Grenzen setzen: Entscheidend für deine Gesundheit
Möglicherweise arbeitest du weiterhin im Homeoffice, weil du noch nicht wieder regelmäßig ins Büro gehen kannst. Die Kommunikation erfolgt hauptsächlich über E-Mails und Video-Besprechungen und häufig sind die Arbeitstage auch länger als gewohnt. Das bedeutet aber nicht, dass du permanent verfügbar sein musst. Wir wollen dir heute erklären, warum du unbedingt Grenzen setzen musst, um deine Gesundheit in dieser Zeit zu schützen.
Wenn Menschen von Zuhause arbeiten, führt dies häufig auch zu längeren Arbeitstagen. Durchschnittlich arbeiten viele Menschen bis zu 10 Stunden pro Tag. Außerdem nutzen wir elektronische Kommunikationswege wie E-Mails, Video-Konferenzen usw. mehr als je zuvor. Ironischerweise ist es in dieser Zeit besonders wichtig, dass wir Grenzen setzen.
Jane Wilde Hawking, Stephen Hawkings Ex-Frau, schrieb in ihrem Buch Die Liebe hat elf Dimensionen: Mein Leben mit Stephen Hawking, dass das einzige, was wirklich zählt, die Sicherung unseres Überlebens ist. Daher können wir diesen Satz auch auf die aktuelle Situation anwenden.
Allerdings müssen wir in unserem Zuhause besonders darauf achten, dass wir auch einen weiteren Aspekt nicht außer Acht lassen: unser persönliches Wohlbefinden.
In den vergangenen Wochen haben wir viele neue Erfahrungen gemacht und konnten unser Leben aus einer anderen Perspektive betrachten. Einige von uns konnten sich intensiv mit sich selber beschäftigen, sich erholen und diese Zeit trotz aller Einschränkungen genießen. Andere wiederum waren von großen Ängsten und Sorgen geplagt.
In jeder unserer persönlichen Situationen wird es eine Zeit geben, in der wir in einem oder mehreren Bereichen unseres Lebens Grenzen setzen müssen. Damit wollen wir uns nun genauer befassen.
Wenn du weißt, wie du Grenzen setzen kannst, wirkt sich das positiv auf deine Gesundheit aus
Jedem von uns ist klar, dass wir im Leben mehr Frieden und mentale Balance erreichen können, wenn wir durchsetzungsfähig sind und wissen, wie und wann wir Grenzen setzen müssen. Allerdings hätten wir wohl nicht wirklich damit gerechnet, dass wir auch in der momentanen Situation Grenzen setzen müssen, um uns selber zu schützen. Das ist in der Tat überraschend.
Da wir besonders in den vergangenen Wochen sehr viel Zeit zu Hause und getrennt von unseren Freunden und Familienangehörigen verbracht haben, freuen wir uns natürlich stets über Telefonate oder Video-Anrufe. Darüber hinaus hatten wir die Vorstellung, dass Telearbeit unsere Lebensqualität verbessern würde. Wir sind davon ausgegangen, dass es sehr einfach werden würde, unseren Arbeitstag mit unserem Familienleben in Einklang zu bringen.
Allerdings haben wir recht schnell festgestellt, dass das Leben und Arbeiten zu Hause nicht unbedingt einfach ist. Wir wurden mit neuen Situationen konfrontiert, die einige Anpassungen im Tagesablauf und unserem Verhalten erforderlich machten.
Telearbeit und Online-Unterricht: es gibt noch Verbesserungsbedarf
Telekommunikationsunternehmen haben festgestellt, dass ab 9:00 Uhr morgens die größte Aktivität beginnt. Zu dieser Uhrzeit werden die meisten E-Mails geschrieben.
Durchschnittlich dauern Telearbeits-Tage häufig auch zehn Stunden anstelle der üblichen acht. Außerdem lässt sich beobachten, dass einige Menschen zwischen Mitternacht und 3:00 Uhr morgens arbeiten.
Der Grund hierfür ist relativ einfach. Wenn die Kinder nach wie vor zu Hause sind, weil sie noch nicht wieder regelmäßig in die Schule gehen können, sind die Eltern während des Tages häufig damit beschäftigt, ihren Kindern bei ihren Aufgaben zu helfen. So finden sie nicht die Ruhe, ihre eigene Arbeit zu erledigen und tun dies, wenn die Kinder im Bett sind.
Darüber hinaus wurden in den vergangenen Wochen auch viele Defizite deutlich, die beim Online-Unterricht bestehen. Nicht alle Lehrer sind gleichermaßen darauf vorbereitet und einige haben sich darauf beschränkt, Hausaufgaben zu verteilen, ohne diese weiter zu erläutern.
