Finanzieller Stress und psychische Gesundheit: Welcher Zusammenhang besteht?
Es ist normal, dass man manchmal beinahe zusammenbricht. In der Tat gibt es so viele Situationen im täglichen Leben eines Menschen, die dazu führen können, dass es sich anfühlt, als würde die ganze Welt auseinanderfallen. Eine sehr häufige Situation ist finanzieller Stress. In Krisenzeiten multiplizieren sich die Sorgen um ein Vielfaches. Aber welchen Zusammenhang hat dies mit der psychischen Gesundheit eines Menschen? Welche Strategien können dazu beitragen, dieses Problem besser zu bewältigen? Wie genau funktionieren sie?
An Tagen, in denen die Sorgen über das, was geschieht und was noch geschehen wird, extrem groß sind, ist es sehr wichtig, dass du genau verstehst, was in deinem Körper, deinem Geist und deinen Emotionen vor sich geht. Denn du musst immer daran denken, dass diese drei Aspekte einen sehr engen Zusammenhang haben.
Finanzieller Stress: Was genau ist das?
Beginnen wir mit der Definition des Wortes Stress. Nun, im Jahr 1936 hat der Endokrinologe Hans Selye es als “die nicht-spezifische Antwort des Körpers auf jede Forderung nach Veränderung” definiert.
Wenn wir den Begriff finanzieller Stress verwenden, beziehen wir uns damit auf den Stress, der mit den Gütern und Aktivitäten in Zusammenhang steht, die den Wohlstand einer Gemeinschaft oder eines Individuums ausmachen.
Finanzieller Stress kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Hier sind einige davon:
- Angesichts neuer Situationen. Beispielsweise neue Investitionen und Krisen, unter anderem.
- Finanzielle Schwierigkeiten. Mit anderen Worten, wenn der Betroffene seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann.
- Diskussionen in der Partnerschaft. Zwischenmenschliche Beziehungen können ohne jeden Zweifel die Finanzen einer Person beeinflussen, insbesondere wenn es sich um rechtliche Angelegenheiten und Verpflichtungen handelt.
- Druck. Eines der häufigsten Szenarien in diesem Fall ist, anderen Menschen Geld zu schulden. Vielleicht weiß die betroffene Person nicht, wann sie dazu in der Lage sein wird, ihre Schulden wieder zurückzuzahlen.
Darüber hinaus solltest du nicht vergessen, dass Stress auch eine psychophysiologische Reaktion auf eine Anforderung aus der Umgebung ist. Diese hängt nicht nur damit zusammen, was eine Person denkt, sondern auch damit, was sie fühlt und wie sie sich verhält.
Daher hat es auch physische, psychische und emotionale Konsequenzen, wenn jemand gestresst ist. In der Interaktion sind sogar unterschiedliche Muster zu sehen.
Die Auswirkungen von Stress auf die psychische Gesundheit
Ob du es glaubst oder nicht, Stress hat einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit. Das liegt daran, dass die Gedankenmuster eines Menschen die Anspannung nähren und sie verstärken können, was zu insgesamt negativen Emotionen führen kann. Infolgedessen hört der Organismus des Betroffenen dann auch auf, sich normal zu verhalten.
Darüber hinaus gibt es ein weiteres, sehr häufig auftretendes Szenario, bei dem der Betroffene sich zu sehr mit zukünftigen Ereignissen befasst, was wiederum die bereits bestehenden Ängste noch verstärkt. Wenn es nun speziell um finanzielle Sorgen und Belastungen geht, können sich daraus zahlreiche Konsequenzen ergeben, beispielsweise:
- Probleme, sich zu entspannen
- Ein permanentes Gefühl der Überlastung und Überwältigung
- Reizbarkeit
- Traurigkeit
- Schuldgefühle
- Immer wiederkehrende Gedanken, Gedankenkreisen
- Sorgen und große Besorgnis
- Desorganisation
- Pessimismus
Außerdem kann es sein, dass der Betroffene Depressionen, psychische Erschöpfung, Schamgefühle, Verwirrung, extreme Selbstkritik und Konzentrationsprobleme erlebt und möglicherweise schlechte Entscheidungen trifft. Allerdings solltest du wie immer daran denken, dass jeder Mensch anders reagiert. Denn unter anderem die Gene, Lernerfahrungen, soziale Faktoren, der Lebenszyklus und das Bewusstsein des Betroffenen haben ebenfalls einen großen Einfluss darauf.
Finanzieller Stress wirkt sich nicht nur auf die psychische Gesundheit aus
Obwohl finanzieller Stress einen starken Einfluss auf die psychische Gesundheit hat, ist sie nicht der einzige davon betroffene Bereich. Denn es besteht ein enger Zusammenhang mit anderen wichtigen Aspekten der Gesundheit, wie physischen und sozialen.
