Kuriositäten aus der Welt des Konsums

Konsum steigert kurzfristig die Zufriedenheit, trotzdem bedeutet mehr Konsum nicht mehr Glück.
Kuriositäten aus der Welt des Konsums
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 11. März 2024

Die Welt des Konsums ist vielfältig und erstaunlich. Wir sehen uns in diesem Artikel einige kuriose Fakten an, die zum Nachdenken anregen.

Konsum und Umweltverschmutzung gehen bekanntlich Hand in Hand. Trotzdem fällt es uns schwer, unser Konsumverhalten zu verändern, doch zumindest steigt das Bewusstsein für verantwortungsvollen Konsum im Rahmen einer nachhaltigen Lebensweise. So erhöhen sich beispielsweise die Marktanteile “grüner Produkte” kontinuierlich, obwohl es sich weiterhin um Nischenprodukte handelt.

Impulsives Kaufverhalten ist jedoch nicht nur ein Umweltproblem, es kann auch süchtig machen: Viele Menschen kaufen immer wieder Konsumgüter, die sie gar nicht brauchen. Der Kontrollverlust und das intensive Kaufverlangen zeugen von einer Störung der Impulskontrolle, für die es keine eigenständige Diagnose gibt. Betroffene kaufen unnötige Produkte, für die sie keine Verwendung haben, und verstauen, vergessen oder entsorgen diese oft, ohne sie auszupacken. Schulden, familiäre und soziale Probleme und psychologische Auswirkungen wie Depressionen zählen zu den häufigen Folgen.

Konsumismus ist eine Einstellung: Dabei geht es nicht nur um Konsumgüter, sondern primär um die Befriedigung von Bedürfnissen, die sich nicht auf einen bestimmten Bereich begrenzen. Auch Kultur, Kunst oder Sex werden konsumiert. Diese unersättliche Gier ist zweifelsohne eines der Zeichen unserer Zeit.

“Unsere Gesellschaft ist eine Konsumgesellschaft: In ihr manifestiert sich Kultur wie der Rest der Welt, die von Konsumenten erlebt wird, als Ablagerung von Vorstellungen.”

Zygmunt Bauman

Kuriositäten über die Welt des Konsums
Impulsives Kaufverhalten führt in vielen Fällen zur Verschuldung.

Besorgniserregende Fakten aus der Welt des Konsums

Bis zum Jahr 2050 wird sich die Weltbevölkerung auf rund 9,71 Milliarden erhöhen. Wenn wir mit unserem Konsumverhalten weitermachen wie bisher, bräuchten wir dem WWF zufolge die Ressourcen von drei Planeten. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass die Deutschen etwa doppelt so viel wie der Weltdurchschnitt konsumieren.

Greenpeace weist darauf hin, dass jeder Deutsche durchschnittlich 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr kauft – ein großes Problem für unsere Umwelt. Weltweit werden jedes Jahr 100 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Fast Fashion ist ein besonders besorgniserregender Trend, der die CO₂-Emissionen vervielfacht. Wir leben in einem Konsumrausch, doch die Rechnung geht nicht auf: 2022 erreichten wir den Earth Overshoot Day bereits am  28. Juli. Das bedeutet, dass an diesem Tag bereits alle Ressourcen für das ganze Jahr aufgebraucht waren.

Der WWF schätzt den Plastikmüll, der jedes Jahr in die Meere gelangt, auf 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen – also eine Lastwagenladung pro Minute. Mindestens 40 % davon sind Einwegverpackungen. Zahlen belegen, dass Plastiktüten im Durchschnitt 15 Minuten lang benutzt werden, bevor sie im Müll landen.

Weitere Fakten

Unser Konsumverhalten führt zu Situationen, die an das Absurde grenzen. Der teuerste Hotdog der Welt kostet zum Beispiel 169 Dollar. Diese Bratwurst mit in Teriyaki-Butter gerösteten Zwiebeln, Wagyo-Rindfleisch, Gänseleber, Kaviar, Maitake-Pilzen und japanischer Mayonnaise wird unter der Bezeichnung “Junni Ban” verkauft. Mit diesem Geld können Familien in Entwicklungsländern zum Teil einen Monat lang leben.

Das Mekka des Konsums sind zweifelsohne die Shopping Malls. Du findest sie überall, an vielen Orten sind sie sogar zum Zentrum des gesellschaftlichen Lebens geworden. Das größte Einkaufszentrum der Welt ist die Dubay Mall, die sich über eine Gesamtfläche von 9 Quadratkilometern erstreckt und rund 1.200 Geschäfte sowie 120 Restaurants und Cafés beherbergt. Hier befindet sich auch der größte Süßwarenladen der Welt, Candylicious, mit einer Fläche von 930 Quadratmetern.

Eine weitere kuriose Tatsache: Zu den meistverkauften Spielen der Geschichte zählt der berühmte Zauberwürfel (Rubik’s Cube), der in den 1980er-Jahren auf den Markt kam. Es wurden bis heute mehr als 450 Millionen Stück verkauft. Sein Erfinder, Erno Rubik, wollte damit seinen Schülern Geometrie beibringen, er dachte nicht an ein Spielzeug.

Die Welt des Konsums: der Zauberwürfel ist das meistverkaufte Spielzeug
Der Zauberwürfel ist eines der meistverkauften Spiele aller Zeiten.

Black Friday, das Fest des Konsums

Viele warten schon Wochen zuvor auf den Black Friday, der am ersten Freitag nach dem Erntedankfest gefeiert wird, um ein Schnäppchen zu ergattern. Die Herkunft dieser Bezeichnung ist nicht eindeutig geklärt. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Händler schwarze Hände vom Geldzählen hatten. Andere bringen den Namen mit dem Börsencrash von 1929 in Verbindung: An diesem schwarzen Donnerstag versuchten viele, noch in letzter Minute ihre Ersparnisse zu retten.

Der Black Friday gilt inzwischen in der gesamten westlichen Welt als Kaufanreiz, denn es gibt Nachlässe und Mengenrabatte. Am letzten Black Friday wurden allein in den USA mehr als 9 Milliarden Dollar an einem Tag ausgegeben – obwohl die Schatten der Rezession bereits erkennbar waren. Die Welt des Konsums kennt kein Maß. 


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  • Greenpeace. (s. f.). Consumismo. Greenpeace España. https://es.greenpeace.org/es/trabajamos-en/consumismo/.

  • Cornejo Portugal, I. (2006). El centro comercial desde la comunicación y la cultura: Un modelo analítico para su estudio. Convergencia, 13(40), 13-37.

  • Rodríguez Díaz, S. (2012). Consumismo y sociedad: una visión crítica del homo consumens.


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