Das Glück kommt zu denen, die lachen
Es gibt tatsächlich eine eigene Forschungsrichtung, die sich mit dem Lachen beschäftigt: Die Gelotologie untersucht die Auswirkungen von Lachen. Als Begründer der Lachwissenschaft gilt der Psychiater William F. Fry, der in den 60-er Jahren begann, die körperlichen und psychischen Auswirkungen des Lachens wissenschaftlich zu untersuchen. Aber auch als Laien werden wir uns dieser Wirkungen zuweilen bewusst: Hast du schon einmal festgestellt, dass Lachen in schwierigen Situationen die Stimmung heben oder eine angespannte Situation entschärfen kann?
Aber gerade in problematischen Situationen kann es schwierig sein, den Humor zu bewahren. Wie können wir es also schaffen, mehr Lachen in unser Leben zu bringen? Lachyoga ist eine Möglichkeit, wie dies gelingen kann.
„Das Glück kommt zu, denen die lachen.“
Buddhistische Weisheit
Was ist Lachyoga?
Lachyoga wurde von dem indischen Arzt Dr. Kataria entwickelt und heutzutage gibt es in über 70 Ländern sogenannte Lachclubs. Es wird in Gruppen praktiziert und besteht aus angeregten Lachübungen sowie Atem- und Dehnübungen, wie wir sie aus konventionellen Yogastunden kennen. Daher also der Name: Lachyoga.
Lachyoga basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass wir beim forcierten Lachen in den Genuss der gleichen positiven physiologischen und psychologischen Effekte wie beim spontanen Lachen kommen: verbesserte Sauerstoffversorgung, verminderte Sekretion von Stresshormonen, Ausschüttung von Glückshormonen, größere Schmerztoleranz, sowie eine entspanntere und positivere Geisteshaltung. Und die positiven Effekte sind besonders groß, wenn wir 10-15 Minuten am Stück lachen – was wir im Alltag so gut wie nie tun.
Brauchen wir einen Grund zum Lachen?
Normalerweise lachen wir über etwas, weil wir es lustig finden. Deshalb denken wir, dass wir einen Grund zum Lachen brauchen. Aber hast du einmal kleine Kinder beobachtet? Die lachen viel öfter als Erwachsene und nicht nur, weil jemand einen Witz erzählt hat. Sie lachen einfach, weil sie fröhlich sind.
„Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind. Wir sind glücklich, weil wir lachen.“
William James
Beim Lachyoga gibt es keinen Clown, der uns animiert, und niemanden, der Witze erzählt. Lachyoga fängt mit kurzen, bewusst ausgeführten Lachübungen an. Man beginnt also zu lachen, ohne einen wirklichen Grund zu haben. Allerdings geht das anfänglich forcierte Lachen in der Gruppe durch die Übungen sehr schnell in spontanes und herzliches Lachen über. Denn Lachen ist bekannter Weise ansteckend.
An schlechte Laune ist bei Lachyoga nicht zu denken. Wer einmal an einem Lachyoga-Workshop teilnimmt, kann am eigenen Leib erfahren, woher die Redewendung „sich vor Lachen den Bauch halten“ kommt. Es kann unglaublich befreiend sein, einmal wieder herzlich und lauthals in einer Gruppe zu lachen und loszuprusten, ohne sich zurückhalten zu müssen.
Lachen überschreitet Grenzen
Abgesehen von der Lacherfahrung kann Lachyoga auch eine einzigartige Gruppenerfahrung sein: Du lernst auf einfache Weise neue Menschen kennen – denn Lachen verbindet und gibt Raum, einfach du selbst zu sein und anderen direkt und offen zu begegnen. Beim Lachyoga fällt es leicht, über die anfängliche Hürde des Aufeinanderzugehens hinwegzukommen. Sobald du jemanden mit lachenden Augen anschaust, ist die erste Hürde genommen. Daher gibt es auch keine Alterbeschränkung. Beim Lachyoga finden sich Kinder und Teenager genauso wieder wie Menschen im hohen Alter. Tatsächlich wird Lachyoga aufgrund seiner positiven Wirkungen auch in manchen Altenheimen angeboten.
„Lachen reinigt die Seele, und wenn man lacht, bekommt man Lachen zurück.“
Afrikanisches Sprichwort
Lachen und Auswirkungen auf den Körper
Lachen entspannt uns nicht nur auf geistiger Ebene. Beim Lachen benutzen wir unzählige Gesichts- und andere Muskelgruppen, die sich dadurch entspannen. Auf körperlicher Ebene sorgen wir damit für eine tiefe Entspannung. Viele Teilnehmer fühlen sich nach Lachyoga entspannt und gleichzeitig erfrischt und sehr lebendig. Vielleicht wirst du Muskelgruppen spüren, die du vorher nicht wahrgenommen hast, vor allem im Bereich der Bauch- und Gesichtsmuskeln. Nicht umsonst heißt es „Lachen ist die beste Medizin“.
Vielleicht magst du es selbst ausprobieren, denn Lachyoga will erlebt werden und diese Erfahrung lässt sich in Worten oder Videos nur unzureichend wiedergeben. Lachclubs gibt es mittlerweile fast überall und sie bieten die Teilnahme an einer Lachyoga-Stunde normaler Weise für einen minimalen Beitrag an. Probiere es aus.