Du bist mehr als die Fehler, die du begangen hast!

Hast du jemals das Gefühl gehabt, dass die Fehler, die du in der Vergangenheit begangen hast, definieren, wer du heute bist? Wenn deine Antwort "Ja" lautet, dann solltest du diesen Artikel lesen!
Du bist mehr als die Fehler, die du begangen hast!
Elena Sanz

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Elena Sanz.

Letzte Aktualisierung: 14. April 2023

Hast du manchmal das Gefühl, du seist dein schärfster Kritiker? Du verurteilst dich selbst für jeden noch so kleinen Fehler, jedes Missgeschick oder ein nicht erreichtes Ziel. Aber nicht nur das. Du trägst auch die Last dieser Fehler für Jahre auf deinen Schultern. Wenn du wüsstest, wie stark diese Haltung dein Selbstwertgefühl schädigen kann, würdest du dieses Verhalten vermutlich umgehend verändern. Du bist weitaus mehr als nur die Fehler, die du begangen hast! Daher solltest du aufhören, dich von ihnen definieren zu lassen.

Die meisten Menschen haben die schlechte Angewohnheit, sich selbst in eine bestimmte Kategorie zu stecken. Wenn du nur für eine Sekunde darüber nachdenkst, wirst du erkennen, dass du häufig fast den gesamten Tag nur schlecht über dich redest. Wenn wir über “reden” sprechen, dann schließt das deinen inneren Dialog mit ein.

Etikettierungen sind niemals hilfreich, weil sie dich limitieren, insbesondere wenn du negative Worte nutzt, um dich zu definieren. “Ich war schon immer ein schlechter Schüler”, “Ich habe einfach Pech in der Liebe” oder “Ich bin schon seit meiner Kindheit unglaublich schüchtern” sind nur einige Beispiele dafür. Aber wie könntest du dich gut oder zufrieden fühlen, wenn du dich permanent auf diese Weise definierst? Wenn du dich nur über die Fehler definierst, die du an dir bemerkst, kann dir das nicht gelingen.

die Fehler - nachdenkliche Frau

Du bist viel mehr als die Fehler, die du hast oder die du begangen hast!

Jeder Mensch hat in unterschiedlichen Lebensbereichen bestimmte Erwartungen an sich selbst. Häufig neigen wir dazu, uns durch unsere Leistungen und Erfolge zu definieren. Infolgedessen hat ein Misserfolg erhebliche negative Auswirkungen auf die eigene Identität. Du fühlst dich unfähig und unzulänglich. Allerdings vergisst du dabei, dass dein Wesen und dein intrinsischer Wert nichts mit deiner Leistung zu tun haben.

Daher solltest du dich nicht durch die Klassenkameraden, die dich in der Schule abgelehnt haben, oder durch deine gescheiterten Beziehungen definieren lassen. Du bist mehr als der Job, den du nicht bekommen hast oder die Prüfung, die du nicht bestanden hast. Auch die Freundschaften, die du im Laufe der Jahre verloren hast und die Ängste, die du immer noch mit dir herumträgst, sind nicht das, was du wirklich bist.

Du bist nicht das, was andere über dich denken. Und du bist auch nicht nur jener Mensch, der in Streitigkeiten die Beherrschung verloren hat. Die gescheiterten Versuche oder die Male, in denen du es gar nicht erst versucht hast, definieren nicht das, was du wirklich bist. Es sind auch nicht die dummen Dinge, die du einmal gesagt hast oder die Art und Weise, wie andere Menschen dich verletzt haben. All das definiert nicht, wer du wirklich bist. Es handelt sich hierbei um Lektionen im Leben, nicht um lebenslängliche Strafen. Daher bist du weitaus mehr als die Fehler, die du begangen hast.

Lasse dich nicht von externen Faktoren definieren

Wenn du deine Identität formst und deinen Wert an externen Faktoren bemisst, gibst du die Macht aus der Hand, die du über dich selber hast. Vielleicht ist deine Familie dein ganzer Lebensinhalt und daher definierst du dich als Mutter und Ehefrau. Obwohl du dir das momentan vielleicht gar nicht vorstellen kannst: Was würde passieren, wenn deine Ehe eines Tages scheitert? Oder vielleicht ist dein Beruf das Wichtigste in deinem Leben und dein Job bedeutet dir alles. Aber was passiert, wenn du gefeuert wirst?

Wie du siehst, ist es wirklich sehr gefährlich, dich selbst durch etwas zu definieren, das außerhalb deiner Selbst liegt, weil alles Externe letztendlich nicht in deiner Kontrolle liegt. Wenn du deine Identität ausschließlich auf deinen Job oder deine Familie gründest und du plötzlich “zu einem geschiedenen Mann” oder “einer arbeitslosen Frau” wirst, wird das Gefühl des Versagens überwältigend sein. In einem derartigen Kontext ist es extrem schwer, voranzukommen.

die Fehler - Mann im Sonnenuntergang

Jeder Fehler ist ein Schritt hin zum Erfolg

Daher besteht die gesündere Alternative darin, dass dein Wert intrinsisch und bedingungslos ist. Er darf nicht von externen Faktoren abhängen. Wenn du eine derartige Haltung dir selber gegenüber und in Bezug auf dein Leben einnehmen kannst, wirst du erkennen, dass du weitaus mehr bist als die Fehler, die du begangen hast. Stattdessen wirst du diese Fehler dann als Lektionen und Lernerfahrungen begreifen. Wenn du dich selber liebst, akzeptierst und dich bedingungslos wertschätzt, wirst du in der Lage sein, jede Hürde zu überwinden, die sich vor dir auftut, solange sie nicht die Art und Weise beeinträchtigt, wie du dich selber siehst.

Es spielt keine Rolle, ob du Fehler machst, scheiterst oder Angst vor etwas hast. Du bist immer noch du und du bist wichtig. Wenn du dich selber liebst, verlieren auch die Fehler ihre Bedeutung. Stattdessen werden sie zu Lektionen, die dir dabei helfen, dich zu verbessern. Jeder “Fehler” wird zu einem Schritt, der dich deinem Erfolg ein Stück näher bringt, weil sie dich weiser machen und dir neue Erfahrungen schenken.

Resiliente Menschen sind per Definition glücklicher und erfolgreicher, weil sie dazu in der Lage sind, Widrigkeiten zu überwinden und durch ihre Erfahrungen auf positive Weise transformiert werden. Der einzige Weg, um dies zu erreichen, besteht darin, zu verstehen, dass Veränderung ein Teil der Reise ist. Irren ist menschlich, das ist eine Tatsache. Daher solltest du dich nicht durch all die Fehler definieren, die du begangen hast oder durch all deine Erfolge. Schätze dich selber bedingungslos.


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