Liebe dich selbst, beschütze dich selbst: Setze Grenzen

Liebe dich selbst, beschütze dich selbst: Setze Grenzen
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 02. Mai 2023

Jeder liebt auf seine eigene Weise und jeder trifft seine eigenen Entscheidungen. Wir haben die Kraft, Beziehungen so zu formen, wie wir sie mögen, auch wenn wir uns dieser Fähigkeit nicht immer bewusst sind. Alles hängt von unserer Einstellung ab. Der Dialog mit anderen, mit der Außenwelt, und natürlich mit uns – all das hängt von uns selbst ab.

Unter allen Beziehungen ist die, die wir mit uns selbst haben (und die gleichzeitig die Basis für alle anderen Beziehungen formt) die wichtigste. Davon abhängig, wie wir uns selbst behandeln und respektieren, sind wir eher offen für Beziehungen mit anderen und dem Universum. Daraus folgt, dass unsere Beziehungen authentischer werden können, wenn wir uns um uns selbst kümmern.

Es gibt mehrere wichtige Faktoren, die eine Rolle spielen, wenn es darum geht, uns selbst zu lieben. An erster Stelle steht, sich selbst kennenzulernen und zu wissen, wie weit wir gehen können. Dazu kommt, dass sich unsere Selbstliebe in Beziehungen mit anderen reflektiert. Kennen wir uns selbst, werden unsere Beziehungen intensiver und wir werden fähig, verschiedene Hürden, auf die wir stoßen, zu überwinden.

Mädchen malt Herz an vereiste Scheibe.

Wir wissen, wozu wir fähig sind, weil wir uns selbst lieben

Lieben wir uns selbst, lernen wir, wie weit wir gehen können. Wir entwickeln Selbstakzeptanz, die uns hilft, Grenzen zu verstehen. Wir lernen also, dass:

  • Wir nicht perfekt sind: “Ich liebe mich”  zu sagen heißt, zu verstehen, dass niemand perfekt ist, dass es okay ist, Fehler zu machen und dass es uns nicht frustrieren muss.
  • Wir nicht zu weit gehen sollten: “Ich liebe mich”  bedeutet auch, zu wissen, wann man besser aufhört. Gehen wir zu weit, fühlen wir uns überwältigt.
  • Wir aus Fehlern lernen können: Sich selbst zu lieben heißt weiterhin, eine Lehre aus Fehlern zu ziehen. Auf diese Weise fühlen wir uns nicht, als würden wir in harten Zeiten untergehen, weil wir wissen, dass wir uns selbst kennen und die Dinge, die wir erleben, wichtige Erfahrungen sind.
  • Wir uns selbst überraschen können: Entscheiden wir uns dazu, Selbstliebe zu zeigen, entscheiden wir uns auch dazu, im Hier und Jetzt zu leben. Wissen wir einmal, wie weit wir gehen dürfen und dass wir nichts erzwingen können, brauchen wir weniger, um die Kontrolle zu behalten. Sich selbst zu lieben heißt, auch zulassen können, mit dem Strom zu schwimmen!

Durch Selbstliebe lernen wir uns besser kennen. Das lehrt uns, wer wir tief im Inneren wirklich sind. Wir verstehen unsere Emotionen und Gedanken und können anfangen, vorauszusehen, wie wir selbst auf verschiedene Situationen reagieren.

Praktizieren wir Selbstliebe, wissen wir, was das Beste für uns ist. Folglich treffen wir Entscheidungen entsprechend dieses Wissens und akzeptieren, dass das, was passiert, auch wenn wir nicht darauf gehofft haben, immer eine Gelegenheit zum Lernen ist. Außerdem urteilen wir nicht über uns selbst, weil wir verstehen, dass wir nicht allmächtig sind. Wir können nicht alles kontrollieren.

Wir wissen, wann es Zeit ist, zu sagen: “Genug ist genug!”

Wenn wir uns selbst lieben, lernen wir unsere Fähigkeiten zu schätzen und können gleichzeitig Grenzen ziehen. Das bedeutet, dass wir angeben, wenn wir etwas nicht mögen, und auch dadurch neue Beziehungen knüpfen. Auf diesem Wege wissen die Menschen in unserem Leben, wie weit wir gehen wollen, wie weit wir andere gehen lassen und was uns stört.

“Ich liebe dich”  zu uns selbst zu sagen, heißt auch, “Genug ist genug!”  zu sagen. Das bedeutet, mit anderen zu kommunizieren, wenn sie zu weit gegangen sind. Auf diese Weise setzen wir Grenzen und beschützen uns selbst vor dem, das uns schaden kann. Natürlich können wir nicht immer verhindern, verletzt zu werden – wir können schließlich nicht kontrollieren, was andere tun; aber wir können gewissen Ereignissen zuvorkommen.

Lieben wir uns selbst, auch wenn wir stark mit jemandem verbunden sind, wissen wir, wie wir nein sagen. Wir wissen, wie wir etwas beenden, weil wir verstehen, dass manche Situationen sonst noch schmerzhafter werden. Uns selbst zu lieben heißt eben auch, zu wissen, was gut für uns ist und was nicht.

Mädchen hält Herzluftballon an einer Schnur.

Vorteile von Selbstliebe und Selbstschutz

Lieben und beschützen wir uns, kreieren wir einen harmonisches Umfeld, in dem wir frei von Sorgen sind und zu uns selbst und anderen ehrlich sein können. Der beste Weg, eine Beziehung zu genießen, ist, wir selbst zu sein, zu wissen, was wir wollen und das auch auszudrücken. Grenzen zu setzen hat viele Vorteile. Hier seien einige von ihnen genannt:

  • Von negativen Gedanken und Problemen befreien
  • Uns selbst besser kennenlernen
  • Entscheidungen einfacher treffen
  • Sich einfacher durchsetzen
  • Bessere Laune
  • Fluss
  • Bessere Lebensqualität

Üben wir Selbstliebe, verstehen wir tiefgreifender, was und wohin wir wollen. Das hilft uns dabei, anzuhalten, wenn wir versuchen, perfekt zu sein, wenn wir frustriert sind oder wenn die Dinge außer Kontrolle geraten.

Wie wir gesehen haben, ist das Setzen von Grenzen eine Art, unser wichtigstes Gut zu beschützen – uns selbst. Wir schützen unser Selbstbild und schaffen bereichernde Beziehungen. Das hilft, Frieden zu finden.

Lassen wir unsere Ängste gehen und gestehen uns die bedingungslose Liebe ein, die uns zusteht! Lernen wir uns noch heute besser kennen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.