Anxiolytika und Alkohol: eine gefährliche Kombination
Anxiolytika gehören zu den am häufigsten verschriebenen Psychopharmaka. Auch Alkohol hat kurzfristig angstlösende und beruhigende Wirkungen, doch die Kombination dieser beiden Substanzen gefährdet die Gesundheit kurz- und langfristig. Beide hemmen bestimmte Nervenzellen, können zusammen jedoch unter anderem zu Atemstillstand führen oder ein Koma auslösen.
Anxiolytika und Alkohol sind keine guten Weggefährten. Erfahre heute, warum du diese beiden Substanzen keinesfalls kombinieren solltest.
Wie sich Anxiolytika und Alkohol auf das Nervensystem auswirken
Anxiolytika verlangsamen die Aktivität des Zentralnervensystems, was bei Angststörungen, die zu einer Überaktivierung führen, von Vorteil ist. Sie wirken entspannend und beruhigend und helfen Betroffenen so, mit Angst und Katastrophendenken besser umzugehen.
Alkohol beeinflusst das Nervensystem auf andere Weise: Je nach der Menge kann er zur Verhaltensenthemmung oder bei übermäßigem Konsum auch zu einem äthylischen Koma oder einer akuten Alkoholvergiftung führen. Dieser lebensgefährlichen Situation können Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen oder Blackouts vorausgehen.
Anxiolytika und Alkohol in Kombination
Alkohol ist eine normalisierte Droge. Viele Menschen, die vom Arzt Anxiolytika erhalten, möchten ihre Routine nicht verändern und nicht darauf verzichten. Die Wechselwirkungen können jedoch gefährliche Konsequenzen mit sich bringen.
Unfallanfälligkeit
Die Kombination von Anxiolytika und Alkohol beeinträchtigt motorische Kontrollfunktionen wie Koordination und Gleichgewicht. Außerdem wirkt sie sich auf die Konzentration, die Wachsamkeit und das Gedächtnis aus und erhöht die Gefahr für Unfälle, Stürze oder Schnittverletzungen.
Die gleichzeitige Einnahme von Benzodiazepinen und Alkohol ist mit einem 7,7-fachen Anstieg des Risikos eines Verkehrsunfalls verbunden.
Potenzierung depressiver Wirkungen
Ethylalkohol potenziert die Wirkung von Benzodiazepinen, die aufgrund ihrer angstlösenden, beruhigenden, muskelentspannenden und hypnotischen Wirkungen zur Behandlung von Angststörungen zum Einsatz kommen. Dadurch kommt es zu einem höheren Risiko für Atemstillstand.
Verhaltensstörungen
Viele trinken, um zu vergessen, doch Alkohol intensiviert die mit den Erinnerungen im Zusammenhang stehenden Gefühle. Durch die gleichzeitige Enthemmung führt dies dazu, dass der Konsum dieser Substanz aktiver und gewalttätiger macht. Ungelöste Konflikte können durch diese Enthemmung und die Wirkung der Anxiolytika zur Eskalation führen und die Pathologie verschlimmern.
Erhöhter Rebound-Effekt
Auch Menschen, die an Schlaflosigkeit leiden, erhalten häufig Anxiolytika. Sie versuchen jedoch oft gleichzeitig mit Alkohol den entspannenden Effekt zu erzielen. Die Kombination dieser beiden Substanzen macht allerdings die Gefahr für einen Rebound-Effekt höher: Nach wenigen Stunden kehren Symptome wie Nervosität und Angst mit größerer Intensität zurück. Deshalb können Betroffene letztlich nicht schlafen.
Behandlungen mit Anxiolytika sollten nicht länger als ein Jahr dauern, um gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Nystagmus, Müdigkeit, Schwindel oder Wortfindungsstörungen zu vermeiden.
Eine Psychotherapie kann helfen
Anxiolytika sind bei Angststörungen nicht ausreichend und in Kombination mit Alkohol gefährlich. Deshalb ist es wichtig, die pharmakologische Behandlung mit einer Psychotherapie zu kombinieren. Betroffene erhalten auf diesem Wege wertvolle Werkzeuge, die ihnen helfen, mit ihren Ängsten besser umzugehen und sich zu entspannen. In der Psychotherapie können sie den Ursachen ihrer Angststörung auf den Grund gehen und daran arbeiten.
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