Auch die Benotung der so erbrachten Leistungen sorgte immer wieder für Diskussionen. Und außerdem entstanden Probleme, weil nicht alle Kinder zu Hause einen eigenen Computer zur Verfügung hatten.
Daher war es besonders in den vergangenen Wochen sehr wichtig, unsere Zeit gut zu organisieren. Ein gutes Zeitmanagement hilft dir auch, wenn du zu Hause arbeitest. Du arbeitest nicht nur wesentlich produktiver, sondern hast dabei auch wesentlich weniger Stress.
Gleiches gilt auch für den Online-Unterricht deiner Kinder. Sorge dafür, dass sie eine tägliche Routine befolgen, in der sie die geforderten Aufgaben erfüllen können.
Diese solltest du natürlich mit deiner eigenen Tagesplanung abstimmen, denn in vielen Fällen sind die Eltern nach wie vor damit beschäftigt, ihren Kindern bei der Bewältigung des Unterrichtsstoffes zu helfen.
Grenzen setzen: Nur weil du zu Hause bist, bedeutet das nicht, dass du jederzeit verfügbar bist
Grenzen setzen bedeutet auch, dass andere Menschen verstehen, dass du nicht jederzeit verfügbar bist, obwohl du mehr Zeit zu Hause verbringst.
Manchmal hast du vielleicht einfach nicht das Bedürfnis, mit anderen zu kommunizieren oder dich mit ihnen auszutauschen. Das bedeutet nicht, dass du diese Menschen weniger liebst. Der Grund ist einfach der, dass du Zeit brauchst, um dich zu entspannen, ein Buch zu lesen oder auch gar nichts zu tun, um deinen Geist zu beruhigen.
Wir alle müssen akzeptieren, dass jeder Mensch einen eigenen Rhythmus und eigene Bedürfnisse hat. Manchmal verbringen wir, ohne dies überhaupt zu bemerken, Stunden damit, Nachrichten zu schreiben und mit anderen Menschen zu telefonieren.
All diese Aktivitäten sind natürlich auch in vielerlei Hinsicht positiv und helfen uns, die neue Situation zu bewältigen. Allerdings sollten wir auch darauf achten, dass wir genügend Zeit für uns selber haben. Daher ist es sehr gesund, wenn wir uns auch in Bezug auf den Kontakt mit anderen Grenzen setzen.
Auch mentale Grenzen sind wichtig
In der aktuellen Situation ist es ebenso wichtig, dass du mentale Grenzen setzt. Achte darauf, wie es dir geht und reagiere entsprechend. Wie wir bereits erwähnt haben, solltest du dich auch vor externer Reizüberflutung schützen. Auch wenn die Beschränkungen momentan wieder gelockert werden, erhalten wir täglich neue Informationen über die Entwicklung der Pandemie und die Ausbreitung des Virus. Daher solltest du darauf achten, dass du die Menge der Informationen, die du erhältst, weiterhin begrenzt.
Es ist wichtig, dass du deinen Tag auch weiterhin gut strukturierst und dich mit Freunden und Familie zu festen Zeiten verabredest. So kannst du dir mentale Grenzen setzen und dir Raum für dich schaffen.
Was genau meinen wir damit? Es bedeutet beispielsweise, dass du dich auch vor zu vielen Sorgen und Ängsten schützen musst. Ja, du musst verstehen, dass es für dein eigenes Wohlbefinden wichtig ist, dich auch hin und wieder von anderen abzugrenzen. Darüber hinaus musst du natürlich auch wissen, wie du für dich selber sorgst und wie du deine eigenen Ängste und Sorgen bewältigen kannst.
Auch wenn wir uns in einer neuen Phase der Pandemie befinden, sind wir nach wie vor weit entfernt von einem “normalen” Leben. Es gibt immer noch sehr viele ungeklärte Fragen, wir sind unsicher darüber, wie unsere Zukunft sich entwickeln wird und machen uns viele Sorgen. Allerdings ist es sehr wichtig, dass du diese Gedanken bestmöglich kontrollierst.
Viele Dinge liegen außerhalb unserer Kontrolle. Daher solltest du jenen Gedanken entgegenwirken, die Ereignisse antizipieren, die noch nicht geschehen sind und auch jenen, in denen du dir die Zukunft in den schlimmsten Szenarien ausmalst. All diese Gedanken werden nur deine Ängste verstärken.
Abschließende Gedanken
Eines steht fest: Es ist wichtig, dass du gut für deine innere Verfassung sorgst und gleichzeitig auch externe Einflüsse bestmöglich kontrollierst. Dein Wohlbefinden hängt auch davon ab, wie gut du Grenzen setzen kannst. Daher solltest du genau auf deine eigenen Bedürfnisse achten und dich entsprechend verhalten. Stelle sicher, dass du dies auch tust!