Cannabis und Schizophrenie: Was du darüber wissen solltest
Der psychoaktive Wirkstoff THC ist eines von mehr als 120 Cannabinoiden der Hanfpflanze. Er ist für die berauschende Wirkung dieser Pflanze verantwortlich. Wir analysieren heute die Zusammenhänge zwischen Cannabis und Schizophrenie.
Wir nehmen vorweg, dass diese Droge Schizophrenie nicht verursacht, diese psychische Krankheit jedoch auslösen kann, wenn eine genetische Veranlagung vorliegt. Vorsicht ist deshalb insbesondere Menschen mit Schizophrenie in der Familiengeschichte oder mit frühen Symptomen psychischer Störungen zu raten.
Cannabis zählt zu den am häufigsten konsumierten psychoaktiven Substanzen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der dauerhafte Konsum bei Menschen, deren Gehirn noch in der Entwicklung ist, kann Risiken und besorgniserregende Nebenwirkungen mit sich bringen. Obwohl es sich um eine Substanz handelt, die in vielen Kulturen eine lange Tradition hat und deren Verabreichung in einigen Ländern legal ist, sollte sich jeder über die möglichen Folgen bewusst sein.
Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass Menschen mit Schizophrenie aufgrund der entspannenden Wirkung zu einem häufigeren Cannabiskonsum tendieren.
Wie wirkt Cannabis?
Die Cannabis-Familie umfasst drei verschiedene Hanfsorten (Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis). Diese Pflanzen werden getrocknet, um die Blätter, Stängel oder Blüten zu konsumieren, die eine berauschende, entspannende Wirkung ausüben. Cannabis ist nicht nur eine Freizeitdroge, diese Pflanze kommt auch in der Medizin zum Einsatz.
Wie anfangs kurz erwähnt, enthält Cannabis mehr als 120 Cannabinoide, wobei wir über die meisten nur sehr wenig wissen. Bis jetzt hat sich die Wissenschaft auf folgende zwei Wirkstoffe konzentriert:
- Tetrahydrocannabinol (THC): Dieser psychoaktive Wirkstoff erzielt die berauschende Wirkung, da er die Ausschüttung von Dopamin anregt.
- CBD: Dieses Cannabinoid hat entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Eine in der Zeitschrift Neuropsychopharmakology veröffentlichte Studie sowie andere Forschungsarbeiten zeigen jedoch, dass weitere Forschungen nötig sind, um die genauen Wirkmechanismen zu verstehen.
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Welche Wirkungen hat Cannabis?
Cannabis gilt als “harmlose” Droge mit belohnender, entspannender Wirkung, obwohl diese scheinbare Harmlosigkeit in der wissenschaftlichen Literatur seit Jahrzehnten angezweifelt wird. Eine in der Fachzeitschrift A Journal of Cerebral Circulation veröffentlichte Studie rückt junge Menschen in den Mittelpunkt, die diese Droge am häufigsten konsumieren.
Die Auswirkungen auf das Gehirn können bei längerem Konsum sehr schädlich sein. Wir werfen einen Blick auf die möglichen Folgen:
Kurzfristige Auswirkungen
- Schwindelgefühl
- Entspannung
- Schmerzlinderung
- Gefühl des Wohlbefindens
- Erhöhte Kreativität
- Veränderte Sinneswahrnehmung
- Veränderung der Raum-Zeit-Wahrnehmung
Langfristige Auswirkungen
- Übelkeit
- Lethargie
- Reizbarkeit
- Bronchodilatation
- Schlafprobleme
- Gedächtnisprobleme
- psychotische Episoden
- erhöhte Ängstlichkeit
- Störungen der Aufmerksamkeit
- Senkung des Blutdrucks
- erhöhte Aggressivität
- Langsame Reaktionszeit
- Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Informationen
- Untersuchungen, wie die am Hospital de Sant Pau in Barcelona durchgeführte, zeigen, dass akute und chronische negative Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit auftreten können.
- Cannabis kann zu einer Droge werden, die süchtig macht. Eine im Journal of Neuroimmune Pharmacology veröffentlichte Studie sowie andere Forschungen weisen darauf hin, dass die neurobiologischen Veränderungen, die durch diese Substanz verursacht werden, anderen Süchten ähnlich sind, auch wenn sie sich weniger auf das Gehirn auswirken.
