Interessantes über die Beobachtungsmethode
Die Beobachtungsmethode ermöglicht die Datenerfassung anhand der aktiven und aufmerksamen Wahrnehmung eines situationsspezifischen Verhaltens, das Forscher zu einem bestimmten Zweck analysieren möchten. Es geht also darum, Informationen zu erheben, sie zu codieren (Fabbri, 1998) und zu analysieren. Die Beobachtung ist nicht nur ein Wahrnehmungsprozess, der Empfindungen bewusst macht, sondern auch ein Organisationsprozess.
Als wissenschaftliche Methode zeichnet sich die Beobachtung durch folgende Aspekte aus:
- Sie dient einem Forschungsziel,
- das eine systematische Planung erfordert.
- Sie erfolgt kontrolliert und bezieht sich auf allgemeine Aussagen,
- deren Gültigkeit und Zuverlässigkeit eine Prüfung erfordert.
Was ist die Beobachtungsmethode?
Die Beobachtungsmethode ist ein wissenschaftliches Verfahren, das bezweckt spezifische Verhaltensweisen wahrzunehmen. Diese werden organisiert und analysiert (sowohl qualitativ als auch quantitativ), und zwar mithilfe von Instrumenten und Parametern, die es ermöglichen, die Beziehungen zwischen ihnen zu erkennen (Anguera, 2003).
Diese Methode ermöglicht es, Hypothesen gegenüberzustellen, die erzielten Ergebnisse zu replizieren und zur theoretischen Entwicklung des disziplinären Bereichs beizutragen, auf den sie beschränkt ist. Außerdem hilft die Beobachtungsmethode dem Forscher, die Variablen während des gesamten Forschungsprozesses zu überwachen (Anguera und Hernández, 2014).
Bei dieser Methode werden keine Verhaltensweisen manipuliert wie bei experimentellen oder quasi-experimentellen Forschungsdesigns. Allerdings gibt es eine Kontrolle über mögliche Fremdvariablen, die die Daten beeinflussen oder verzerren können. Diese Kontrolle soll sicherstellen, dass die unabhängigen Variablen allein für die Auswirkungen auf die abhängigen Variablen verantwortlich sind.
Phasen der Beobachtungsmethode
Wir werden nun die acht Phasen der von Anguera (2003) vorgeschlagenen Beobachtungsmethode überprüfen.
1. Erkundungsphase
In dieser Phase geht es darum, den Untersuchungsgegenstand zu spezifizieren, die Reaktivität der beobachteten Person zu verringern oder auszuschalten, den Beobachter zu trainieren und Informationen zu sammeln. Es geht darum, sich detailliertes Wissen anzueignen und sich mit der Beobachtungssituation vertraut zu machen.
2. Vorbereitende Disposition
In dieser Phase der Beobachtungsmethode sollten die folgenden Aspekte berücksichtigt werden, die das Verfahren erleichtern und Fehler vermeiden sollen:
- Konstanz zwischen den Sitzungen: Die Gleichheit der Beobachtungssitzungen soll gewährleistet werden.
- Beständigkeit innerhalb der Sitzung: Es muss sichergestellt werden, dass die Sitzung nicht durch ein unerwartetes Ereignis unterbrochen wird.
- Umgang mit vorübergehenden Störungen: Die Lösung von Unterbrechungen des Beobachtungsprozesses muss gewährleistet werden.
- Zeitplanung: Erstellung eines Plans oder einer Agenda für die Abfolge der Aktivitäten, die während des Beobachtungsprozesses durchgeführt werden.
- Identifizierung der Beobachtungssitzung: Dazu gehören Informationen über die physische Umgebung, die durchzuführende Aktivität (Inszenierung einer Erzählung, prosoziale Episoden, Erlernen neuer Verhaltensweisen usw.), die soziale Ebene der beobachteten Personen und Informationen institutioneller oder organisatorischer Art (Beginn und Dauer von Aktivitäten in ihrem üblichen Kontext).
