Die weiblichen Archetypen in der griechischen Mythologie

Die weiblichen Archetypen der griechischen Mythologie sind in den verschiedenen Göttinnen des klassischen Olymps vertreten. Erfahre heute mehr darüber.
Die weiblichen Archetypen in der griechischen Mythologie
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2023

Weibliche Archetypen sind Verhaltensmuster, die in der weiblichen Psyche und im kollektiven Unbewussten vorhanden sind. Sie entsprechen gemeinsamen Eigenschaften, die nicht immer explizit sind, jedoch Modelle schaffen, die auch in verschiedenen Mythologien häufig vertreten sind.

Die griechische Mythologie ist ein anschauliches Beispiel für eine veritable Sammlung von weiblichen Archetypen. Die verschiedenen Göttinnen der klassischen Antike stellen diese Modelle dar, die auch in Mythen und Legenden anderer Kulturen auftauchen.

Obwohl die weiblichen Archetypen den verschiedenen Darstellungen von Frauen entsprechen, sind archetypische Eigenschaften auch bei Männern zu finden, jedoch sind diese auf andere Art und Weise modelliert. Auch in der modernen Welt sind sie präsent, und zwar in Form von weiblichen Influencern, Filmheldinnen oder prominenten Persönlichkeiten.

„Wenn Kühe, Pferde oder Löwen Hände hätten und damit malen und Werke wie die Menschen schaffen könnten, dann würden die Pferde pferde-, die Kühe kuhähnliche Götterbilder malen und solche Gestalten schaffen, wie sie selber haben.“

Xenophanes von Kolophon

Die weiblichen Archetypen in der griechischen Mythologie

Die griechische Mythologie ist reich an weiblichen Archetypen. Experten teilen die weiblichen Gottheiten der Antike in drei Gruppen ein: die jungfräulichen, die verletzlichen und die alchemistischen Göttinnen.

Die jungfräulichen Göttinnen repräsentieren die unzugängliche weibliche Seite, Aktivität und Unabhängigkeit. Die verletzlichen Göttinnen haben Lebenserfahrungen und verkörpern das Drama und die Demütigung, während die alchemistischen Göttinnen sich durch ihre geheimnisvollen Kräfte als Frauen auszeichnen, sich nicht binden lassen, jedoch Beziehungen eingehen.

Wir betrachten nachfolgend die weiblichen Archetypen in der griechischen Mythologie im Spiegel verschiedener Göttingen.

1. Artemis, die Kriegerin

Die jungfräuliche Göttin Artemis, Tochter des Zeus, verkörpert Autonomie, Rache und Trotz. Sie fordert als Feministin die männliche Macht heraus, wahrt jedoch gleichzeitig emotionale Distanz, die sie hermetisch und unzugänglich macht. Sie ist die große Freundin oder Schwester anderer Frauen, Männern gegenüber jedoch streng, unnahbar und grausam.

Die weiblichen Archetypen in der griechischen Mythologie: Artemis

2. Athene, die Göttin der Weisheit, des Kampfes und der Strategie

Auch Athene zählt zu den jungfräulichen Göttinnen, die sich der Macht der Männlichkeit stellen. Sie zeichnet sich durch ihre geistigen Fähigkeiten, ihre Berechnung und Gerissenheit aus, es fehlt ihr allerdings an Einfühlungsvermögen. Athene setzt sich für Praktikabilität und Funktionalität ein. Von allen weiblichen Archetypen ist sie dem männlichen Bild am nächsten. Ehrgeiz und Erfolg beherrschen sie und sie hat die Fähigkeit, Bündnisse mit Männern zu schließen.

3. Die weiblichen Archetypen: Hestia, die weise Frau

Im Gegensatz zu Athene, äußert sich die Weisheit der Göttin Hestia, der ältesten Tochter des Kronos, nicht in ihren Strategien. Sie ist sensibel und intuitiv, von Natur aus eine Einzelgängerin, die sich nicht mit materiellen Dingen abgibt. Hestia hat Freude an Spiritualität und bereichert sich durch Selbstbeobachtung. Sie repräsentiert die spirituelle Essenz der Frau.

4. Hera, Frau und Schwester des Zeus

Unter den weiblichen Archetypen repräsentiert die Göttin Hera die Frau als Schöpferin und symbolisiert auch ihre Verpflichtungen. Sie ist sehr gefühlvoll und sensibel und hat die Fähigkeit, enge und leidenschaftliche Beziehungen zu Männern aufzubauen. Sie wird oft von Wut, Eifersucht und Rachegefühlen beherrscht, weshalb sie zur Gruppe der verletzlichen Göttinnen gehört. Zu ihren positiven Eigenschaften zählt, dass sie bis zum Ende loyal ist.

5. Demeter, die Muttergötting

Sie ist eine Lichtgestalt, die Fruchtbarkeit symbolisiert und sich für das Wohlbefinden anderer einsetzt. Demeter ist großzügig und widmet sich der Pflege anderer. Allerdings neigt sie auch dazu, Abhängigkeiten zu schaffen und zu nähren, und Depressionen zu entwickeln. Auch sie zählt zu den verletzlichen Göttinnen.

6. Die weiblichen Archetypen: Persephone, das Kind

Der Archetyp des Mädchens ist nicht auf ein bestimmtes Alter, sondern auf ein Persönlichkeitsmuster beschränkt. Persephone repräsentiert die Träumerin und romantische Frau, die in der Lage ist, die Realität in einen traumähnlichen Zustand zu versetzen. Um ihre Träume zu verwirklichen, schreckt sie nicht davor zurück, andere zu manipulieren. Sie flieht vor Gewöhnlichem und repräsentiert ebenfalls eine verletzliche Göttin.

7. Aphrodite, die Göttin der Liebe

Aphrodite repräsentiert als einzige griechische Göttin den Archetyp der alchemistischen Göttinnen. Sie hebt sich durch ihre Kreativität hervor, ist emotional, sinnlich und liebt die Schönheit. Ihr Ziel ist es, die Realität zu verbessern, um sie angenehmer zu machen. Sie genießt das Vergnügen, kann jedoch auch sehr sprunghaft und impulsiv sein.

Die weiblichen Archetypen in der griechischen Mythologie: Aphrodite

Die verschiedenen weiblichen Archetypen einer Frau

Jede Frau trägt wohl alle weiblichen Archetypen in sich, allerdings stechen bestimmte Charaktereigenschaften hervor, die sie besonders prägen. Das vorherrschende Muster verändert sich im Laufe der Zeit durch evolutionäre und gesellschaftliche Prozesse.

Alle weiblichen Archetypen haben Sonnen- und Schattenseiten, die sich in Tugenden oder in Charakterzügen äußern, die als negativ betrachtet werden. Mit welchem Archetyp identifizierst du dich am ehesten?


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  • Estramiana, J. L. Á., Galdós, J. S., & Ruiz, B. F. (2007). De Moscovici a Jung: el arquetipo femenino y su iconografía. Athenea digital: revista de pensamiento e investigación social, (11), 132-148.


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