Die Conners-Skalen zur Beurteilung von ADHS
Die Conners-Skalen bezeichnen ein validiertes, standardisiertes Instrument zur quantitativen Beurteilung des Verhaltens von Kindern oder Jugendlichen, bei denen eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) vermutet wird. Je nach Häufigkeit und Relevanz der Kernsymptome kann eine neurologische Entwicklungsstörung festgestellt werden.
Die Conners-Skalen zählen zu den häufigsten Instrumenten zur Beurteilung von ADHS (Amador et al., 2002).
Die Conners-Skalen: ein validiertes Messinstrument
Diese Skalen umfassen verschiedene psychometrische Fragebögen zur Erfassung von Aufmerksamkeitsstörungen. Der Name dieses Messinstruments erinnert uns an den Psychologen Dr. C. Keith Conners, der dieses Verfahren 1969 entwickelte. Ursprünglich sollten die Conners-Skalen die Auswirkungen einer pharmakologischen Behandlung auf hyperaktive Kinder messen, doch schon bald wurden sie auch für die Bewertung vor der Intervention genutzt.
Die Conners-Skalen erfassen Informationen durch die Befragung von Eltern und Lehrkräften, die am meisten Zeit mit dem Kind verbringen und sein Verhalten am besten kennen. Es gibt verschiedene Versionen: ADHS-Index, Langversion, Kurzversion und Global-Index, die unterschiedliche Daten liefern. Jede Version (mit Ausnahme des Global-Index) umfasst einen Eltern-, Lehrer- und Selbstbeurteilungsfragebogen für ältere Kinder oder Jugendliche. Alle Conners-Skalen stehen auch elektronisch zur Verfügung.
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Die Conners-Skalen: Inhalte
Anhand einer Likert-Skala beurteilen die Eltern, Lehrkräfte oder Betroffenen, wie stark jede Aussage ihrer Meinung nach zutrifft: überhaupt nicht (0 Punkte), ein wenig (1 Punkt), ziemlich (2 Punkte) oder sehr stark (3 Punkte). Die Anzahl der Items hängt von der Version ab: Die Langversion für Eltern enthält 93 Fragen, die Kurzversion nur 48. Die Langversion für Lehrkräfte umfasst 39 Fragen, die Kurzversion 28.
Die Conners-Skalen beurteilen folgende Aspekte:
- Ängstlichkeit
- Impulsivität
- Hyperaktivität
- Exekutive Funktion
- Emotionale Nachgiebigkeit
- Verhaltensauffälligkeiten
- Lernprobleme
- Beziehungen zu Gleichaltrigen
Die Conners-Skalen eignen sich für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren. Je nach Version sind für die Beantwortung der Fragebögen fünf bis 20 Minuten erforderlich. Alter und Geschlecht werden bei der Bewertung berücksichtigt, was eine zuverlässige Interpretation ermöglicht. Das Punkteergebnis wird mit der Referenzpopulation verglichen.
Ein zuverlässiges Instrument zur Beurteilung von ADHS
Die Conners-Skalen weisen sehr gute Werte für die interne Konsistenz auf, was bedeutet, dass die Ergebnisse zuverlässig sind. Die Validität konnte anhand von zahlreichen Studien bestätigt werden. Dieses Instrument kommt in der Diagnose zum Einsatz und ist auch vorteilhaft, um während der Intervention die Entwicklung und Fortschritte zu überprüfen (Fundación CADAH, 2013).
So lässt sich zum Beispiel feststellen, ob das Kind ein spezielles Bildungsprogramm, eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung benötigt. Doch obwohl der Test zuverlässig und valide ist, reicht er allein nicht aus, um eine Diagnose zu stellen (Ocampo, 2016).
Die standardisierten Werte zeigen zwar an, wie atypisch das Verhalten des Kindes im Vergleich zur Referenzpopulation ist, aber in der Diagnose müssen auch die Kriterien der DSM-V oder eines anderen Diagnosehandbuchs überprüft werden.
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Abschließende Empfehlungen
Wenn der Verdacht besteht, dass ein Kind eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung haben könnte, bieten die Conners-Skalen als Bewertungsinstrument die Möglichkeit, die Kernsymptome zu testen. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass diese Skalen auch Grenzen haben.
Bei bestimmten ADHS-Formen können versteckte Symptome vorhanden sein, die nicht einfach zu erkennen sind (Walters, 2018). Außerdem ist es immer wichtig, die persönliche Anamnese jedes Patienten zu überprüfen und ein klinisches Interview zu führen, um die Informationen zu vervollständigen und Fehler zu vermeiden.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Amador, J. A., Alecha, I., Sangorrín García, J., Espadaler Gamissans, J. M., & Forns, M. (2002). Utilidad de las escalas de Conners para discriminar entre sujetos con y sin trastorno por déficit de atención con hiperactividad. Psicothema, 2002, vol. 14, num. 2, p. 350-356. https://diposit.ub.edu/dspace/bitstream/2445/124456/1/500779.pdf
- Conners, C. K. (1969). A teacher rating scale for use in drug studies with children. American journal of Psychiatry, 126(6), 884-888. https://ajp.psychiatryonline.org/doi/abs/10.1176/ajp.126.6.884
- Departamento de Educación Especial Estatal, Secretaría de Educación de Veracruz. (s. f.). Manual para la aplicación, calificación e interpretación de la escala de Conners para padres/maestros de forma abreviada. Consultado el 23 de mayo de 2023. https://es.slideshare.net/denysmontoyagalan/manual-escala-conner
- Fundación CADAH. (2013). En qué consisten las Escalas de Conners para evaluar el TDAH. https://www.fundacioncadah.org/web/articulo/en-que-consisten-las-escalas-de-conners-para-evaluar-el-tdah.html
- Ocampo Vidal, E. (2016). Evaluación psicométrica del test Conners 3 en la población chilena en edad escolar. [Programa Magister en Educación, Pontificia Universidad Católica de Chile]. https://repositorio.uc.cl/xmlui/handle/11534/22125
- Pearson Clinical. (s. f.). Conners 3rd Edition. Consultado el 23 de mayo de 2023. https://www.pearsonclinical.es/conners-3rd-edition
- Walters, A. (2018). Girls with ADHD: Underdiagnosed and untreated. The Brown University Child and Adolescent Behavior Letter, 34(11), 8-8. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/cbl.30337