräne mit Erbrechen haben, leiden häufig auch an psychologischen Folgen, die behandelt werden müssen.

Was ist Migräne mit Erbrechen?

Starke Kopfschmerzen, die sich in der Regel wiederholen, beeinträchtigen das Leben der betroffenen Menschen. Diese Schmerzen äußern sich meist pochend, ziehend oder stechend, in vielen Fällen nur einseitig. Sie dauern in der Regel zwischen 4 Stunden und 3 Tagen. Während einer Migräne-Episode reagieren Betroffene oft besonders empfindlich auf Licht, Geräusche und Gerüche.

Frauen haben etwa dreimal häufiger Migräne als Männer.

Frau leidet an Migräne mit Erbrechen

Erbrechende Migräne ist eine Art chronischer Kopfschmerzen, die je nach Art und Häufigkeit des Auftretens schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben kann.

Die Erblichkeit von Migräne

Migräne tritt in der Regel bei familiärer Vorbelastung auf: Bis zu vier von fünf Betroffenen weisen Migräne in der Familienanamnese auf. Wenn ein Elternteil an Migräne leidet, liegt die Wahrscheinlichkeit für Kinder, ebenfalls daran zu erkranken, bei 50 %.  Wenn beide Elternteile familiär vorbelastet sind, steigt das Risiko auf 75 %.

Was passiert bei Migräne im Gehirn?

Normalerweise wird die Anfälligkeit für Migräne vererbt. Teile des Gehirns, die Monoamine wie Serotonin und Noradrenalin verwenden, scheinen in einem Zustand der Überempfindlichkeit zu sein. Sie reagieren schnell und übertrieben auf bestimmte Reize.

Im Wesentlichen wird Migräne durch die Interaktion zwischen dem Gehirn und den kranialen Blutgefäßen verursacht. Die Behandlung kann auf die Verengung der erweiterten Arterien gerichtet sein, um Schmerzen zu verringern, wenn sie auftreten, oder auf die Gewebe, die in der Lage sind, Schmerzen zu “produzieren”.

Was sind die Symptome?

Das Hauptsymptom sind Kopfschmerzen. Die Schmerzen können mild, mittelschwer oder stark verlaufen. Unbehandelt sind die Kopfschmerzen mäßig bis stark. Der Schmerz kann von einer Seite des Kopfes zur anderen wandern, nur die Vorderseite des Kopfes oder auch den gesamten Bereich betreffen.

Weitere Symptome sind Nervosität und Stimmungsschwankungen, Appetitlosigkeit oder Heißhunger sowie Kälteempfinden. Wie bereits erwähnt, sind auch Übelkeit und Erbrechen häufige Begleiterscheinungen. Des Weiteren können Sehprobleme auftreten, was als Auraphase bezeichnet wird. Rund 20 % der Betroffenen leiden an Gesichtsfelddefekten, Sprachstörungen und Wahrnehmungsveränderungen, Symptome, die in vielen Fällen kurz vor den Kopfschmerzen auftreten. Außerdem kann es zu Sensibilitätsstörungen an Armen oder Beinen kommen.

Viele Betroffene leiden zwei- bis viermal im Monat an Migräne, manche haben jedoch jeden Tag Beschwerden, andere wiederum nur ein- bis zweimal im Jahr.

Wie entsteht Migräne mit Erbrechen?

Migräneattacken können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Häufige Verursacher sind:

  • Emotionaler Stress: Bei stressigen Ereignissen werden bestimmte Chemikalien im Gehirn freigesetzt, um sie zu bekämpfen. Erregung kann die Muskelspannung erhöhen und die Blutgefäße erweitern, was eine Migräne verschlimmern kann.
  • Empfindlichkeit gegenüber Chemikalien und Konservierungsmitteln: Bestimmte Lebensmittel und Getränke wie gereifter Käse, alkoholische Getränke, Schokolade und Lebensmittelzusatzstoffe (wie Wurstwaren mit Nitraten) können für die Schmerzauslösung verantwortlich sein.
  • Zu viel Koffein oder die abrupte Einschränkung der Aufnahme bei regelmäßigem Konsum kann ebenfalls Kopfschmerzen verursachen.
  • Hormonelle Veränderungen bei Frauen: Migräne bei Frauen tritt am häufigsten während ihrer Menstruation auf. Der abrupte Abfall des Östrogens, der die Menstruation auslöst, kann unter anderem Migräne verursachen.
  • Bestimmte Medikamente: Die übermäßige Anwendung oder tägliche Medikation mit bestimmten Arzneimitteln gegen Kopfschmerzen können auch Migräne verursachen.
  • Hitze: Migräne-Patienten sind bei über 35 Grad gefährdeter, einen Anfall zu erleiden.

Migräne mit Erbrechen und psychische Gesundheit

Chronische Migräne kann den Alltag wesentlich beeinträchtigen und die Lebensqualität stark mindern. Wenn sie zusätzlich von Übelkeit und Erbrechen begleitet wird, sind die Auswirkungen auf das tägliche Leben noch größer.

Ein Migräneanfall kündigt sich in der Regel bereits im Voraus an. Sobald die Schmerzen einsetzen und wenn es auch zu Übelkeit kommt, sind sich die meisten darüber bewusst, ob es zum Erbrechen kommen wird oder nicht. An diesem Punkt sind der psychologische Faktor und das Management der Situation der Schlüssel.

Psychologische Behandlung von Migräne mit Erbrechen

Psychologische Behandlung von Migräne mit Erbrechen

Bei Migräne ist es wichtig, sowohl die psychischen als auch die physischen Aspekte zu behandeln. Es gibt sehr effiziente Therapien gegen Angstzustände und Depressionen, unter anderem die kognitive Verhaltenstherapie und die Interpersonale Therapie (IPT), die bei Migräne zu empfehlen sind.

Einige Studien haben gezeigt, dass auch Verhaltenstherapien wie Entspannungstechniken und Biofeedback-Training bei der Behandlung von Migräne wirksam sind. Das Ziel dieser Behandlungen ist es, Menschen zu helfen, Entspannung und Ruhe zu finden.

Lasse dich ärztlich untersuchen und beraten. Dein Arzt wird eine individuelle Diagnose erstellen und untersuchen, welche Auswirkungen Migräne für dich hat. Er kann dir, falls nötig psychologische Hilfe vermitteln.


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