3. Stichprobenplan zur Beobachtung
In dieser Phase sollte geplant werden, wann die Beobachtungen gemacht werden, um die entsprechenden Aufzeichnungen zu erhalten. Optimal wäre eine kontinuierliche Aufzeichnung, die der Gesamtheit der zu untersuchenden Realität entspricht.
Einige Elemente, die zu berücksichtigen sind, sind der Beobachtungszeitraum, die Periodizität der Sitzungen, die Mindestanzahl der Sitzungen, die Kriterien für den Beginn und das Ende der Sitzung.
4. Erstellung eines Instruments
In dieser Phase wird ein Instrument zur Erfassung der gesammelten Informationen erstellt. Dazu zählen unter anderem das Kategoriesystem und das Feldformat. Das Kategoriensystem hat eine größere Reichweite, während die Feldformate flexibler sind und sich für komplexe empirische Situationen eignen.
5. Aufzeichnung und Codierung in der Beobachtungsmethode
Hier geht es darum, Daten aus der Realität zu sammeln und sie auf einem bestimmten Medium festzuhalten. Die Transkription der Daten sollte mithilfe eines beschreibenden Protokolls erfolgen, das in Verhaltenseinheiten aufgeschlüsselt wird, um ein halbsystematisches Protokoll zu erstellen. Diese Aufzeichnung wird dann schrittweise systematisiert.
6. Parameter in der Beobachtungsmethode
In dieser Phase erfassen die Forscher die folgenden Parameter:
- Häufigkeit: die Anzahl der Handlungen oder Vorkommnisse des beobachteten Verhaltens
- Reihenfolge: Reihenfolge der verschiedenen Verhaltensweisen
- Dauer: Zeit des Auftretens des Verhaltens
- Latenzzeit: Zeit, die zwischen der Präsentation eines Reizes und dem Auftreten des Verhaltens vergeht
7. Kontrolle der Datenqualität
Nach der Datenerfassung muss die Qualität gewährleistet werden. Die grundlegendste Kontrollanforderung ist die Zuverlässigkeit der Beobachtungsaufzeichnungen. Auch die Validität muss gewährleistet sein, das heißt, dass tatsächlich die zu messenden Werte erfasst wurden.
8. Datenanalyse in der Beobachtungsmethode
Die letzte Phase der Beobachtungsmethode ist die Analyse der Daten, die die bezweckten Erkenntnisse liefern. Diese Ergebnisse sollten in einem logischen Zusammenhang mit den zu Beginn der Untersuchung festgelegten Zielen und mit der Literatur zu ähnlichen Themen stehen.
Vorteile und Grenzen der Beobachtungsmethode
Abschließend erwähnen wir einige Vorteile und Grenzen der Beobachtungsmethode.
Vorteile
- Diese Methode ermöglicht es, die Informationen zu erhalten, sobald sie auftreten.
- Sie erlaubt es, viele Verhaltensweisen zu kennen und zu untersuchen.
- Außerdem hilft sie bei der Untersuchung von Personen, die nicht verbal berichten können (Babys, Tiere usw.).
- Sie kann in Fällen durchgeführt werden, in denen die Versuchspersonen Widerstand gegen die Forschung leisten.
Grenzen
- Es besteht die Möglichkeit der Beeinflussung durch fremde und versteckte Faktoren.
- Die praktische Möglichkeit, Beobachtungstechniken anzuwenden, ist durch die Dauer der Ereignisse begrenzt.
- Nicht alle beobachteten Daten können quantifiziert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beobachtungsmethode nicht auf einer gewöhnlichen und einfachen Wahrnehmung beruht, sondern auf einer komplexen und wissenschaftlichen Beobachtung, die darauf abzielt, objektive, gültige und zuverlässige Erkenntnisse zu gewinnen. Durch rigorose und systematische Anwendung kann ein Forscher die Realität, die er untersuchen möchte, erfassen und relevante Informationen für das Erreichen seiner Forschungsziele sammeln.
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