Der Wertebaum als Instrument in der frühkindlichen Erziehung
Werteerziehung in der frühen Kindheit ist von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund achten frühkindliche Erzieher nicht nur auf die Sprachentwicklung der Kinder, sondern fördern auch ihre Autonomie, die Entwicklung von Kommunikationsfähigkeiten, Freundlichkeit und den Austausch über Regeln für das Zusammenleben. Es gibt einige unterhaltsame Instrumente, die den Kindern dabei helfen, all dies zu erlernen. Und eines davon ist der Wertebaum.
Wenn wir über frühkindliche Erziehung sprechen, dann beziehen wir uns auf Kinder bis zu einem Alter von sechs Jahren. Dies ist eine ideale Altersgruppe, um mit dem Wertebaum zu arbeiten.
Dank dieses Instrumentes werden sie die Bedeutung von Werten verstehen, begreifen, welchem Zweck sie dienen und die Werte entdecken, die ihnen wichtig sind.
Ein Wertebaum entsteht in drei Schritten
Obwohl du mit dem Wertebaum auf viele verschiedene Arten arbeiten kannst, solltest du drei unterschiedliche Schritte befolgen, um den gewünschten Effekt mit diesem Instrument zu erzielen.
Außerdem ist es wichtig, dass sich alle Kinder aktiv an der Erstellung des Baumes beteiligen. Auf diese Weise arbeiten sie nicht nur an verschiedenen Werten, sondern können auch noch das kooperative Lernen entdecken.
1. Verhalten und Werte
Der erste Teil besteht darin, dass du den Kindern die Konzepte Verhalten und Werte erklärst. Allerdings solltest du dabei berücksichtigen, dass viele Kinder nicht wissen, was Kreativität, Ehrlichkeit, Empathie usw. genau bedeuten.
Obwohl sie möglicherweise mit einigen Werten wie beispielsweise Freundschaft oder Respekt vertraut sind, wirst du feststellen, dass sie die meisten Werte nicht kennen. Aber das ist völlig normal. Dennoch bedeutet das nicht, dass sie diese nicht praktisch anwenden können. Daher musst du ihnen auch den Inhalt und die Bedeutung der einzelnen Werte erklären.
Ein guter Weg besteht darin, Beispiele für die unterschiedlichen Werte zu geben. Alle Kinder lieben Geschichten. Dazu kannst du die Geschichten abändern oder einfach so erzählen, wie sie sind, um einen bestimmten Wert zu verdeutlichen. Außerdem kannst du ihnen kurze Videos zeigen, wenn du ihnen etwas erklären möchtest, das schwer zu verstehen ist. Der Kurzfilm Der Igel aus dem Jahr 2013 ist eine gute Möglichkeit.
2. Die Werte identifizieren, die sich hinter Verhaltensweisen und Einstellungen verbergen
Jetzt haben die Kinder eine erste Vorstellung davon, was Werte sind, insbesondere von denen, die ihnen vorher nicht bekannt waren. Daher geht es im zweiten Schritt darum, diese Werte anhand bestimmter Verhaltensweisen und Einstellungen zu identifizieren.
Auch hierfür kannst du Kurzfilme einsetzen. Wenn du diesen Schritt für die Kinder interessanter und unterhaltsamer gestalten willst, kannst du sie in Gruppen aufteilen.
Darüber hinaus sind auch Bilder sehr gute Ressourcen, anhand derer Kinder lernen können, Werte zu identifizieren. Jedes Bild sollte mit einem bestimmten Wert verknüpft sein. Fordere die Kinder dazu auf, möglichst viele Werte zu bestimmen. Außerdem kannst du auch Geschichten erzählen, denn Kinder sind in der Regel bei Geschichten sehr aufmerksam. Dadurch werden sie die Werte besser verstehen können.
3. Einen Wertebaum erstellen
Wenn die ersten beiden Schritte abgeschlossen sind, dürfen die Kinder einen Wertebaum erstellen. Dazu legen alle Gruppen die Bilder der Werte auf den Tisch, welche sie identifiziert haben.
Anschließend müssen die Kinder die Werte klassifizieren: vom wichtigsten bis zum unwichtigsten. Diese Aktivität ist sehr interessant, denn die Kinder lernen, zusammenzuarbeiten, um die Reihenfolge festzulegen. Möglicherweise haben sie unterschiedliche Ansichten darüber.
Nun legen die Kinder die relevantesten Werte auf die oberen Zweige des Baumes (welchen sie vorher mit der Hilfe des Erziehers bereits angefertigt haben).
Diese Aktivität eignet sich hervorragend dazu, eine Gruppendiskussion zu begleiten und den Kindern dabei zu helfen, ihren eigenen Standpunkt über die Bedeutung der einzelnen Werte zu erklären. Außerdem kannst du diese Übung dazu nutzen, um bestimmte Aktivitäten für einzelne Werte zu entwickeln, wie beispielsweise Toleranz.
Der Wertebaum ist eine sehr umfassende und vielseitige Aktivität
Kurz gesagt, der Wertebaum ist eine sehr umfassende Aktivität, die du nach Bedarf anpassen kannst. Du kannst sie sowohl als Gruppen- oder als Einzelübung durchführen. Allerdings empfehlen wir dir die Einzelübung nicht, wenn du noch nicht mit dem Wertebaum gearbeitet hast.
Darüber hinaus eignet sich der Wertebaum nicht nur für die frühkindliche Erziehung von Kindern im Kindergarten oder der Vorschule. Auch Eltern können einen Wertebaum mit ihren Kindern zu Hause erstellen. In jedem Fall ist dies eine sehr gute Aktivität, die kleinen Kindern helfen wird, zu verstehen, dass Verhalten bestimmte Werte und Prinzipien ausdrückt.
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