Emotionale und rationale Entscheidungen: Welche sind die besten?
Emotionale und rationale Entscheidungen… unterscheiden sie sich wirklich so sehr voneinander? Vermutlich sagst du dir häufig, dass du deine Entscheidungen besser mit einem klaren Kopf als aus deinem Bauch heraus treffen solltest. Du glaubst, dass du auf diese Weise bessere Entscheidungen treffen wirst. Es ist beinahe so, als müsstest du dich tagtäglich mit diesen beiden “gegnerischen” Fraktionen auseinandersetzen, um zu einem Ergebnis zu kommen.
In gewisser Weise ist das sogar zutreffend. Denn niemand trifft seine Entscheidungen ausschließlich auf der Basis seiner Emotionen. Genauso wie auch kein Mensch nur mit kalter, harter und rationaler Logik entscheidet. Tatsächlich ist dein Gehirn ein stark vernetztes Organ. Alle Bereiche und Strukturen sind miteinander verbunden.
Der präfrontale Kortex (der mit den sehr komplexen exekutiven Funktionen, die auf Analyse, Aufmerksamkeit oder Reflexion beruhen, verbunden ist) steht in permanenter Verbindung mit den tieferen Hirnarealen, die mit unseren Emotionen zusammenhängen. Daher sind deine Emotionen und Gefühle automatisch ein Teil jeder Entscheidung, die du triffst. Das bedeutet, dass du in jeder ausgewogenen und vernünftigen Wahl, die du triffst, auch einen Abdruck deiner Emotionen finden kannst.
Obwohl diese Kanäle existieren, in denen Informationen zwischen Emotionen und Logik ausgetauscht werden, gibt es eine Besonderheit, die du nicht ignorieren kannst. Emotionen haben immer Priorität. Trotz aller Logik ist der Mensch letztendlich ein emotionales Wesen und genau diese Tatsache verursacht uns immer wieder zahlreiche Dilemmata.
“Vielleicht ist das Unverzichtbarste, was wir als Menschen jeden Tag unseres Lebens tun können, uns und andere immer wieder an unsere Komplexität, Zerbrechlichkeit, Endlichkeit und Einzigartigkeit zu erinnern.”
– António Damásio-
Emotionale und rationale Entscheidungen
Emotionale Entscheidungen haben im Allgemeinen einen schlechten Ruf. Es scheint, als würdest du immer die falschen Entscheidungen treffen, wenn du dir selber erlaubst, dich von deinen Impulsen, deinen vermeintlich unvernünftigen Bedürfnissen oder deiner Intuition leiten zu lassen.
Dennoch, auch wenn sich das für dich sehr ironisch anhören mag, sind die meisten Entscheidungen, die du in deinem täglichen Leben triffst, von genau diesen Emotionen, die dein Verhalten und deine Handlungen formen, bestimmt.
Allerdings führt es dich nicht zwangsläufig zu Fehlentscheidungen, wenn du aufrund deiner Emotionen handelst. Emotionen sind Katalysatoren in deinen Beziehungen. Sie veranlassen dich dazu, dich mit Menschen zu verbinden und erlauben es dir, verschiedene Bereiche deines Lebens so zu gestalten, dass deine Vorlieben, deine Persönlichkeit und deine Bedürfnisse angemessen berücksichtigt werden.
Letztendlich streben Emotionen nur nach Balance. Sie wollen dein inneres Gleichgewicht und natürlich auch dein Überleben sicherstellen.
Darüber hinaus zeigen einige wissenschaftliche Studien, dass wir die irrige Meinung korrigieren sollten, dass emotionale Entscheidungen irgendwie immer irrationale Handlungen sind.
Studien, wie sie an der Columbia Universität von Dr. Michel Tuan Pham durchgeführt wurden, zeigen, dass Menschen den Gedanken verwerfen sollten, dass ihre emotionale und rationale Seite voneinander getrennt sind. Mit anderen Worten, Emotionen können auch logisch und rational sein.
Allerdings gibt es hierbei auch klare und offensichtliche Ausnahmen. Es gibt Zeiten, in denen wir Entscheidungen aufgrund unserer negativen emotionalen Verfassung treffen. In diesen Momenten fehlt uns die innere Harmonie und wir sind aus dem Gleichgewicht. Daher kann ein ungelöstes Problem, ein Bedürfnis oder auch ein unerfülltes Bedürfnis dazu führen, dass du in solchen Situationen falsche Entscheidungen triffst.
Emotionen, die dich zu Entscheidungen veranlassen, die du bereuen könntest
Eines steht aber fest: Wenn wir Logik und Emotionen kombinieren, können wir die besten Entscheidungen treffen. Um zugleich emotionale und rationale Entscheidungen effektiv treffen zu können, müssen deine Emotionen in positiver Weise für dich arbeiten.
Allerdings ist dies nicht immer der Fall, denn es gibt Situationen und emotionale Zustände, die dich auf verschiedene Arten behindern und beeinträchtigen. Und das bedeutet, dass du dann auch nicht mental fokussiert bist. Wir geben dir hierfür einige Beispiele:
- Traurigkeit. Wenn du eine Entscheidung triffst, während du traurig, deprimiert oder niedergeschlagen bist, wirst du dich vermutlich nur mit dem Minimum zufrieden geben und dir selber nicht viel abverlangen.
- Begeisterung. Wenn du voller Freude, Enthusiasmus oder Begeisterung bist, kann auch dies deine Fähigkeit beeinträchtigen, gute Entscheidungen treffen zu können. In diesen Fällen lässt du dich häufig von deinen Impulsen zu unüberlegten Aktionen hinreißen.
- Angst. Ängste, Stress und andere Stimmungsstörungen beeinträchtigen deine Entscheidungsfähigkeit. Sie werden dich nicht nur dazu veranlassen, Entscheidungen zu treffen, die du vielleicht später bereuen wirst. Außerdem fällt es dir weitaus schwerer, zu denken, abzuwägen und zu reflektieren.
Emotionale Entscheidungen, die mit einer gewissen Logik und Vernunft getroffen werden, sind die besten
Wie der anerkannte Wissenschaftler António Damásio betont, sind Emotionen nicht der Feind der Vernunft. Tatsächlich sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Entscheidung, die du triffst. Daher solltest du dir deiner Emotionen auch vollkommen bewusst sein.
Wenn du sie verstehst, mit ihnen angemessen umgehst und dich den Herausforderungen stellst, die sie dir in Zeiten der Enttäuschung oder der Sorge bieten, werden sie zu deinen wertvollsten Verbündeten werden.
Entscheidungen sind die Taktgeber, die deinen Lebensweg bestimmen. Wir alle treffen gute und schlechte Entscheidungen. Dennoch ist es das Wichtigste, nicht impulsiv zu handeln. Stattdessen solltest du deine Bedürfnisse auf deine Wünsche und deine Erfahrungen auf deine Intuition abstimmen.
Du kannst Emotionen und Logik nicht voneinander trennen. Wenn du sie aber richtig anwendest, können sie dich deinem Glück ein Stück näherbringen. Emotionale und rationale Entscheidungen können für mehr Wohlbefinden kombiniert werden!