Zum Beispiel kann die Veränderung der Emotionen eines Menschen Unbehagen bei den Menschen in seinem Umfeld auslösen. Das wiederum könnte dann dazu führen, dass die sozialen Beziehungen des Betroffenen gestört oder gefährdet werden. Außerdem könnte sich die Reizbarkeit dieses Menschen so sehr steigern, dass er sich dazu entscheidet, sich sozial zu isolieren, um andere Menschen nicht damit zu belasten.
Darüber hinaus werden mehrere Studien über die Auswirkungen der Bewältigungsstrategien und der sozialen Unterstützung bei Menschen mit finanziellem Stress durchgeführt. In einem in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Psicothema veröffentlichten Artikel erklären A Riquelme, J Buendía und M.C Rodríguez, dass sich soziale Unterstützung positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt und es den Betroffenen erleichtert, die jeweils erforderlichen und richtigen Bewältigungsstrategien zu erlernen.
- Es ist möglich, Stress auf der physischen Ebene zu messen. Beispielsweise in Form von Blutdruckschwankungen, Muskelverspannungen, erhöhten Cholesterinwerten, Schlafstörungen, Kontrakturen, Herzklopfen, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
- Auf der Verhaltensebene können ebenfalls verschiedene Veränderungen beobachtet werden. Möglicherweise isst der Betroffene mehr und treibt weniger Sport, vermeidet oder zögert bestimmte Verantwortlichkeiten hinaus. Oder es treten andere Verhaltensweisen wie Nägelkauen und Ruhelosigkeit auf.
Wie du ganz klar erkennen kannst, ist finanzieller Stress durch viele Faktoren mit der psychischen Gesundheit verbunden.
Finanzieller Stress – wie geht man damit um?
Um mit finanziellem Stress fertig zu werden, ist es sehr wichtig, dass du dich selber kennst. Wenn du weißt, was du willst, wohin du gehen willst und auf welche Hindernisse du dabei stoßen könntest, kannst du wesentlich besser entscheiden, was wirklich gut für dich ist. In vielen Fällen entsteht Stress, weil du das Gefühl hast, du wärest nicht dazu in der Lage, die Anforderungen zu erfüllen, die du an dich selber gestellt hast.
Aus diesem Grunde ist auch so wichtig, dass du dir Prioritäten setzt, um dich nicht zu überfordern. In diesem Sinne ist ein Begehren auch nicht gleichbedeutend mit einem Bedürfnis. Zuerst einmal musst du dein Geld für das ausgeben, was wirklich notwendig ist.
Darüber hinaus ist es extrem wichtig, dass du dich auch mit deinen toxischen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen beschäftigst. Sobald du sie identifiziert hast, kannst du damit beginnen, an ihnen zu arbeiten und sie auf bestmögliche Weise zu verändern. Aber das bedeutet nicht, dass du alle von ihnen beseitigen musst; du musst nur wissen, wann du sie unterbrechen und beenden musst.
Außerdem solltest du genauer darauf achten, welchen Situationen du dich aussetzt. In vielen Fällen ist finanzieller Stress mit Krisen verbunden, die andere Menschen ebenfalls durchleben oder die durch eine große Veränderung im System entstanden sind. Es ist durchaus in Ordnung, wenn du mit anderen Erfahrungen austauschst. Wenn du aber merkst, dass sich dies schädlich oder negativ auf dich auswirkst, dann solltest du dich davon distanzieren.
Abschließende Gedanken
Auch eine Pause kann helfen. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn du über die Umstände nachdenkst, die deine finanziellen Probleme verursachen und sie dann nach dem Grad der Kontrolle organisierst, die du über sie hast. In diesem Sinne kann es sehr hilfreich und entlastend für dich sein, wenn du dir einen intelligenten Plan aufstellst, den du dann auch befolgst. So kannst du die überwältigende Angst überwinden.
Wie wir bereits erwähnt haben, solltest du nicht vergessen, wie wichtig soziale Unterstützung in schwierigen Lebensphasen ist. Daher solltest du keine Angst davor haben, dich an die Menschen zu wenden, denen du vertraust und sie um Hilfe bitten.
Und natürlich darfst du auch deine körperliche Gesundheit nicht vernachlässigen. Ein Weg, um Stress abzubauen, besteht in körperlicher Aktivität. Denn beim Sport setzt dein Körper Endorphine frei.
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Lazarus, R.S. (2000). Estrés y emoción. Manejo e implicaciones ne nuestra salud. Bilbao: Desclée de Brouwer.
Riquelme, A. Buendía, J., & Rodríguez, M.C. (1993). Estrategias de afrontamiento y apoyo social en personas con estrés económico. Psicothema, 5 (1). 83-89.
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