Können Depressionen vererbt werden?
Depressionen sind weltweit eine der häufigsten Gemütsstörungen. Diese Art von Störungen sind auch die am häufigsten behandelten Probleme in Psychologie- und Psychiatriekliniken. Sie können Menschen jeden Alters betreffen. Die Symptome variieren je nach Entwicklungsstadium des Patienten. Forscher haben bereits viel Zeit damit verbracht, die Ursachen von Depressionen zu untersuchen und sie sind besonders daran interessiert zu klären, ob Depressionen vererbt werden können oder nicht.
Somatische Symptome treten bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen. Erwachsene neigen hingegen eher dazu, mehr kognitive und stimmungsbezogene Probleme zu haben.
Diese Störung kann jeden Lebensaspekt einer Person betreffen. Im Allgemeinen sind die Auswirkungen einer Depression auf die betroffene Person folgende:
- Emotionale und Stimmungsänderungen, wie ein Gefühl tiefer Traurigkeit, Verzweiflung, mangelndes Interesse an Dingen, die früher wichtig waren usw.
- Kognitive Veränderungen. Patienten mit Depression haben oft irrationale Vorstellungen über sich selbst, andere und die Welt. Sie haben unter anderem Probleme mit psychologischen Prozessen, wie dem Gedächtnis, der Konzentration und der Aufmerksamkeit. Depressionen können auch Selbstmordgedanken und pathologische Selbstkritik hervorrufen.
- Verhaltensänderungen. Menschen mit Depressionen leiden häufig unter einer psychomotorischen Langsamkeit, einer allgemeinen Einschränkung ihres Aktivitätsniveaus (sozial, selbstsorglich und leistungsorientiert), Passivität und Vermeidung.
- Physiologische Veränderungen. Die häufigsten dieser Arten von Veränderung sind Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und sexuelle Probleme. Somatisierungen wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Energiemangel und chronische Müdigkeit sind ebenfalls üblich.
Experten untersuchen weiterhin die Ursachen von Depressionen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu verbessern.
Können Depressionen vererbt werden?
Eine Frage, die in Hinblick auf diese Gemütsstörung, häufig gestellt wird, ist die, ob Depressionen vererbt werden können. Mehrere Studien legen tatsächlich nahe, dass Depressionen eine genetische Komponente haben.
Wenn Psychologen und Psychiater die Krankengeschichte ihres Patienten abfragen, stellen sie fest, dass bei einem beträchtlichen Teil der Menschen mit Depressionen eine Familiengeschichte an Depressionen oder anderen kognitiven Störungen vorliegt.
Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass sie die Störung geerbt haben. Denn eine Reihe anderer wichtiger Faktoren spielt bei einer Person, die eine Depression entwickelt oder auch nicht, eine Rolle. Darüber hinaus müssen wir auch soziale Faktoren, psychologische Faktoren und Lebenserfahrungen berücksichtigen.
Wenn diese Faktoren zusammentreffen, können bestimmte Menschen viel anfälliger für Depressionen sein als andere. Wenn mehrere Faktoren im Spiel sind, ist es viel wahrscheinlicher, dass sie die Störung entwickeln.
Studien arbeiten weiter daran, den genetischen Faktor zu analysieren
Studien zufolge, die sich mit den genetischen Komponenten von Depressionen befassen, spielen eine Reihe spezifischer Gene bei der Neigung zu Depressionen eine Rolle. Allerdings werden diese Gene auch durch Umweltfaktoren beeinflusst.
Äußere Faktoren verursachen beispielsweise keine endogene Depression. Stattdessen sind interne und organische Ursachen im Zusammenhang mit der Gehirnfunktion schuld. Die genetische Komponente der Depression ist in endogenen Fällen am einfachsten zu analysieren.
Wenn das Individuum mit endogener Depression eine Vorgeschichte in der Familie mit dieser Stimmungsstörung hat, könnte die Genetik eine Rolle spielen. Dies wäre jedoch immer noch kein entscheidender Faktor.
Bei Depressionen verändert sich die physiologische Funktion des Gehirns bei einigen Neurotransmittern, die für die emotionale Regulation verantwortlich sind. Eine Person mit diesen Veränderungen muss nicht unbedingt eine Familiengeschichte mit Depressionen haben.
Wenn man sich, laut den verfügbaren Studien zu diesem Thema, die allgemeine Bevölkerung von Menschen mit einer depressiven Vorgeschichte in ihrer unmittelbaren Familie ansieht, lässt sich eine größere Häufigkeit an Depressionen erkennen.
Wenn die Neurotransmitter, die bei Depressionen eine Rolle spielen, Veränderungen erleiden, ist es wahrscheinlicher, dass Menschen die Ereignisse um sie herum negativ interpretieren. Dies kann sogar die Sicht auf sich selbst beeinträchtigen.
Das Umfeld der Menschen spielt eine Schlüsselrolle
Obwohl es möglich ist, dass Depressionen vererbt werden können, gibt es viele andere mögliche Ursachen. Denke daran, dass deine Denkweise, die Art und Weise, wie du Situationen interpretierst, deine Überzeugungen (über dich selbst und die Welt) usw. gelernt sind.
Die Umgebung, in der du aufwächst und dich entwickelst, beeinflusst direkt die Art und Weise, wie du die Welt siehst. Wenn zum Beispiel eines deiner engsten Familienmitglieder dazu neigt, die Welt negativ zu sehen, ist diese Denkweise für dich normal und du nimmst sie mit größerer Wahrscheinlichkeit selbst an. Das kann dich wiederum anfälliger für Depressionen machen.
Fazit: Können Depressionen vererbt werden?
Die Schlussfolgerung ist die, dass die Genetik eine Rolle bei der Entwicklung von Depressionen spielen kann, aber sie ist nicht der einzige Faktor. Wie du sehen kannst, löst eine Wechselwirkung zwischen verschiedenen Elementen diese komplexe Störung aus.
Aufreibende Lebensereignisse wie der Tod eines geliebten Menschen, eine Trennung oder Scheidung, ein Verlust und erhebliche Veränderungen sind ebenfalls Risikofaktoren, die eine Depression auslösen können.
Studien zeigen, dass die genannten Risikofaktoren das genetische Risiko einer Person erhöhen können. Folglich kann die Wechselwirkung zwischen all den verschiedenen Faktoren eine Depression auslösen.
Forscher, die untersuchen, ob Depressionen vererbt werden können oder nicht, haben in ihren Studien Familien, Zwillinge und Adoptivkinder untersucht. Sie versuchen, auf diese Weise, alle möglichen Perspektiven zu betrachten, um herauszufinden, ob die biologische Vererbung ein Faktor sein kann, der Menschen zu Depressionen veranlasst oder nicht.
Heutzutage scheinen alle Studien zu dem gleichen Ergebnis zu kommen, und was wissenschaftlich am wahrscheinlichsten erscheint, ist, dass Depression nicht unbedingt erblich bedingt ist. Die genetische Komponente hat jedoch einen gewissen Einfluss, den du unbedingt berücksichtigen solltest.
Bei psychischen Störungen spielen immer mehrere ätiologische und ursächliche Faktoren eine Rolle. Es ist daher wichtig, dies im Hinterkopf zu behalten, insbesondere wenn es darum geht, herauszufinden, welche Behandlung am besten ist.
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