Bauchschmerzen: Wenn uns unsere Angst auf den Magen schlägt

Bauchschmerzen: Wenn uns unsere Angst auf den Magen schlägt
Gema Sánchez Cuevas

Geschrieben und geprüft von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Letzte Aktualisierung: 06. September 2020

Angst und Stress können ein großes physiologisches Ungleichgewicht verursachen, das sich letztendlich auf verschiedene Weises manifestiert, z. B. durch Bauchschmerzen. Zu kontrollieren, wie sehr wir uns jeden Tag Sorgen machen, ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und Magenbeschwerden erheblich zu lindern.

Alles, was auf der psychologischen Ebene geschieht, hat zwangsläufig Auswirkungen auf die physische Ebene. Daher ist es sehr wichtig, unser mentales Gleichgewicht zu bewahren, um jegliches Unbehagen abzuwehren. Da alltägliche Probleme unvermeidlich sind, sollte jeder von uns dazu in der Lage sein, Ruhe zu finden, und nicht zulassen, dass seine Integrität beeinträchtigt wird.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet in ihrer Publikation Depressionen: Eine soziale und ökonomische Zeitbombe. Strategien für eine bessere Versorgung,  dass weitverbreitete psychische Störungen weltweit zunehmen würden. Diese Aussage bezieht sich auf folgende Fakten: Zwischen den Jahren 1990 und 2013 hat die Anzahl der Menschen, die an einer Angststörung oder Depressionen leiden, weltweit um 50 % zugenommen, was schätzungsweise 615 Millionen Betroffenen entspricht.

„Die WHO schätzt, dass jeder fünfte in seinem Leben irgendwann unter einer Depression oder unter Angstzuständen leidet.“

Weltgesundheitsorganisation

Erschöpfte Frau langt sich an den Kopf

Die mentale Gesundheit sollte Priorität haben

Arthur Kleinman ist Professor für Medizinische Anthropologie und Psychiatrie an der renommierten Harvard University (Massachusetts, USA) und hat zahlreiche Studien zum Thema soziales Leiden durchgeführt, insbesondere in Bezug auf die psychische Gesundheit.

Die psychische Gesundheit ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit und stellt somit auch einen beträchtliche Kostenpunkt für den Staat dar. Die WHO berichtet, dass „die geschätzten Kosten für bessere Behandlungen, vor allem was psychosoziale Beratungen und Antidepressiva anbelangt, sich auf 147 Milliarden US-Dollar belaufen.“  Sie hebt jedoch hervor, dass der Nutzen die Kosten bei Weitem übersteigen würde.

„Wir müssen denjenigen eine Behandlung anbieten, die sie am meisten brauchen, und zwar in ihren Wohnorten. Solange wir das nicht tun, werden psychische Erkrankungen das Potenzial von Menschen und Wirtschaften weiterhin untergraben.“

Arthur Kleinman

Diesbezüglich erklärt die WHO, dass es unerlässlich sei, Dienste im Sinne der psychischen Gesundheit auf globaler Ebene auszubauen, um Gesundheit und Wohlbefinden für die gesamte Bevölkerung auf verschiedenen Ebenen zu gewährleisten. Ferner stellt sie fest, dass die von der Generalversammlung der Vereinten Nationen veranschlagten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung darauf abzielen, eine vorzeitige Sterblichkeit aufgrund von nicht übertragbaren Krankheiten bis 2030 durch Präventionsmaßnahmen und Behandlungen um ein Drittel zu senken und gleichzeitig eine gesamtheitliche psychische Gesundheit zu fördern.

Wie man Bauchschmerzen aufgrund von Angst bekämpft

Diejenigen, die unter Bauchschmerzen leiden, wissen, dass dies eine Unannehmlichkeit sein kann, die sie den ganzen Tag über begleiten mag. Deshalb ist es ratsam, das Ausmaß der Angst, die die Symptomatik verursachen kann, zu verringern. Wenn die Bauchschmerzen zu einem ständigen Begleiter werden, sollte man daher am besten einen Spezialisten aufzusuchen, der die Krankheit nicht nur erkennt, sondern auch richtig behandelt.

Im Allgemeinen verursacht Angst Verdauungsstörungen und akute Magenschmerzen, die wir oft erst recht spät erkennen. In unserem schnelllebigen Alltag, der voller Sorgen verschiedener Art ist, die sich auf direkte Weise auf den Körper auswirken, sind Bauchschmerzen ein offensichtliches, aber doch regelmäßig ignoriertes Symptom.

„Die mentale Gesundheit muss eine globale Priorität in den Bereichen Entwicklung und humanitäre Maßnahmen sein, eine Priorität in allen Ländern.“

Arthur Kleinman

Frau sitzt mit Bauchschmerzen auf der Couch

Wenn Bauchschmerzen chronisch werden, beeinträchtigen sie sämtliche Körperfunktionen. Wir können nicht richtig schlafen, unser Verdauungssystem ist in all seinen Funktionalitäten gestört und darüber hinaus ist unsere Stimmung schwankend und wir sind oft schlecht gelaunt.

Wenn ein solches Unbehagen irgendwann „normal“ wird, sollten wir so schnell wie möglich einen Spezialisten aufsuchen. Kurzum sind Bauchschmerzen oder jede andere Art von Beschwerden ein Weckruf, den wir nicht ignorieren sollten, um rechtzeitig jegliche Anomalie im Körper erkennen zu können.

Ein physisches Ungleichgewicht spiegelt sich immer im Körper wider und hat Auswirkungen auf alle Körperfunktionen. Das bringt ein allgemeines Unwohlsein mit sich, das das ganzheitliche Wohlbefinden des gesamten Organismus beeinträchtigt. Somit können Bauchschmerzen ein offensichtliches Anzeichen dafür sein, dass es in unserem Leben etwas gibt, das sich ändern muss, wenn wir nicht unser Wohlbefinden verlieren wollen, nach dem wir uns in allen Bereichen unseres Lebens so sehr sehnen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.