Der Cannabiskonsum nimmt bei jungen Männern im Alter von 16 bis 25 Jahren jedes Jahr zu. Dies führt zu einer erhöhten Rate an Schizophrenie, da THC als Auslöser für diese Krankheit wirkt, wenn eine genetische Veranlagung vorliegt.
Cannabis und Schizophrenie: Nutzen und Risiken
Der Zusammenhang von Cannabis und Schizophrenie ist für die Psychologie, Psychiatrie und Neurowissenschaften von großem Interesse. Wie eingangs erwähnt, kann Marihuana gefährlich sein, wenn die Person bereits eine genetische Veranlagung für Schizophrenie hat. Wir sehen uns das im Detail an.
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Cannabis und Schizophrenie bei Männern
Der Konsum von Cannabis ist für junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren erwiesenermaßen ein Risikofaktor für Schizophrenie. Eine aktuelle, in der Zeitschrift Psychological Medicine veröffentlichte Forschungsarbeit sowie andere Studien liefern wichtige Informationen, die berücksichtigt werden sollten. Vor allem im Hinblick auf die Legalisierung von Marihuana, die in vielen Ländern in die Praxis umgesetzt wird.
Diese an 6.907.859 Menschen durchgeführte Untersuchung besagt, dass ein Fünftel der Schizophreniefälle unter jungen Männern durch den Verzicht auf Cannabiskonsum verhindert werden könnte.
- Der Konsum von Marihuana ist unter jungen Männern besonders verbreitet. Sie entwickeln diese psychiatrische Störung am stärksten, sofern eine genetische Veranlagung vorliegt.
- Cannabiskonsumstörungen haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Diese Droge kann Schizophrenie auslösen oder verschlimmern. Die Symptome dieser psychiatrischen Störung treten im Durchschnitt zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr auf.
Warum konsumieren Menschen mit Schizophrenie Cannabis?
Patienten, bei denen Schizophrenie diagnostiziert wurde, rauchen häufig Marihuana wegen seiner entspannenden Wirkung. Viele berichten, dass sie sich konzentrierter fühlen und ein größeres Gefühl des Wohlbefindens und der inneren Ruhe haben. Diese Wahrnehmung führt auch dazu, dass sie glauben, dass sich dank Cannabis die psychotischen Episoden verringern.
Die Wissenschaft hat jedoch bereits in mehreren Studien festgestellt, dass diese Wahrnehmung falsch ist. Da Cannabispräparate für die Pharmaindustrie von großem Interesse sind, wird ihr therapeutischer Einsatz in dieser Bevölkerungsgruppe untersucht.
Es gibt immer noch keine schlüssigen Beweise dafür, dass Cannabis einen positiven Einfluss auf die Symptome und die Kognition von Patienten mit Schizophrenie hat (Ahmed et al. 2021). Es werden mehr Studien benötigt, die sich auf eine bessere Analyse der Dosierung, der Art der Verabreichung oder der Merkmale der Patienten selbst konzentrieren.
Die Wissenschaft ist sich darüber im Klaren, dass mehr Forschung nötig ist, um die therapeutischen Vorteile von Cannabis zu verstehen. Die Legalisierung von Cannabis könnte jedoch insbesondere junge Menschen, die häufig konsumieren, gefährden.
Cannabis als psychedelische Therapie
Wir wissen bereits über den Zusammenhang zwischen Cannabis und Schizophrenie Bescheid und sind uns des Risikos eines kontinuierlichen Konsums dieser psychoaktiven Droge bewusst. Aber wie sieht es mit dem therapeutischen Einsatz aus? Viele Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden oder sich einer Chemotherapie unterziehen, profitieren von der Verabreichung von Marihuana.
Außerdem kommt Cannabis seit einigen Jahren auch in der psychedelischen Therapie zum Einsatz, ebenso wie MDMA, Psilocybin und Ayahuasca. Dabei handelt es sich um fachlich unterstützte Therapiemodelle, bei denen sich die Patienten jederzeit in einem kontrollierten klinischen Kontext befinden.
Cannabis wird in sehr spezifischen Mikrodosen verabreicht, um Traumata oder posttraumatischen Stress zu behandeln. Frontiers in Psychiatry beschreibt die Vorteile in einem Fall und unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen in diesem Bereich, insbesondere bei schwereren Fällen wie komplexen Traumata. Wir werden die weiteren Entwicklungen im Auge behalten.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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