Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sozialpsychologie und Soziologie
Sozialpsychologie und Soziologie: Kennst du den Unterschied? Auch wenn sie gleich klingen, sind sie es nicht. Andererseits ist es wahr, dass sie bestimmte Dinge teilen, und die eine existiert teilweise wegen der anderen.
Zuerst gab es nur Soziologie und Psychologie. Doch dann interessierten sich Psychologen für soziale Prozesse und Gruppenentwicklungen, die in der Sozialpsychologie thematisiert werden. Deshalb sind die Namen so ähnlich: Soziale Psychologie entstand aus der Zusammenführung von Psychologie und Soziologie. Ebenso interessierten sich Soziologen für einzelne Prozesse, die wir sonst in der Psychologie ansiedeln würden. Interaktionen zwischen Menschen und ihrer Umwelt beispielsweise. Und es gibt tatsächlich eine psychologische Soziologie.
In den Anfängen hatten beide einen großen Einfluss auf die Entwicklung der jeweils anderen Wissenschaft. Aber inzwischen ist man um spezifischere, speziellere Fragestellungen bemüht. Das führt dazu, dass sie sich beide voneinander entfernt haben. So haben sich Soziologen auf Makrovriablen wie die Sozialstruktur oder Migration konzentriert, während sich die Sozialpsychologie auf Mikrovariablen wie Gruppenidentität oder Einfluss fokussierte.
Eine Hassliebe zwischen Sozialpsychologie und Soziologie
Es ist auch erwähnenswert, dass beide Wissenschaften dasselbe studieren: menschliches Verhalten. Aber Sozialpsychologie ist eher ein Zweig der Psychologie, der untersucht, wie unsere Umwelt direkt oder indirekt unser Handeln und Verhalten beeinflusst. Die Soziologie wiederum ist eine Sozialwissenschaft, die sich der systematischen Untersuchung der Gesellschaft, des sozialen Handelns und der Gruppen, aus denen jene Gesellschaft besteht, widmet. Im Grunde könnten wir sagen, dass beide die Beziehungen zwischen Menschen studieren, sie aber aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Tatsächlich bedeuten die verschiedenen Perspektiven, dass sie sich gegenseitig bereichern können. Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen ihnen ist, dass die Sozialpsychologie die Wirkung von sozialen Faktoren auf den Einzelnen untersucht, während die Soziologie sich auf kollektive Phänomene konzentriert. Anders ausgedrückt, die Sozialpsychologie untersucht das menschliche Verhalten auf individueller Ebene und die Soziologie auf Gruppenebene.
SozialpsychologieDas Hauptziel der Sozialpsychologie ist die Analyse der Interaktion zwischen Individuen und der Gesellschaft. Diese Interaktionen finden auf verschiedenen Ebenen statt. Wissenschaftler unterteilen diese in der Regel in intrapersonale, interpersonale, Intra- und Inter-Gruppen-Prozesse.
Die Sozialpsychologie bezieht soziale Phänomene immer mit ein, macht sie aber nicht zum Schwerpunkt. Stattdessen wird analysiert, wie sich diese sozialen Phänomene auf den Einzelnen auswirken. Grundsätzlich versucht die Sozialpsychologie also zu verstehen, wie genau Individuen von sozialen Faktoren beeinflusst werden, ohne sich Gedanken über Unterschiede zwischen den Persönlichkeiten der Menschen zu machen.
Soziologie
Die soziologische Forschung untersucht, wie die Organisationen, die unsere sozialen Strukturen gestalten, geschaffen, erhalten und verändert werden. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich unterschiedliche soziale Strukturen auf das Verhalten von Gruppen und Einzelpersonen auswirken und welche Veränderungen diese Strukturen durch soziale Interaktion erfahren.
Oder, wie Richard Osborne sagte: “In der Soziologie geht es darum, etwas zu erklären, das offensichtlich erscheint, nämlich wie unsere Gesellschaft funktioniert. Sie erklärt es denjenigen, die denken, dass es einfach sei, und die nicht verstehen, wie kompliziert es tatsächlich ist.” Das heißt, die Dinge, die wir in unserem alltäglichen Leben tun, haben manchmal Gründe, an die wir nie gedacht hätten.
Große Namen in Sozialpsychologie und Soziologie
Auch wenn es wahr ist, dass Sozialpsychologie und Soziologie von vielerlei Menschen geprägt wurden, gibt es doch einige, die wirklich auffallen. Da wir nicht allen großen Forschern, die eine Spur hinterlassen haben, Anerkennung zollen können, werden wir hier einige der Theorien und Methoden auflisten, die die bekanntesten Persönlichkeiten in beiden Bereichen entwickelt haben. diese sollen helfen, die Unterschiede zwischen den beiden Wissenschaften besser zu verstehen:
- Pierre Bordieu ist unter anderem dafür bekannt, das Konzept des Habitus entwickelt zu haben. Er umfasst eine Gruppe von Richtlinien, die wir alle benutzen, um die Welt zu betrachten und in ihr zu handeln. Dies bedeutet, dass unser Habitus einen großen Einfluss auf unsere Gedanken, Wahrnehmung der Welt und Handlungen hat.
- Henri Tajfel entwickelte zusammen mit John Turner die Theorie der sozialen Identität. Nach dieser Theorie gebe es Kategorisierungsprozesse, die uns dazu führen, uns mit Gruppen zu identifizieren, die unser Verhalten regulieren. Je mehr wir uns also mit einer Gruppe identifizieren, desto mehr sind wir bereit, die Regeln dieser Gruppe zu befolgen. Wir bringen sogar Opfer, um sie aufrechtzuerhalten.
Während Bourdieu sagt, dass der Rahmen, durch den wir die Welt sehen, unser Verhalten bestimmen, nimmt Tajfel an, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe und das Befolgen ihrer Regeln es vordergründig definieren. Abschließend ist zu sagen, dass beide das Gleiche meinen, es nur aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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