Du sagst mir, dass ich mich verändert habe, doch du warst der Bildhauer meiner Traurigkeit

Wir alle verändern uns. Doch du musst den Weg der Traurigkeit verlassen und darfst deine Illusionen nicht verlieren. Du wirst dich selbst viel mehr lieben, du bist jetzt der Bildhauer deines eigenen Lebens und der Architekt deines Glücks.
Du sagst mir, dass ich mich verändert habe, doch du warst der Bildhauer meiner Traurigkeit
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 12. Januar 2023

Manchmal schauen wir zurück und versuchen uns zu erinnern, wie wir früher waren. Es geht keineswegs darum, in Erinnerungen zu schwelgen. Doch wir rufen uns ins Gedächtnis, wie wir uns im Laufe der Zeit verändert haben. Bin ich vorsichtiger geworden? Habe ich das Lächeln der Unschuld verloren? Bin ich weniger optimistisch? Leben bedeutet Veränderung, doch es ist nicht immer so einfach. Manche Menschen beeinflussen dich so sehr, dass sie zu deinem Bildhauer werden und dich negativ prägen.

Es gibt Menschen, die dich verändern, indem sie deine Ängste und Traurigkeit, deine Fehler und Schwächen fördern. Manche Personen sind sehr geschickt darin, andere zu manipulieren. Dies kann in einer Beziehung, in einer Freundschaft oder in der Familie vorkommen. Veränderungen sind Teil des Lebens, doch manchmal zerbrechen wir daran.

Die menschliche Persönlichkeit ist kein Palast mit festen Mauern, wir sind alle anfällig für die Erfahrungen, die wir gemacht haben, für Enttäuschungen, für Traumata, ob in der Kindheit oder im Erwachsenenalter.

Du kennst vielleicht folgende Situation: Mitten in einem Gespräch schlägt jemand plötzlich einen etwas nervigen Ton an und tadelt dich: “Du bist nicht mehr so wie früher, du bist nicht mehr so lustig, du hast nicht mehr die gleichen Illusionen… Was ist passiert?” Es kann sogar sein, dass die Person, die dir die Frage stellt, diejenige ist, die für diese Veränderungen verantwortlich ist.

Persönliche Beziehungen, die persönliches Wachstum nicht begünstigen

Es gibt viele Arten von Beziehungen, die verhindern, als emotional starke, sichere und glückliche Menschen voranzukommen, weil wir jemanden haben, der uns bei jedem Schritt, bei jeder Erfahrung begleitet. Egal, ob es sich um den Partner, Familienmitglieder oder Freunde handelt, es gibt eindeutig schädliche Menschen, die unsere Einstellung zum Leben verändern können. Es sind jedoch die emotionalen Beziehungen, die uns am meisten kosten und uns am meisten verändern können.

ich habe mich verändert, du bist der Bildhauer meiner Traurigkeit

Aber hast du dich jemals gefragt, wie diese charakterlichen Veränderungen zustande kommen? Achte auf folgende Aspekte:

Veränderungen des Gefühlsregisters

Es ist möglich, dass du früher eine Person mit großer emotionaler Offenheit warst, du warst aufgeschlossen, fröhlich, optimistisch? Wenn du jedoch Erfahrungen machst, die Verachtung, Kritik oder Ablehnung zur Folge haben, verändert sich dein Charakter.

Du trägst deine Gefühle nicht mehr nach außen, sondern versteckst sie, die Liebe ist nicht mehr voller Illusionen, sondern voller Ängste und Ungewissheit, und es gibt nichts Schlimmeres, als nicht zu wissen, was dich erwartet, oder zu sehen, wie die Balance aus dem Gleichgewicht gerät. Du hast in deine Träume, Freunde und Ziele investiert und nur Traurigkeit geerntet.

Die kognitive Voreingenommenheit hat dich verändert

Wenn du vorher eine starke Vision von dir selbst hattest, bei der dein Selbstwertgefühl es dir erlaubte, die Welt mit einer breiten Sichtweise zu sehen und dich flexibel anzupassen, ist deine Vision jetzt völlig verzerrt. Der Spiegel gibt dir das Bild einer Person zurück, die frustriert ist, die nicht in der Lage ist, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, weil sich das Selbstwertgefühl bereits in ein Gefühl der Minderwertigkeit verwandelt hat.

Frau hat sich verändert

Veränderungen in der Selbstwahrnehmung

Wenn du Optimismus, Offenheit, Zuneigung und Demut anbietest und nur Hohn, Spott und Kritik erntest, wirst du dir bewusst sein, dass die Liebe nur vorgetäuscht war. Zumindest war sie nicht so, wie du es dir erwartet hattest. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du eine negative Wahrnehmung von dir selbst entwickelst, weil du einen Fehler gemacht hast. Du hast dich naiv getäuscht und in eine Person investiert, die deine Bemühungen und Gefühle nicht verdient hat.

Du hast dich deshalb verändert. Doch du siehst jetzt nicht nur die negativen Aspekte der anderen Person, sondern zweifelst auch an dir selbst. Deine negative Selbstwahrnehmung lässt dich zum Opfer werden und genau das solltest du verhindern.

Ich habe mich verändert…

Du wurdest enttäuscht und verletzt. Vielleicht bist du in deinem Leben schon einigen Bildhauern der Traurigkeit begegnet, denn es gibt sie überall und mit vielen unterschiedlichen Masken. Doch auch wenn du dich verändert hast, solltest du über folgende Aspekte nachdenken: 

  • Du bist vielleicht nicht mehr der Mensch von gestern, der sich so gerne dem Leben öffnete, du bist nicht mehr so unschuldig und du kennst den Schmerz der Enttäuschung. Du solltest jetzt das Leid zurücklassen und dich nicht zum Opfer machen. 
  • Akzeptiere, was du erlebt hast, es ist ein Teil von dir und du musst es integrieren. Du hast gelitten, du bist enttäuscht und hast Traurigkeit erlebt. Was nützt es dir, es zu leugnen? Akzeptiere und lasse den Schmerz los, erleichtere deine Last.
  • Du musst deine Sorgen zurücklassen und dich auf die Gegenwart konzentrieren. Es handelt sich um einen Lernprozess, der dir hilft, persönlich zu wachsen.

Ich habe mich auf der Reise über den Ozean verändert...

Hast du dich verändert? Wir alle verändern uns. Doch du musst den Weg der Traurigkeit verlassen und darfst deine Illusionen nicht verlieren. Du wirst dich selbst viel mehr lieben, du bist jetzt der Bildhauer deines eigenen Lebens und der Architekt deines Glücks.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Lucy Campbell


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.