Der Traum im Traum
Dieses Phänomen taucht in verschiedenen Filmen auf, zum Beispiel in “Inception”, in dem Dominick Cobb (Leonardo DiCaprio) mit seinem Agenten-Team in die Träume schlafender Menschen eindringt, um ihre Geheimnisse aufzudecken. Ein weiteres Beispiel ist “Waking Life” – Ein Film, der die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der in seinen Träumen Figuren begegnet, mit denen er philosophiert. Er ist sich bewusst, dass er träumt und nicht aufwachen kann und springt von einem Traum zum nächsten. Wir sehen die Komplexität der menschlichen Psyche, die eine Fantasie nach der anderen erschafft. Diese Träume scheinen real zu sein, da kein Bewusstsein für das Reale vorhanden ist. Der Traum im Traum ist ein seltsames Phänomen, das wir nachfolgend etwas genauer betrachten.
Der Traum im Traum: ein seltsames Phänomen
Wenn wir davon träumen, einen Traum zu haben, sprechen wir von einem Meta-Traum, der während der REM-Phase auftritt. Wir machen ein kleines Gedankenexperiment, um diese Situation zu veranschaulichen:
Stell dir vor, du fährst eine einsame Straße entlang und prallst auf ein Auto, das aus dem Nichts zu kommen scheint. Genau im Moment des Zusammenstoßes wachst du erschrocken auf, setzt dich auf die Bettkante und stehst auf, um in der Küche ein Glas Wasser zu trinken. Doch dies war ein Traum und dann wachst du plötzlich wirklich auf. Du träumst also einen realistischen Traum, in dem du aufwachst, doch dies ist auch nur ein Traum.
Der Traum im Traum: Charakteristika
Wie bei normalen Träumen sind wir uns bei Meta-Träumen nicht darüber bewusst, dass wir träumen. Im Normalfall fehlt die geistige Klarheit, um die geträumte Situation beobachten oder steuern zu können. Allerdings können diese Träume auch innerhalb eines Klartraums vorkommen. Es scheint jedoch, dass wir nur dann eindeutig wissen, dass wir träumen, wenn wir den Zustand des Traums beobachten oder miterleben können (Thompson, 2015).
Wer dieses Phänomen schon einmal erlebt hat, weiß, dass jeder Moment, jede Situation, jeder Gedanke und jedes Gefühl real zu sein scheinen, so wie im Wachzustand. Die Wahrnehmung der Realität ändert sich nicht, solange sich das Bewusstsein für das Träumen nicht ändert.
Wenn wir uns bewusst sind, dass wir träumen, kann sich unsere Wahrnehmung und Empfindung dessen, was wir im Traum erleben, so verändern, dass wir es nicht mehr als eigenständige Realität erkennen.
Wie kommt es dazu?
Der Mensch durchläuft während des Schlafs verschiedene Phasen, in denen die Gehirnwellenfrequenzen variieren: Non-REM-Phasen (Einschlafphase, Leichtschlaf, Tiefschlaf) und REM-Schlaf. Der Übergang von einer Phase zur nächsten könnte den Schlaf im Schlaf erklären: Wissenschaftler gehen davon aus, dass die REM-Phase zu diesem Zeitpunkt gleichzeitig mit einer Wachphase auftreten kann. McNamara (2020) erklärt, dass die Aktivierung des dorsolateralen präfrontalen Kortex während der REM-Phase dazu führt, dass die träumende Person ein gewisses Bewusstsein über sich selbst erlangt und erkennt, dass sie träumt.
Bei einem falschen Erwachen entsteht das Gefühl, aus einem Traum aufzuwachen, doch tatsächlich träumt die Person weiter. Beim Übergang zwischen den Schlafphasen wird der Prozess des Erwachens unterbrochen.
Abschließend noch ein Beispiel für das falsche Erwachen: Stell dir vor, du wachst in der Nacht auf und gehst auf die Toilette. Du merkst jedoch, dass etwas nicht stimmt und du die Welt anders wahrnimmst. Du wachst schließlich auf und wirst dir bewusst, dass es nur ein Traum war. Ein Traum im Traum setzt hingegen die Existenz von zwei Träumen voraus, so wie in unserem Beispiel mit dem Unfall. Es kommt jedoch auch immer zum falschen Erwachen.
Hast du selbst diese Erfahrung schon einmal gemacht?
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