Hundetherapie gegen Angst

Hunde sind nicht nur treue Begleiter, sie helfen uns als Haustier oder in einer Hundetherapie auch, besser mit Ängsten umzugehen.
Hundetherapie gegen Angst
Sara González Juárez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sara González Juárez.

Letzte Aktualisierung: 12. September 2023

Die Hundetherapie (auch Kynotherapie) ist eine Tiertherapie, bei der ein trainierter Therapiehund oder Mediator zum Einsatz kommt, um Menschen mit chronischen Schmerzen, Krebs, Parkinson, neurodegenerativen Krankheiten oder psychologischen Störungen zu unterstützen. Diese Therapieform hilft auch bei Angstzuständen. Es muss jedoch nicht immer eine Hundetherapie sein, ein Hund als Haustier kann bei Ängsten ebenfalls eine sehr positive Erfahrung sein. Erfahre anschließend mehr über dieses faszinierende Thema.

Hundetherapie: So hilft der beste Freund des Menschen

Die meisten von uns kennen das beruhigende Gefühl, das entsteht, wenn wir ein Tier streicheln. Es muss nicht unbedingt ein Hund sein und das Tier kann auch Schuppen anstatt ein weiches Fell haben. Eine neuere Studie macht deutlich, dass Tiere im Haushalt bei langfristigen psychischen Erkrankungen eine große Stütze sein können, da sie nicht nur von den Symptomen ablenken, sondern auch die emotionale Kontrolle verbessern.

Wie helfen Hunde bei Ängsten?

Der Einfluss von Hunden auf die psychische Gesundheit wurde in den vergangenen Jahrzehnten in verschiedenen Studien untersucht. Eine im Jahr 2021 in Frontiers in Veterinary Science veröffentlichten Studie kommt zu folgenden Schlussfolgerungen:

  • Hunde sind eine positive taktile und sensorische Ablenkung.
  • Sie trösten durch ihre Präsenz, ohne zu urteilen.
  • Hunde haben auch einen positiven Einfluss auf die emotionale Regulierung.
  • Bei Stress, Nervosität und Ängsten fördern sie positive Gefühle.
  • Kurzfristige, spontane Interaktionen mit einem Therapiehund können das Ausmaß von Angst und Stress erheblich verringern.

Hundetherapie bei posttraumatischem Stress

Angst ist eines der Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) und ebenfalls charakteristisch für eine generalisierte Angststörung. Hunde beruhigen und lenken ab, deshalb können sie in diesen Situationen vorteilhaft sein. In einer Studie aus dem Jahr 2014 untersuchten Wissenschaftler den Einfluss von Hunden in traumatischen Stressmomenten. 80 Teilnehmer sahen sich ein stark emotionales Video an und das Ergebnis war eindeutig: Hunde sind in der Lage, subjektiven Stress und Angst zu lindern. Die Wirkung ist mit der Unterstützung eines Freundes vergleichbar.

Allerdings fehlen weitere Forschungen, denn die physiologischen Werte, die auf Angst hinweisen, veränderten sich nicht signifikant. Es scheint deshalb, dass die Fellnasen Stress nur auf subjektiver und psychologischer Ebene verringern.

Müssen es Hunde sein?

Manche Menschen haben Allergien, andere haben Angst vor Hunden. Doch es gibt auch andere Tiere, die in einer Tiertherapie zum Einsatz kommen. Zwar sind Hunde ganz besondere Wesen, die uns seit ihrer Domestizierung begleiten und mit denen wir eine Kommunikation aufbauen können. Doch auch andere Tierarten sind in der Lage, eine tiefe Verbindung zu Menschen herzustellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es pelzige oder schuppige Tiere sind.

Eine von Anthrozoös veröffentlichte Studie untersuchte die beruhigende Wirkung von Hunden, Fischen und Pflanzen. Das Ergebnis ist erstaunlich: Alle Teilnehmer konnten ihre Ängste in allen drei Fällen in einem ähnlichen Maß reduzieren.

Die Tierart scheint nicht so wichtig zu sein, wenn es darum geht, Ängste zu reduzieren.

Ein Hund als Haustier: gegenseitige Pflege

Dass Tiere Ängste reduzieren, beweist eine Tatsache, die jeder von uns aus eigener Erfahrung kennt: Wir benötigen soziale Unterstützung, um unsere psychische Gesundheit zu wahren. Wenn wir unseren anthropozentrischen Blickpunkt zurücklassen, wird deutlich, dass wir zu Tieren wunderbare Beziehungen aufbauen können. Davon profitieren nicht nur einsame Menschen.

Die gegenseitige Pflege ist sehr bereichernd, wir dürfen jedoch nicht den Fehler begehen, nur an die Nützlichkeit eines Haustiers zu denken. Einfühlungsvermögen und Zuneigung sind wie in jeder Freundschaft die Grundpfeiler für ein gesundes Zusammenleben. Bevor du einen Hund adoptierst, um deine Ängste zu lindern, solltest du dir überlegen, ob du Zeit für das Tier hast, Verantwortung übernehmen und seine Bedürfnisse erfüllen kannst.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.