Die wirksamsten Psychotherapien im Überblick
Die wirksamsten Psychotherapien stützen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und wurden für spezifische Anliegen entwickelt. Psychologinnen und Psychologen haben in der Regel einen oder mehrere Ansätze als Grundlage, die es ihnen ermöglichen, mit größerer Vielseitigkeit und Kompetenz zu intervenieren. Die meisten wenden mehr als nur ein Modell an und kombinieren verschiedene Therapieformen.
Wenn du spezielle Hilfe benötigst, solltest du auf die Empfehlungen erfahrener Experten vertrauen. Du musst herausfinden, welche Methode für dich am zuverlässigsten funktioniert und zu deinen Bedürfnissen passt. Wir stellen dir anschließend die wirksamsten Psychotherapien vor.
Die wirksamsten Psychotherapien
Es gibt keine Therapieform, die in allen Bereichen überlegen ist. Für jedes Problem, jeden Menschen und jede Situation stehen unterschiedliche Psychotherapien zur Verfügung, die auf spezifische Bedürfnisse eingehen. Besonders wichtig ist die Erfahrung des Therapeuten oder der Therapeutin sowie das Vertrauen in diese Person. Es müssen also verschiedenste Aspekte berücksichtigt werden, um die richtige Wahl zu treffen.
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1. Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) zählt zu den beliebtesten Behandlungsformen. Eine in der Zeitschrift Frontiers in Psychology veröffentlichte Studie beschreibt, dass diese Methode bei häufigen psychischen Störungen die erste Wahl ist. Sie setzt eine Vielzahl von Techniken ein und ist für die Patienten ebenso gültig wie nützlich.
Grundlagen
Dieses Modell zielt darauf ab, das Bewusstsein für dysfunktionale Denkmuster zu fördern. Die Psychologin oder der Psychologe hilft den Menschen, gesündere Denkarten und Verhaltensmuster zu entwickeln, indem er verschiedene Strategien einsetzt, unter anderem: kognitive Umstrukturierung, Modellierung, Kompetenztraining, Emotionsmanagement und erklärende Techniken.
Wann ist CBT sinnvoll?
- Phobien
- Depressionen
- Süchte
- Schlafstörungen
- Angstzustände
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Zwangsstörungen (OCD)
- Essstörungen (ED)
Die kognitive Verhaltenstherapie ist derzeit die am weitesten verbreitete Therapie und diejenige mit den meisten Studien, die ihre Wirksamkeit bei verschiedenen psychischen Erkrankungen belegen.
2. Akzeptanz- und Commitment-Therapie
Zu den wirksamsten Psychotherapien gehört zweifellos die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT). Dieses Modell erleichtert es der Person, eine reichere, ruhigere und gesündere Lebensperspektive zu integrieren, indem sie den Schmerz schwieriger Erfahrungen akzeptiert. Es ist ein Modell, das den sogenannten “kontextuellen Therapien ” oder “Therapien der dritten Generation” entspricht und sich auf die Kognition, die Sprache und die Interaktion mit der Umwelt konzentriert.
Grundlagen
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie versucht, das Leben der Person durch Selbstfindung und die Neuformulierung von Werten neu auszurichten. Ferner werden Emotionen, Gedanken und Erinnerungen durch die Bedeutungen, die sie durch die Sprache erhalten, bearbeitet.
Eine Studie der Universität Basel sowie andere Forschungen unterstreichen die Wirksamkeit dieser Therapieform bei einer Vielzahl von Erkrankungen. (Hayes, Strosahl, & Wilson, 1999; Wilson & Luciano, 2002).
Wann ist CAT nützlich?
- Trauerfall
- Depressionen
- Süchte
- Chronische Schmerzen
- Arbeitsbedingter Stress
- Beziehungsprobleme
- Bewältigung von Krankheiten
- Angstzustände
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Zwanghafte Störungen (OCD)
3. Systemische Therapie
Die systemische Therapie bietet einen sicheren und bereichernden Rahmen, um z.B. Beziehungsprobleme, Konflikte und Spannungen zu verarbeiten. Sie ist ein interessanter Ansatz für die Bewältigung von Herausforderungen mit Partnern, in der Familie oder am Arbeitsplatz.
