Expats: Gesundheit und Wohlbefinden im Ausland
Die zunehmende Vernetztheit unserer modernen Gesellschaft führt dazu, dass immer mehr Menschen für kürzere oder längere Zeit im Ausland arbeiten. Eine Studie aus dem Jahr 2021 nennt Taiwan, Mexiko und Costa Rica als besonders lebenswerte Länder für Expats, die sich aus beruflichen Gründen ins Ausland wagen.
Der Ausdruck “Expat” beziehungsweise Expatriate bezeichnet Fach- oder Führungskräfte, die international tätig sind und vorübergehend ins Ausland entsandt werden.
Nicht immer haben die entsandten Arbeitskräfte die Möglichkeit, das Land selbst zu wählen. Ist dies jedoch der Fall, spielen bei der Entscheidung verschiedene Faktoren eine Rolle, wobei Gesundheit und Wohlbefinden ganz oben auf der Liste stehen. Wenn wir die Kategorie Gesundheit betrachten, steht Österreich nach Japan und Südkorea an dritter Stelle, obwohl Indien die meisten Krankenhäuser aufweist und in Georgien die meisten Ärzte der Welt zur Verfügung stehen.
Deutschland ist ein stabiles Land mit vielen Arbeitsmöglichkeiten, das zwar geschätzt wird, jedoch in der Kategorie der Eingewöhnung schlecht abschneidet. Dabei geht es unter anderem um Freundschaften, Freundlichkeit und das Gefühl, zu Hause zu sein; und genau in diesen Bereichen punktet Deutschland nicht sehr gut.
Interessant ist auch, dass sich rund 80 % der Millennials eine vorübergehende Arbeitsstelle im Ausland wünschen, um Erfahrungen zu sammeln. Noch bis vor wenigen Jahren mussten Unternehmen ihre Arbeitskräfte mit besonderen Leistungen ins Ausland locken, doch dies hat sich inzwischen geändert.
Wenn wir der Frage nachgehen, welche Aspekte hinsichtlich Gesundheit und Wohlbefinden von Expats besonders zu berücksichtigen sind, müssen wir beachten, dass sogenannte Hardship-Länder besonders herausfordernd sind. Dazu gehören unter anderem Nigeria, Indien, China, Kolumbien oder Vietnam.
Expats: Gesundheit und Wohlbefinden
Nicht erst, sobald der erste Umzugsstress in das neue Land vorbei ist, sollten sich Expats um verschiedene Aspekte kümmern, welche die Grundlage für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden bilden.
Es ist wichtig, sich bereits im Vorfeld ausreichend zu informieren. So stellt sich an erster Stelle die Frage, welches Gesundheitssystem das gewählte Land bietet und wie leistungsfähig dieses ist. Im Allgemeinen ist die Gesundheitsversorgung in Ländern mit mehr finanziellen Mitteln besser, wobei auch die Kosten entsprechend höher sind.
Mit den besten Gesundheitssystemen der Welt zeichnen sich Länder wie Norwegen, die Niederlande und Australien aus. Die USA, ein Land, in dem sich sehr viele Expats aufhalten, belegt den letzten Platz, wie aus den Health Care System Performance Rankings des The Commonwealth Fund hervorgeht.
Der Euro Health Consumer Index informiert über die besten europäischen Gesundheitssysteme, eine Liste, die von der Schweiz, den Niederlanden und Norwegen angeführt wird.
Doch auch in diesen Ländern, die sich durch ein hervorragendes Gesundheitssystem auszeichnen, ist zuerst abzuklären, ob die gesetzliche Krankenversicherung des Heimatlandes ausreichenden Schutz gewährt. Innerhalb der EU gilt die europäische Krankenversicherungskarte, doch in anderen Ländern ist die Sachlage etwas komplizierter.
Auslandsversicherung
Deshalb ist für Expats eine entsprechende Versicherung grundlegend und in vielen Ländern Vorschrift, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu schützen. In diesem Zusammenhang ist unbedingt zu berücksichtigen, dass eine Auslandskrankenversicherung in Dubai nicht dasselbe ist wie in London oder China. Die Versicherung sollte nicht nur die ambulanten Arztkosten, die Behandlungskosten bei einem eventuellen Krankenhausaufenthalt sowie Vorsorgeuntersuchungen abdecken, sondern auch eine Rückholversicherung enthalten, damit Expats im Ernstfall mit einem entsprechenden Krankentransport zurückgebracht werden können.
Außerhalb der Europäischen Union ist auf jeden Fall ein privater Krankheitsschutz zu empfehlen, um auf Nummer sicher zu gehen. Hier ist zu berücksichtigen, dass es auch spezielle Versicherungen für Langzeitaufenthalte gibt.
Die psychische Gesundheit von Expats
Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass auch psychische Probleme auftauchen könnten. Die neue Herausforderung, eine fremde Kultur und die Integration in den unbekannten Alltag sind nicht immer einfach. Der anfängliche Traum des Neustarts kann nicht nur zu Anpassungsproblemen führen, sondern auch ernstere Konsequenzen haben. Dazu gehören unter anderem Depression durch fehlende Integration und kulturelle und soziale Unterschiede, berufliches Scheitern oder Familienprobleme und andere psychische Belastungen.
Folgende Tipps können helfen, psychologische Auswirkungen zu verhindern:
- Andere Länder, andere Sitten. Bereits vor Beginn des neuen Abenteuers ist es wichtig, sich über Kultur, Sitten und Gebräuche gut zu informieren. Andere Traditionen und Verhaltensweisen können zwar sehr interessant und anziehend sein, jedoch auch zu einem Kulturschock führen. Die gründliche Vorbereitung ist deshalb die beste Voraussetzung, um andere Denkweisen zu verstehen und im Ausland erfolgreich zu sein.
- Vor Ort ist es schließlich wichtig, soziale Kontakte zu fühlen, um sich in dem fremden Land wohlzufühlen. Expat-Gemeinschaften sind sehr hilfreich und bieten Unterstützung, doch es sollte nicht nur dabei bleiben. Verständnis und Integration sind nur durch den Kontakt und Austausch mit Einheimischen möglich, die Expats in die eigene Kultur einbeziehen und ihnen das Gefühl geben, dazuzugehören.
- Um soziale Kontakte mit Einheimischen zu knüpfen, empfehlen sich Freizeitaktivitäten, die Spaß machen. Sie bieten die beste Gelegenheit, in entspannter Gesellschaft die Kultur und Anschauungsweisen der Gastgeber besser kennenzulernen.
Auslandserfahrungen sind sehr bereichernd und ermöglichen es Expats, nicht nur beruflich, sondern auch persönlich zu wachsen, Brücken zu bauen und das tiefere Verständnis einer fremden Kultur zu erwerben. Wenn alles gut vorbereitet ist, ist ein interkulturelles Erlebnis dieser Art unbedingt zu empfehlen.