Kälteschauer durch Angst oder Nervosität
Angst ist eine natürliche physiologische, kognitive und verhaltensbedingte Reaktion, kann jedoch zu einem psychischen Problem werden, wenn sie häufig auftritt, überwältigend ist und erheblichen klinischen Stress verursacht. Der Unterschied zwischen Normalität und Abnormalität ist ein schmaler Grat: Er hängt von verschiedenen Variablen und deren Zusammenspiel ab. Häufige Symptome sind Nervosität, Schlaflosigkeit, erhöhte Herzfrequenz, Zittern, Schwitzen, schnelles Atmen und Sorgen. Angst kann auch Kälteschauer auslösen. Dies ist unser heutiges Thema, begleitest du uns, um mehr darüber zu erfahren?
Wissenswertes über Kälteschauer
In bedrohlichen Situationen sagen wir oft “Es läuft mir kalt den Rücken hinunter”. Diese Kälteschauer erzeugt ein unangenehmes Kältegefühl, das oft von Muskelzittern begleitet wird. Es entsteht oft das Gefühl, nicht in der Lage zu sein, die Körpertemperatur zu regulieren (Fischer, Haas und Strahler, 2021).
Der Kälteschauer tritt in Anst- und Stresssituationen, zum Beispiel bei einer Panikattacke, mit verschiedenen körperlichen, emotionalen und verhaltensbedingten Symptomen auf. Typische körperliche Symptome sind:
- Zittern
- Kribbeln in den Gliedmaßen
- Muskelverspannungen
- Kältegefühl, das nicht kontrolliert werden kann
- Schwitzen
- Schütteln
- Ersticken
Wir sprechen nachfolgend über den Zusammenhang von Angst und Kälteschauer und warum es dazu kommt.
Kälteschauer: die Ursachen
Die Kampf- oder Fluchtreaktion infolge einer als bedrohlich empfundenen Situation kann einen Kälteschauer auslösen. Diese Stressreaktion ist eine evolutionäre Antwort, die bezweckt, uns vor Gefahren zu schützen. Doch nicht immer ist eine echte Gefahr vorhanden.
Diese Angstreaktion regt die Adrenalin- und Cortisolproduktion an, die Herzfrequenz erhöht sich, es kann zu Übelkeit, Magenschmerzen oder Kurzatmigkeit kommen. Weitere Konsequenzen sind Muskelverspannungen, Zittern oder Schüttelfrost.
Eine Studie erklärt, dass die Regulierung der Körpertemperatur bei Angst den Wärmeverlust fördern oder verhindern kann, was dich zum Zittern oder zum Schwitzen bringt. Vielen wird es plötzlich heiß, doch bei Panikattacken oder bestimmten Phobien kann es auch zu einem Kälteschauer kommen.
Kälteschauer: Was tun?
Verschiedene Techniken helfen dir, die Angstreaktion besser zu kontrollieren:
Progressive Muskelentspannung
Die progressive Muskelentspannung ist eine hervorragende Strategie, um den Cortisolspiegel zu reduzieren (Novais et al., 2016; Dolbier und Rush, 2012). Dabei werden alle Muskelgruppen der Reihe nach entspannt. Mit etwas Übung kannst du damit Spannungen abbauen und die Angstreaktion besser kontrollieren.
Zwerchfellatmung
Die Zwerchfellatmung hilft ebenfalls, Stress und Ängste abzubauen. Eine Studie konnte nachweisen, dass sich die tiefe Atmung sehr positiv auf die Kognition, die affektive Reaktion und den Cortisolspiegel auswirkt. Atme langsam und tief ein, während deine Hand auf dem Bauch liegt, der sich bei jedem Atemzug bewegt. Du findest im Internet viele Anleitungen, die dir helfen, diese Atemtechnik zu lernen.
Achtsamkeit
Verschiedene Studien bestätigen, dass Achtsamkeit bei Symptomen der generalisierten Angststörung sehr effektiv sein kann. Praktiziere diese Technik regelmäßig, denn sie verbessert auch das subjektive Wohlbefinden und hilft dir, dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
Bewegung
Auch Sport ist sehr hilfreich, um den emotionalen Ausgleich zu fördern und Ängst abzubauen. Gehe laufen, joggen oder belege einen Tanzkurs.
Wenn du lernst, deine Ängste besser zu kontrollieren, ist auch der Kälteschauer kein Problem mehr. Wenn du es selbst nicht schaffst, nimmst du am besten fachärztliche Hilfe in Anspruch.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Cackovic, C., Nazir, S., & Marwaha, R. (2021). Panic disorder. StatPearls. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK430973/
- Cleveland Clinic. (2019, 9 de diciembre). What happens to your body during the fight or flight response? https://health.clevelandclinic.org/what-happens-to-your-body-during-the-fight-or-flight-response/
- Dolbier, C. L. y Rush, T. E. (2012). Efficacy of abbreviated progressive muscle relaxation in a high-stress college sample. International Journal of Stress Management, 19(1), 48.
- Fischer, S., Haas, F., & Strahler, J. (2021). A systematic review of thermosensation and thermoregulation in anxiety disorders. Frontiers in physiology, 2167.
- Hoge, E. A., Bui, E., Marques, L., Metcalf, C. A., Morris, L. K., Robinaugh, D. J., … & Simon, N. M. (2013). Randomized controlled trial of mindfulness meditation for generalized anxiety disorder: effects on anxiety and stress reactivity. The Journal of clinical psychiatry, 74(8), 16662.
- Keng, S. L., Smoski, M. J., & Robins, C. J. (2011). Effects of mindfulness on psychological health: A review of empirical studies. Clinical psychology review, 31(6), 1041-1056.
- Sánchez, J. P. y Martínez, J. M. (2009). Reactividad fisiológica periférica y actividad cerebral en las fobias específicas. Escritos de Psicología (Internet), 3(1), 43-54. https://scielo.isciii.es/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1989-38092009000300006
- Ma, X., Yue, Z. Q., Gong, Z. Q., Zhang, H., Duan, N. Y., Shi, Y. T., … & Li, Y. F. (2017). The effect of diaphragmatic breathing on attention, negative affect and stress in healthy adults. Frontiers in psychology, 8, 874.
- Novais, P. G. N., Batista, K. D. M., Grazziano, E. D. S., & Amorim, M. H. C. (2016). The effects of progressive muscular relaxation as a nursing procedure used for those who suffer from stress due to multiple sclerosis. Revista latino-americana de enfermagem, 24.