Grundlagen
Dieses therapeutische Modell arbeitet daran, die dysfunktionalen Muster zu identifizieren, die Unbehagen mit den Figuren in der Umgebung verursachen. Dank dieser Methode wird verständlich, auf welche Weise Realitäten wie Kommunikation, Überzeugungen und all jene Verhaltensweisen, die ihren Ursprung in einem bestimmten System haben, betroffen sind.
Die Williams College University hebt in einer Studie hervor, dass die systemische Therapie in den vergangenen 25 Jahren eine der solidesten im Familien- und Paarbereich ist.
Wann ist die systemische Therapie sinnvoll?
- Bei Problemen am Arbeitsplatz
- Paarbeziehungen
- Familiäre Beziehungen
- Zwischenmenschliche Konflikte
4. Dialektische Verhaltenstherapie
Die Dialektische Verhaltenstherapie (DBT) ist ein wirksames Modell, um selbstzerstörerische Verhaltensweisen und eine schlechte Emotionsregulierung zu bekämpfen. Sie konzentriert sich darauf, Menschen dabei zu helfen, Fähigkeiten in den folgenden vier spezifischen Bereichen zu verbessern:
- Emotionale Entwicklung
- Stresstoleranz
- Zwischenmenschliche Fähigkeiten
- Entspannung/ Achtsamkeit/ Impulskontrolle
Grundlagen
Es handelt sich um eine sehr strukturierte Art der Therapie, die den Menschen hilft, eine Reihe von Fähigkeiten zu integrieren (García Palacios, 2004). Sie wurde von Dr. Marsha M. Linehan entwickelt, ist Teil der CBT und nutzt gleichzeitig Strömungen der Achtsamkeit.
Wann ist DTB sinnvoll?
- Posttraumatischer Stress
- Suizidgedanken
- Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPD)
- Kinder und Jugendliche mit dysreguliertem, aggressivem oder trotzigem Verhalten
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Strategische Kurztherapie
Die strategische Kurztherapie (BST) ist eine der wirksamsten Psychotherapien zur Verbesserung der Bewältigungsstrategien. Die Methode wurde von Giorgio Nardone und Paul Watzlawick entwickelt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie in wenigen Sitzungen Lösungen hervorbringt, wobei ein gewisses Risiko in Kauf genommen wird.
Sie gibt der Person einfache Werkzeuge an die Hand, mit denen sie sich besser fühlt, und erleichtert das Ziel, ausgehend von positiven Gemütszuständen tiefgreifende Veränderungen vorzunehmen.
Grundlagen
Der therapeutische Ansatz dieser Technik versucht zu verstehen, wie der Patient seine Realität und die damit verbundenen dysfunktionalen Muster konstruiert. Die drei Bereiche, die angesprochen werden, sind: Wahrnehmungen, emotionales Management und maladaptive Verhaltensmuster.
In diesem Fall leitet der Psychologe oder die Psychologin die zu behandelnde Person an, ihre eigenen Fähigkeiten und Potenziale zu entdecken, um die Dynamik ihrer Probleme zu deaktivieren.
Wann ist BST sinnvoll?
- Depressionen
- Sexuelle Probleme
- Paar- und Familienprobleme
- Essstörungen
- Ängste, Panikattacken, Phobien, Zwangsvorstellungen, psychosomatische Störungen
Die effektivsten Psychotherapien
Sich zum ersten Mal der Psychologie zu nähern, kann aufgrund der vielen Varianten, die dabei eine Rolle spielen, überwältigend sein. In diesem Sinne ist es hilfreich, die effektivsten Therapiemodelle zu kennen. Alle hier beschriebenen Ansätze sind seit mehreren Jahrzehnten im Einsatz und haben das Leben vieler Menschen verändert.
Die verschiedenen Psychotherapien helfen, die Realität der Patienten besser zu verstehen und Ressourcen für ihre besonderen Bedürfnisse bereitzustellen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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