Liebe dich selbst und lasse dich lieben
Die Freuden des Lebens sollten sich aneinanderreihen, wie Worte in einem Satz. Es ist wichtig Dinge zu tun, die uns gefallen, Möglichkeiten zu nutzen, die sich präsentieren, ohne zu lange über sie nachzudenken, ohne sie verstreichen zu lassen, aber auch ohne größere Erwartungen als der, das Leben zu leben. Das können wir in wenigen wichtigen Worten zusammenfassen, die ganz ohne Komma aufeinanderfolgen: Liebe dich selbst und lasse dich lieben.
Sich selbst lieben zu lernen ist nicht einfach, aber essenziell, damit andere uns lieben können. Verliebe dich in deinen Körper, in deine Fehler, in deine Gaben, in jede Sache, die dich begeistert, in deine Art zu lächeln und durch das Leben zu gehen.
“Als ich fünf Jahre alt war, sagte mir meine Mutter, das Glück sei der Schlüssel zum Leben. Als ich zur Schule ging, fragte man mich, was ich werden will, wenn ich groß bin. Ich antwortete: ‘Glücklich.’ Man entgegnete mir, dass ich die Frage nicht verstanden habe, und ich antwortete ihnen: ‘Sie haben das Leben nicht verstanden.'”
Sich selbst zu lieben ist fundamental, um sich gut zu fühlen, um das Leben zu genießen und glücklich zu sein. Schwierig ist es deshalb, weil wir uns gern selbst kritisieren und uns so in unseren schlimmsten Feind verwandeln können.
Unser Selbstbewusstsein gründet sich auf der Art, wie wir uns selbst sehen, einschätzen und bewerten. Der argentinische Psychologe Walter Riso erklärt das Konzept des Selbstbewusstseins in seinen vier Komponenten:
- Selbstkonzept – was du von dir selbst denkst
- Selbstbild – wie gut du dir selbst gefällst
- Selbststärkung – wie sehr du dich selbst belohnst
- Selbstwirksamkeit – welches Vertrauen du in dich selbst hast
Um diese vier Elemente des Selbstbewusstseins zu stärken und in Frieden und glücklich mit uns selbst zu leben, schlagen wir dir im Folgenden einige Strategien vor, die nicht allzu schwer in die Tat umzusetzen sind und dir helfen sollen, dich selbst zu lieben und all das Schöne in dir schätzen zu lernen.
Vergleiche dich nicht
Schon im Jugendalter beginnen wir, unser Erscheinungsbild gründlich zu analysieren. Wir vergleichen uns primär mit denjenigen, die wir schöner finden oder die sonstige Attribute haben, die wir gern hätten. Das Resultat ist, dass immer etwas zu fehlen scheint oder zu viel ist. Wir kritisieren unsere Haarfarbe, unsere Beine, unsere Zähne. Wir widmen uns sehr viel mehr der Bewertung unserer vermeintlichen Fehler als unserer Stärken.
Solche Vergleiche führen zu nichts, denn das Konzept der Schönheit ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Das, was wir als schön empfinden, kann eine andere Person als hässlich wahrnehmen, und umgekehrt. Demnach ist der Vergleich unnötig.
“Eine andere Person sein zu wollen bedeutet, die Person zu unterschätzen, die du bist.”
Marilyn Monroe
Entdecke die Dinge, die dir an dir gefallen, und unterstreiche sie. Ziehe dich an, wie es dir gefällt, nicht wie die anderen es von dir erwarten. Es zählt nur, dass du dich gut fühlst.
Es wird immer jemand Schöneren oder Hässlicheren geben als dich, aber wen kümmert das schon, du hast einzigartige Qualitäten, die sonst niemand hat. Entdecke und entwickle sie.
Erfinde dein eigenes Schönheitskonzept
Schönheitt ist nicht nur etwas Subjektives, sondern hängt auch der Mode ab. Zum Beispiel wurde eine dicke, weiße Frau mit rosa Lippen vor einigen Jahren noch als Schönheit angesehen, während heutige Schönheitsideale ganz anders ausschauen.
Daher ist das Beste, was du tun kannst, dein eigenes Konzept von Schönheit zu erstellen. In diesem Sinne behauptet Walter Riso, dass die gesündeste Prämisse folgende sei:
“Du kannst dein eigenes Konzept des Schönen wählen. Das ist nicht einfach, aber es ist es wert, es zu versuchen. Es ist nicht nötig, der Mode zu folgen, oder zu versuchen, dein Konzept dem anderer anzugleichen. Du musst nur dir selbst gefallen.”
Es gibt auch keine tatsächlichen Gründe für die Unter- oder Überlegenheit eines bestimmten Konzepts der Schönheit über ein anderes. Wichtig ist es deshalb, nicht für andere, sondern für sich selbst schön zu sein.
Belohne dich
Wenn du dich selbst nicht lobst, dir selbst keine Zeit gönnst, dir deine Gefühle absprichst, wird dein Selbstbewusstsein leiden. Liebe dich selbst, denn diese Liebe ist im Prinzip nichts anderes als das, was du später auch anderen geben kannst. Nutze deine Selbstliebe, um zu lernen, was Liebe ist und was nicht: Wenn sich dein Partner beispielsweise nicht um dich sorgt, dich nicht fragt, wie es dir geht, dich nicht anruft und sich nicht für dich interessiert, kann es mit der Liebe nicht so weit her sein. Bei mangelnder Selbstliebe wirst du aus dieser Situation dennoch keinen Ausweg suchen.
Achte auf deinen Körper und Geist, tue Dinge, die dir gefallen und die dir Freude bereiten. Lächle und gehe hinaus, um dein Lächeln zu teilen. Wenn du gern ins Kino gehst, dann tue das, auch wenn deine Verabredung absagt. Wenn du gern Fahrrad fährst, tue es. Wenn du gern liest, kaufe dir Bücher.
Beseitige repressive Gedanken
Walter Riso identifiziert vier repressive Gedanken, die uns daran hindern, unser Selbstbewusstsein zu stärken.
- Die Macht der Gewohnheit: Hierbei handelt es sich um verschiedene Verhaltensweisen, die man als gewöhnlich ansieht, und die wir alle ab und zu zeigen, die aber keinen Raum für Innovation und Veränderung lassen.
- Die Macht der Rationalisierung: Diese führt dazu, dass wir die Logik weit über den Gefühlen ansiedeln. Viele Situationen erfordern jedoch Mitgefühl und Einfühlsamkeit und kaum Mathematik.
- Der Kult der Selbstkontrolle: Hierbei handelt es sich um die Kontrolle der eigenen Gefühle und Emotionen. Natürlich ist eine gewisse Selbstkontrolle notwendig, um destruktive Verhaltensweisen zu vermeiden, aber wir müssen uns von der absoluten Zügelung unserer Emotionen und Gefühle verabschieden.
- Der Kult der Bescheidenheit: Dieser wird dich dazu führen, weder deine Erfolge noch deine Anstrengungen zu würdigen. Es geht nicht darum, mit Erfolgen zu prahlen, sondern sein eigenes Potenzial anzuerkennen, ohne Entschuldigungen oder Schuldgefühle. Du solltest realistisch sein, deine Qualitäten kennen und deine Anstrengungen zu schätzen wissen.
“Wenn du nicht gut darin bist, dich selbst zu lieben, wirst du Schwierigkeiten haben, jemand anderen zu lieben, denn du wirst Zeit und Energie in eine andere Person investieren, die du nicht einmal dir selbst gönnst.”