Emotionale Selbstkontrolle, um Angst zu überwinden

Verschiedene Strategien können dir helfen, deine Ängste zu überwinden, indem du deine Emotionen akzeptierst und loslässt.
Emotionale Selbstkontrolle, um Angst zu überwinden
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2023

Die emotionale Selbstkontrolle ist ein wesentliches Instrument, um Ängste zu überwinden. Tatsächlich kannst du über viel mehr Dinge die Kontrolle erlangen, als du dir vielleicht denkst. Besonders wichtig ist jedoch, deinen eigenen Seelenfrieden zu fördern.

Deine Realität ist von ständiger Veränderung und Unsicherheit geprägt. Daher sollte es dich nicht überraschen, dass Angst und Stress wie ein Barometer sind, der die psychologischen Herausforderungen anzeigt, die ein Großteil der Bevölkerung durchmacht. Vielfach kommt es zu einem Gefühl von Chaos oder Hilflosigkeit, doch es gibt verschiedene Werkzeuge, die dir helfen werden, damit umzugehen.

Beherrsche deinen Geist, oder dieser wird dich beherrschen.

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Emotionale Selbstkontrolle, um Angst zu überwinden

Emotionale Selbstkontrolle und wie du damit Angst überwinden kannst

Die Forschung über den Einfluss der emotionalen Selbstkontrolle auf die Angst hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Selbstwahrnehmung und die Regulierung der psychophysiologischen Zustände sind bei Angststörungen von zentraler Bedeutung. Du glaubst vielleicht, dass Selbstkontrolle mit der Verdrängung oder Unterdrückung der Gefühle zu tun hat. Dies ist jedoch ein Irrtum.

Eie emotionale Selbstkontrolle bedeutet Identifikation, Akzeptanz und Regulierung. Bevor du Schmerz oder Ärger regulieren kannst, musst du verstehen, wie es dazu kommt. Nur so kannst du etwas dagegen tun.

Eine Studie der Universität von Arkansas sowie andere Forschungen zeigen, dass Furcht und Angst defensive Gefühle sind, die dich aufmerksam machen. Durch die emotionale Selbstkontrolle kannst du lernen, damit besser umzugehen und die negativen Auswirkungen zu verhindern. Nachfolgend findest du einige Tipps.

Es geht nicht um Vermeidung, sondern um Akzeptanz

Wir versuchen störende, schmerzende und beunruhigende Situationen, wenn irgend möglich zu verhindern. Darin sind wir sehr geschickt. Doch meist sind wir uns nicht darüber bewusst, dass die Vermeidung unangenehmer Gefühle die Präsenz derselben nur stärkt. Die Emotion kann bei einer Bedrohung viel schlimmer sein, als der Reiz selbst: Die Angst vor einer Prüfung ist in vielen Fällen behindernder, als die eigentliche Prüfung.

Das emotionale Selbstmanagement ist deshalb wichtig, um diese behindernde Angst zu kontrollieren und zu akzeptieren. Es geht jedoch nicht darum, die Angst zu verdrängen. Du musst ihr Raum geben, sie so akzeptieren, wie sie ist. Es handelt sich schließlich um einen psychophysiologischen Zustand, der einen spezifischen Zweck verfolgt.

Die Angst will, dass du handelst. Sie drängt dich dazu, dich in Bewegung zu setzen, um die Situation zu lösen. Traurigkeit erfordert Selbstbeobachtung, Reflexion und Entscheidungsfindung. Wut hingegen will, dass du eine Lösung für deine Probleme findest.

Konzentriere dich auf Dinge, die du kontrollieren kannst und akzeptiere, was deiner Kontrolle entgeht

Das Leben ist wie eine Achterbahn: Wir stehen immer wieder vor Herausforderungen, erleben Schicksalsschläge und Komplikationen, die niemand erwartet. Oft entgeht uns die Kontrolle, doch trotzdem müssen wir lernen, in diesen Situationen das Bestmögliche zu tun. Die emotionale Selbstkontrolle ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig:

  • Du hast das Recht, Angst, Wut, Fassungslosigkeit und Entmutigung zu empfinden, aber du darfst dich von diesen Zuständen nicht blockieren oder entkräften lassen.
  • Du hast die Kontrolle über dich selbst, und jede deiner Reaktionen muss einen Zweck haben: dich an die Situation anzupassen. Denke daran, dass es bei der Anpassung nicht darum geht, aufzugeben, sondern angemessen zu reagieren und sich auf ausgewogene Weise vorwärtszubewegen, wobei dir dein Einfallsreichtum und deine Belastbarkeit zunutze kommen.
emotionale Selbstkontrolle hilft in schwierigen Augenblicken

Emotionale Selbstkontrolle gegen Angst: die Technik der erweiterten Selbstwahrnehmung

Wir neigen dazu, uns zurückzuziehen oder überzureagieren, wenn wir uns ängstlich und verzweifelt fühlen (ähnlich wie bei einer Panikattacke). Um dich selbst kontrollieren zu können, musst du dir der gegenwärtigen Situation bewusst sein und deine Gefühle auf gesunde und angemessene Art akzeptieren oder loslassen. Wir haben einige Tipps für dich, um das zu erreichen:

  • Was fühlst du jetzt? Schreibe jeden Gedanken und jedes Gefühl auf, analysiere sie und versuche, diese Gedanken zu rationalisieren.
  • Mach dir bewusst, dass deine Abwehrhaltung und Wachsamkeit die gleichen Reaktionen sind, die du spürst, wenn etwas Schlimmes passieren würde. Bitte daher um Hilfe und sprich mit einer Vertrauensperson über deine Gefühle. Gemeinsam werdet ihr einige deiner Ängste und Sorgen lindern.
  • Bist du schon seit einiger Zeit nachdenklich oder angespannt? Tut dir dein Körper weh? Drehen sich deine Gedanken ständig um das gleiche Thema? Dann ist es an der Zeit, Verspannungen zu lösen. Entscheide dich für Bewegung, gehe spazieren oder joggen, oder widme dich einer kreativen Tätigkeit, die dir helfen kann.

Diese Strategien sind hilfreich, um mit Ängsten umzugehen und Stress sowie Sorgen zu bewältigen. Solltest du jedoch an einer Angststörung leiden, benötigst du professionelle Hilfe. 


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