Die Vorteile der Vergebung

Die Vorteile der Vergebung

Letzte Aktualisierung: 11. April 2017

Manchmal kommt es vor, dass die Menschen in unserem Umfeld Dinge tun, die uns verletzen und die uns das Gefühl geben, betrogen oder gar attackiert worden zu sein. In anderen Situationen sind wir diejenigen, die etwas tun, was sie später bereuen. Es ist nicht immer einfach, zu vergeben, aber es ist wirklich gesund. Selbst wenn wir dabei primär uns selbst im Blick haben, sollten wir lernen, zu vergeben. Denn Vergebung ist nicht nur für unsere mentale Gesundheit wichtig, sondern auch für unser körperliches Wohlergehen.

Vergebung ist leichter gesagt als getan und oftmals empfinden wir sie als große Herausforderung. Manchmal missverstehen wir sie und denken, dabei ginge es darum, dass jemand verschont wird, dass das Geschehene akzeptiert wird und dass darauf verzichtet wird, es dem anderen heimzuzahlen. Aber Vergebung ist so viel mehr als das. Zu vergeben heißt, sich von dem, was passiert ist, loszusagen.

Und welche Situation sie auch betreffen mag, Vergebung fördert unsere Gesundheit.

Vergebung ist gut für das Herz

Zu vergeben fördert die Gesundheit unseres Herzens. In einer Studie, die im Journal of Behavioral Medicine  veröffentlicht wurde, hat man herausgefunden, dass Vergebung in Verbindung mit einem gesenkten Puls und niedrigerem Blutdruck steht. In derselben Studie konnte nachgewiesen werden, dass Vergeben dabei hilft, Stress abzubauen.

So können wir also speziell etwas zu der Gesundheit unseres Herzens und zu unserer allgemeinen Gesundheit beitragen.

Vergebung ist gut für unsere körperliche und mentale Gesundheit

Eine später durchgeführte Studie konnte eine Verbindung zwischen Vergebung und fünf Parametern für Gesundheit nachweisen: körperliche Symptome, eingenommene Medikamente, die Tiefe des Schlafs, das Müdigkeitsgefühl und körperliche Beschwerden. Es scheint auch so, dass wir eine Stärkung unserer Spiritualität, unserer Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen und Stress abzubauen, beobachten können, wenn wir die negativen Auswirkungen und die Symptome der Depression, die durch Unversöhnlichkeit entstehen, reduzieren. Das bedeutet also: Vergebung hat einen großen Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit.

Vergebung hilft dabei, mit anderen bessere Beziehungen zu führen

Eine andere Studie, die in der Zeitschrift Personality and Social Psychology Bulletin  veröffentlicht wurde, hat herausgefunden, dass Vergebung dabei hilft, der Person, der vergeben wird, wieder positive Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen entgegenbringen zu können. Das bedeutet: Wenn wir vergeben, stellen wir wieder den ursprünglichen, positiven Zustand der Beziehung her. Zusätzlich kann dies zu positivem Verhalten gegenüber Dritten führen. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Vergebung, ehrenamtlicher Arbeit, Spenden, Nächstenliebe und anderem altruistischen Verhalten.

Ein paar abschließende Gedanken

Wenn wir vergeben, dann befreien wir uns selbst von uns selbst – von unserer eigenen Gebundenheit. Wir sagen uns von dem Schmerz und der Bitterkeit los, die wir wie ein Joch auf unseren Schultern getragen haben und ermöglichen uns so, frei zu werden. Indem wir vergeben, schließen wir mit einer Sache aus unserer Vergangenheit ab, an der wir uns festgeklammert haben.

Vergeben bedeutet auch, das Geschehene zu akzeptieren. So erleben wir tief in uns eine Befreiung – nicht nur von den Taten oder Anklagen anderer, sondern auch von uns selbst. Es ist nicht nur wichtig, anderen zu vergeben. Es ist ebenfalls wichtig, sich über die Dinge Gedanken zu machen, die wir uns selbst vergeben müssen.

Zu vergeben ist gut für den Körper, für den Geist, für zwischenmenschliche Beziehungen und dafür, unsere Rolle in dieser Welt zu finden. Diese Erkenntnis sollte uns davon überzeugen, dass es viel besser ist, seinen Zorn loszulassen und zu vergeben.

Schon William Shakespeare hat gesagt:

„Die Qualität der Gnade erschöpft sich nicht. Sie fällt herab wie der sanfte Regen vom Himmel her. Ein zweifacher Segen ist sie: Sie segnet den, der gibt, und den, der nimmt.“


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.