Kuriositäten über die Geburt eines Kindes

Die Geburt eines Kindes prägt das Leben jeder Frau. Auf physiologischer Ebene sprechen wir von einem Wunder. Wir schauen uns anschließend einige interessante Daten und Kuriositäten rund um das Thema Geburt an.
Kuriositäten über die Geburt eines Kindes
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 08. Januar 2024

Die Geburt eines Kindes ist Ausdruck der Fülle des Lebens und der Liebe. Dieser einzigartige Augenblick wird in verschiedenen Kulturen mit unterschiedlichen Riten und Bräuchen vorbereitet und gefeiert.

Lange Zeit kam es bei der Geburt des Kindes häufig zum Tod der Mutter. Es war deshalb üblich, vor diesem Ereignis ein Testament zu machen. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts konnte die Müttersterblichkeitsrate durch bessere medizinische Versorgung reduziert werden.

Trotz der großen medizinischen Fortschritte ist die Müttersterblichkeit in der Welt immer noch sehr hoch. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) schätzt, dass weltweit jeden Tag 830 Frauen an Krankheiten sterben, die mit Schwangerschaft und Geburt zusammenhängen.

Wir schauen uns anschließend weitere interessante Daten und Kuriositäten rund um das Thema Geburt an.

König Ludwig XIV vertraute bei der Entbindung von Madame de Lavallière, seiner Geliebten, einem Wundarzt, was ungewöhnlich war, denn in dieser Zeit waren normalerweise nur Frauen bei der Geburt anwesend. 

Kuriositäten über die Geburt eines Kindes
Bei der Geburt verfügt das Gehirn über fast alle Neuronen, die es im Laufe seines Lebens benötigt.

Kurioses über die Geburt in der Antike

Die Bewohner des klassischen Griechenlands glaubten an die Göttinnen Artemis und Ilithyie, die dafür zuständig waren, Mutter und Baby zu schützen. Es hieß, dass sie sich bei der bevorstehenden Entbindung mit einer Fackel dem Bett näherten, um das Kind auf seinem Weg in die Welt zu begleiten.

Hippokrates, der Vater der Medizin, erklärte, dass das Baby den Mutterschoß verlässt, weil es Hunger hat und sich deshalb mit dem Impuls der Füße und dem Kopf nach vorne in die Außenwelt drängt.

Im alten Ägypten wurden Schwangerschaft und Geburt der Göttin Mesjenet anvertraut. Nach der Geburt des Kindes wurde die Plazenta aufbewahrt, um daraus Heilmittel für verschiedene Krankheiten herzustellen. Die Mutter musste sich 14 Tage lang vom Gesellschaftsleben fernhalten, da ihr Zustand als unrein galt.

Soranus von Ephesus gilt als der Vater der Geburtshilfe. Dieser römische Arzt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. erfasste eine Fülle von Informationen über Schwangerschaft und Geburt. Er betraute erfahrene Frauen mit der Aufgabe, die werdende Mutter zu begleiten und den Geburtsvorgang zu erleichtern. Diese Frauen wurden obstetrix genannt, was so viel wie “zur Seite stehen” bedeutet.

Kurioses über die Geburt
Bei einer Geburt verliert die Frau zwischen 200 und 300 Kalorien.

“Zeig mir das Gesicht deiner Mutter, dann sage ich dir, wer du bist.”

Khalil Gibran

Alte und neue Bräuche

In einigen indianischen Gemeinschaften war der Vater traditionell bei der Geburt seines Kindes dabei. Die Frau packte seine Hoden und drückte sie zusammen, wenn sie Schmerzen spürte. Die Eltern teilten sich so das Leid. Die Huiochol-Indianer befestigten ein Seil im Dachgebälk, an dem die Hoden des Vaters befestigt wurden. Bei Wehenschmerz konnte die Frau an diesem Seil ziehen – auch der Vater sollte diesen Schmerz empfinden können.

Kurios ist auch der Ursprung des Wortes “Kaiserschnitt”. Er wird oft auf die Geburt von Julius Cäsar zurückgeführt, das ist allerdings ein Mythos. In dieser Zeit starben Frauen, bei denen keine vaginale Geburt möglich war. Cäsar verbreitete die Legende, dass es seine Mutter geschafft hatte, trotzdem zu überleben, da sie zur Hälfte göttlichen Ursprungs sei. Die Schnittgeburt war schon 500 Jahre vor Cäsars Geburt bekannt, durfte jedoch nur an verstorbenen Frauen vorgenommen werden, um das Kind zu retten.

Der erste erfolgreiche Kaiserschnitt, bei dem Mutter und Kind gerettet werden konnten, wurde im Jahr 1500 in der Schweiz durchgeführt. Der Schweineschneider Jakob Nufer führte diesen Eingriff an seiner Frau durch und sie überlebte. Die Mexikanerin Inés Ramírez ist die einzige Frau, die im Jahr 2000 erfolgreich einen Kaiserschnitt an sich selbst durchgeführt hat.

Einige Studien deuten darauf hin, dass bis zu 14 % der schwangeren Frauen “Tocophobie” oder Angst vor der Geburt haben, da dieser Moment mit intensiven Schmerzen einhergeht. Diese Angst scheint sich in den letzten Jahren trotz Peridural- oder Epiduralanästhesie verstärkt zu haben. Manche Frauen entscheiden sich deshalb für eine Leihmutterschaft.

Die Geburt ist ein Wunder der Natur: Jedes neue Leben ist einzigartig und erzählt seine eigene Geschichte.


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