Laut dem Buddhismus sind das 3 Fehler, die das Bewusstsein blockieren

Laut dem Buddhismus sind das 3 Fehler, die das Bewusstsein blockieren
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Fehler, die das Bewusstsein blockieren, haben mit unserer westlichen Neigung zu tun, Prozesse zu unterbrechen. Uns wird die Vorstellung vermittelt, dass wir über alles die Kontrolle übernehmen könnten, obwohl das in Wahrheit nicht so ist. Jeder Prozess existiert, weil er existieren muss, und er braucht die Zeit, die er nun mal braucht. Jeder Prozess findet seinen Anfang und sein Ende, wenn er das muss.

Für Buddhisten führt dieser Wunsch, in alles einzugreifen, um die Realität zu verändern, zu verschiedenen Fehlern, die das Bewusstsein blockieren. Das ist dann der Fall, wenn wir das, was mit uns geschieht, leugnen oder wenn wir unberechenbar handeln, um etwas zu lösen, das uns quält. Anstatt uns einem Ausweg zu nähern, wird bauen wir eher Hindernisse auf.

Für die fernöstliche Kultur ist das Bewusstsein die Fähigkeit, den gegenwärtigen Moment zu sehen, zu fühlen und zu verstehen. Dabei handelt es sich um eine Klarheit, die nur entsteht, wenn wir unsere Emotionen ins Gleichgewicht bringen und auf eine intelligente Weise mit unseren Wünschen umgehen.

Unser Leben ist nicht maßgeschneidert. Und deshalb sind wir diejenigen, die lernen müssen, mit unserem Leben zu fließen. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, herauszufinden, welche Fehler das Bewusstsein blockieren. Laut dem Buddhismus sind das genau drei Fehler.

„Ich lasse mich weder zwingen, noch verteidige ich mich. Ich will einfach verstanden werden, ohne etwas zu sagen. Wer mich verstehen kann, wird das auch tun. Ich verstehe mich zumindest.“

Felix Lope de Vega Carpio

3 Fehler, die das Bewusstsein blockieren

1. Wie besessen auf der Suche nach etwas sein

Schon allein das Konzept des Suchens bedeutet, die Vorstellung aufzugeben, dass etwas an sich vollständig sei. Eine Suche geht mit der Anspannung zwischen dem Wunsch, etwas zu finden, und der Unwissenheit, wo es sich befindet, einher. Jede Suche bringt ein gewisses Leiden mit sich. Wenn wir jedoch von einer Suche besessen sind, wird daraus ein Fehler, der das Bewusstsein blockiert.

Wir sprechen davon, nach einer Wahrheit, einer Antwort oder einer Erfahrung zu suchen. Oftmals tun wir das, weil wir von der Vorstellung ausgehen, dass sich etwas radikal ändern würde, wenn wir finden, wonach wir suchen. Das ist allerdings nie der Fall. Dennoch setzen einige Menschen alle ihre Erwartungen daran, dieses „Etwas“ zu finden.

In der Gegenwart finden wir alles, was wir brauchen. Genau das lehrt uns der Buddhismus. Sie hält all das für uns bereit, was wir verdienen, was wir verstehen und was wir aufnehmen können. Alles, was wir im Hier und Jetzt nicht haben, wissen oder erleben, ist nicht vorhanden, denn so soll es nun einmal sein. Obsessive Suchen verwirren uns nur noch mehr.

Mann umgeben von vielen großen Schlüsseln

2. Eine Veränderung erzwingen wollen

Bestimmte Veränderungen treten ein, wenn die Bedingungen dafür gegeben sind. Und zwar auf natürliche Weise. Veränderung ist etwas, das von selbst fließt, wenn wir dafür bereit sind. Deswegen ist es nicht sinnvoll, bestimmte Veränderungen erzwingen zu wollen.

Buddhisten laden uns stattessen dazu ein, daran zu arbeiten, uns unserer Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bewusst zu werden, ohne uns selbst zu verurteilen. Mit uns selbst einen Krieg anzufangen, ist einer dieser Fehler, die das Bewusstsein blockieren. Während wir uns mehr mit dem auseinandersetzen, was wir sind, denken und fühlen, beginnen die negativen Aspekte von selbst, an Kraft zu verlieren.

Wir müssen uns nicht bestrafen oder gegen uns selbst ankämpfen, um uns zu verändern. Wenn wir einen von uns als unschön erachteten Aspekt nicht verändert haben, dann liegt das daran, dass wir ihn immer noch nicht vollständig verstehen. Wenn wir etwas verstehen, finden wir auch eine Lösung dafür.

3. Ich „muss“ dies oder jenes sein

Eine Pflicht ist nichts, was man sich selbst auferlegt. Es gibt Vieles, das wir „sein müssen“, was fremdbestimmt ist und wir oft einfach so übernehmen. Daraus ergeben sich Zyklen, in denen es einem Menschen nicht gelingt, sich an diese „Vorgaben“ anzupassen, aber auch nicht, ihnen abzuschwören. Die Folge daraus ist ein ständiges Schuldgefühl.

Buddhist meditiert auf einem Stein

Ein „Müssen“, bei dem man nicht mit Begeisterung und voller Überzeugung dabei ist, führt nur dazu, uns selbst zu verletzen. Es entfernt uns von unserer Essenz und erfüllt nur die Rolle, andere zu befriedigen und zu vermeiden, dass wir uns unserer Angst stellen, ihre Erwartungshaltung nicht zu erfüllen. Das ist eine Situation, die zur Folge hat, dass wir uns von uns selbst distanzieren und verwirrt sind. Auf der einen Seite hindert es uns daran, herauszufinden, wer wir wirklich sind, und auf der anderen Seite führt das zu einem andauernden inneren Konflikt.

Eine Pflicht ist auch etwas, das auf natürliche Weise fließt. Wir sollten uns selbst Grenzen setzen oder uns einschränken, weil wir wissen, dass wir etwas Größeres erreichen könnten, wenn wir etwas nicht sofort erfüllen. Deshalb sollten wir es voller Überzeugung und Freude tun, und nicht unterdrückt und traurig.

Alle Fehler, die das Bewusstsein blockieren, haben mit unserem Hang dazu zu tun, der Realität aus dem Weg zu gehen und zu versuchen, einen Prozess erzwingen zu wollen. All das passiert, weil unser Ego uns leitet. Wir haben einen inneren Antrieb, der uns dazu bringt, unser Ego über die Realität zu stellen. Daraus resultiert nicht nur, dass wir die Realität nicht sehen oder verstehen, sondern auch, dass wir im Endeffekt leiden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.