Das Rebecca-Syndrom: Die Eifersucht auf seine Ex
Dein Blut kocht, wenn du an die Schönheit vom/von der Ex deines Partners denkst? Du glaubst, dass seine vorherige Idylle nicht echt war, aber trotzdem stört es dich, wenn jemand sich daran erinnert? Vergleichst du dich mit den Ex-Freund/innen deines aktuellen Partners? In der Psychologie ist diese Art der Eifersucht als Rebecca-Syndrom bekannt. Warum?
Rebecca ist ein von Daphne du Maurier geschriebener Roman aus dem Jahre 1938. Hierin wird die Geschichte einer Frau erzählt, die einen verwitweten Mann heiratet. Alles scheint wunderbar, bis das Phantom von Rebecca auftaucht, der verstorbenen Ehefrau.
Der Geist spricht regelmäßig mit dem Ehemann, damit dieser sich von der anderen Frau trennt. Abgesehen von der Angst, die das Phantom auslöst, erreicht es außerdem, dass der Mann sich seiner Entscheidung, eine neue Familie zu gründen, unsicher wird, was zu neuen Konflikten führt.
Rebecca weist Maxim darauf hin, dass die “Neue” niemals auf ihrem Niveau sein wird, dass alle Welt hinter deren Rücken redet, dass niemand sie mag, dass sie nicht die Richtige für ihn ist. Zu der damaligen Zeit war das Buch ein großer Erfolg, weshalb es vom Genie Orson Welles ins Radio gebracht wurde und eine filmische Adaption durch den legendären Alfred Hitchcock entstand.
Die Eifersucht und das Rebecca-Syndrom
Basierend auf dem Roman haben Psychologen angefangen, mit dem Rebecca-Syndrom die Menschen zu bezeichnen, die eine krankhafte Eifersucht auf die Ex-Partner des aktuellen Lebensgefährten zeigen. Wie im Buch ist die Eifersucht ein Spuk, der durch die Erinnerung an den Ex-Partner des Anderen Leid verursacht.
Es kann etwas seltsam klingen oder schwer zu verstehen sein, aber nichtsdestotrotz passiert es häufiger, als du denkst. Wenn jemand am Rebecca-Syndrom leidet, besteht er oder sie hartnäckig darauf, alles über den oder die Ex des aktuellen Partners zu erfahren, in dem Versuch, etwas Schlechtes zu finden. Auf diese Weise kommt das Gefühl auf, dass anstelle von zwei Personen in der Beziehung drei Menschen im gleichen Bett schlafen.
Dies stellt ein echtes Problem für das Wachstum und das Wohlgefühl in der Beziehung dar, weil grundlose Eifersucht das normale Verhalten einer Person beeinflusst. In diesem Fall leidet nicht nur die eifersüchtige Person, sondern auch die andere.
Wie überwindet man das Rebecca-Syndrom?
Zuerst muss man lernen, mit dem “Spuk” zu leben, dass unser Partner oder unsere Partnerin andere Beziehungen vor uns hatte. Dann müssen wir verstehen, dass die Eifersucht ein klares Symptom für Unsicherheit ist und außerdem eine möglich Reaktion auf eine angenommene Bedrohung, die wahr sein kann oder eben nicht.
Eifersucht kommt auch dann auf, wenn eine Person die andere als Besitz ansieht. Jede Sache, die die Aufmerksamkeit unseres Partners ablenkt, wird als Angriff aufgenommen, sei es durch eine Person, einen Gegenstand, ein Tier oder eine Aufgabe. In diesem speziellen Fall der Ex-Partner müssen wir uns bewusst sein, dass diese Geschichte ein Teil der Vergangenheit ist und dass wir selbst eine solche haben.
Es ist unmöglich, nicht zu vergleichen, wir alle tun das ständig. Wir sehen ein Foto von der Ex unseres Freundes und denken uns: “Wie hässlich sie ist”, “sie könnte sich aber schöner kleiden”, oder ganz im Gegenteil, “wie hübsch sie ist”, “wie elegant.” Wenn wir an krankhafter Eifersucht leiden, ist es egal, welches Bild das Foto uns zeigt, wir werden die Person darauf immer als Bedrohung wahrnehmen und deshalb schlecht reagieren.
Wenn du glaubst, dass in dir etwas vom Rebecca-Syndrom steckt, und du nicht aufhörst, an den oder die Ex deines Partners zu denken, ist jetzt also der Zeitpunkt, etwas zu tun, um dein Selbstbewusstsein zu verbessern. Egal wie wichtig diese Person für den Menschen an deiner Seite war, erinnere dich daran, dass sie ein Teil der Vergangenheit ist und sich nicht bei euch einmischen darf.
Das Einzige, was du mit dieser Haltung erreichen wirst, ist, dich schlecht zu fühlen und deine Beziehung zu zerstören. Versuche, dich nicht mit den Ex-Partnern deines aktuellen Lebensgefährten zu vergleichen, weil du sonst darunter leiden wirst. Es wird immer Dinge geben, die sie besser oder schlechter gemacht haben, aber quäle dich nicht damit.
Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von K-Kwan Kwanchai
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- DeSteno, D., Valdesolo, P., & Bartlett, M. Y. (2006). Jealousy and the threatened self: Getting to the heart of the green-eyed monster. Journal of Personality and Social Psychology, 91(4), 626–641. https://doi.org/10.1037/0022-3514.91.4.626