7 Neurotechnologien, die unser Leben (zum Besseren) verändern werden

In den kommenden Jahren werden wir über verschiedene nicht invasive Neurotechnologien verfügen, die die geistige Gesundheit verbessern, das Gedächtnis stärken und das Leben vieler Patienten verändern werden. Wir laden dich ein, sie zu entdecken.
7 Neurotechnologien, die unser Leben (zum Besseren) verändern werden
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 15. März 2023

Wenn wir uns die Zukunft der Menschheit vorstellen, denken wir sofort an hoch entwickelte Technologien. Viele Ideen, die Schriftsteller wie Isaac Asimov, Arthur C. Clarke oder Philip K. Dick in ihren Romanen vorwegnahmen, sind schon Wirklichkeit oder greifbar nahe. Wir können uns das Leben ohne technische Hilfsmittel nicht mehr vorstellen und müssen uns auf die Veränderungen durch künstliche Intelligenz vorbereiten. Heute sprechen wir über verschiedene Neurotechnologien, die direkt auf das Gehirn wirken und für psychisch kranke Menschen eine Revolution darstellen könnten. Was einst wie Science-Fiction aussah, wird in einigen Jahren hoffnungsvolle Realität sein.

“Magie ist nur Wissenschaft, die wir noch nicht verstehen.”

Arthur C. Clarke

Neurotechnologien für die psychische Gesundheit
Die Hirnstimulation zur Behandlung von Depressionen ist eine Technologie, die bereits im Einsatz ist, sich aber in den kommenden Jahren noch verbessern wird.

Neurotechnologien, die unser Leben verändern werden

Wir wissen, dass der technologische Fortschritt im Bereich der Medizin unendlich viele Vorteile mit sich gebracht hat. Auf dem Gebiet der Neurowissenschaften und der psychischen Störungen liegen die größten Meilensteine jedoch noch vor uns. Wir verfügen zwar über moderne Ressourcen zur Erforschung des Gehirns (z. B. Magnetresonanztomographie), doch neue Technologien wie Modellierung, rechnergestützte Datenanalyse oder künstliche Intelligenz werden in Zukunft erstaunliche Möglichkeiten bieten. Da Experten sehen könne, was auf neurologischer Ebene passiert, ist es auch einfacher, ein tieferes Verständnis psychischer Krankheiten zu erlangen und wirksame Behandlungen zu entwickeln.

Neurotechnologien zielen darauf ab, die Gesundheit und das Potenzial des menschlichen Gehirns zu verbessern. Dieser Bereich stößt bei großen Unternehmen auf zunehmendes Interesse. Werfen wir einen Blick auf die kommenden Entwicklungen in diesem Bereich.

Eine der vielversprechendsten Neurotechnologien ist die kraniale Stimulation, die darauf abzielt, Suizidgedanken zu verringern.

1. Die Suche nach Biomarkern für chronische Schmerzen und Depressionen

Die künstliche Intelligenz wird in Kombination mit Elektroenzephalografie (EEG) und Big Data bessere Diagnosen ermöglichen. Es wird ausreichen, den Patienten eine Kappe mit Elektroden aufzusetzen, um einen sehr genauen Blick auf die Gehirnaktivität zu erhalten. Diese Werkzeuge ermöglichen es, Informationen zu vergleichen und ein genaues Muster der verschiedensten Krankheiten zu erstellen.

Menschen mit chronischen Schmerzen und Depressionen blicken hoffnungsvoll in die Zukunft. Forscher der Technischen Universität München (TUM) beschäftigen sich beispielsweise mit dem Projekt Neurotech, dessen Ziel es ist, die psychische Gesundheit zu verbessern.

2. Hirnstimulation zur Behandlung von Depressionen bei jungen Menschen

Die tiefe Hirnstimulation ist ein Ansatz, der bereits erfolgreich zur Behandlung schwerer Depressionen eingesetzt wird. Es gibt jedoch eine Bevölkerungsgruppe, die viel Aufmerksamkeit benötigt, da psychologische oder pharmazeutische Interventionen oft keine Verbesserungen bringen.

Zu den vielversprechendsten neuen Neurotechnologien gehört die Hirnstimulation für 16-24-Jährige mit Depressionen und Suizidalität. Es wurde ein Gerät entwickelt, das eine Stimulation des dorsolateralen präfrontalen Kortex bewirkt. In Verbindung mit kognitiven Übungen reduziert diese Technik die mit Depressionen verbundenen Symptome.

3. Hilfsmittel für das Gehirn

Unternehmen wie Medtronic, Neuropace und St. Jude Medical entwickeln Technologien, die die Lebensqualität vieler Menschen verbessern können. Eines dieser Projekte ist die Entwicklung von Gehirngeräten, die epileptische Anfälle verhindern. Auch Technologien, die durch ständige Überwachung die Verabreichung bestimmter Medikamente bei Bedarf verbessern, können sehr interessant sein.

Andererseits können für Patienten mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) robotische Hilfsmittel sehr vorteilhaft sein, um in den verschiedenen Phasen ihrer Krankheit selbstständig zu bleiben.

4. Virtual-Reality-Therapien zur Behandlung von Traumata

Andere Neurotechnologien, die bereits in der psychologischen Therapie zum Einsatz kommen, arbeiten mit der virtuellen Realität. Sie helfen unter anderem bei Phobien, Demenz und bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen. In einigen Jahren wird die Virtual-Reality-Technologie jedoch in Kombination mit der Hirnstimulation zum Einsatz kommen, um Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) zu behandeln.

5. Digitale Spiele zum kognitiven Training

Viele nutzen klassische Spiele am Handy, um ihr Gedächtnis zu trainieren. Die Technologien, die dem kognitiven Training zugrunde liegen, werden immer weiter entwickelt und effektiver. Wir werden damit unsere fluide Intelligenz, unser Arbeitsgedächtnis und andere kognitive Fähigkeiten trainieren und stärken.

Das kognitive Training kommt bereits zum Einsatz, um älteren Menschen, Kindern mit Lernschwierigkeiten oder Personen mit neurologischen Problemen zu helfen.

6. Geräte für Konzentration und Selbstregulierung

In unserer reizüberfluteten Welt ist die Konzentration ein kostbares Gut, das vom Aussterben bedroht ist. Es fällt uns immer schwerer, unsere geistigen Ressourcen auf eine einzige Tätigkeit zu konzentrieren. Wir lassen uns schnell ablenken, was sich negativ auf unsere Produktivität auswirkt.

Wearable Technology (tragbare Technologie) wie Uhren oder Kopfhörer werden neue Zwecke erfüllen. Sie werden uns helfen, unsere Aufmerksamkeit zu fokussieren, Ruhe zu finden und die emotionale Selbstregulierung zu verbessern. 

7. Brain-Computer-Interfaces

Brain-Computer-Interfaces (BCI) sind Schnittstellen, die den menschlichen Geist mit dem Computer verbinden, um seine Gedanken zu übersetzen und sie an ein elektronisches Gerät weiterzuleiten. Es klingt wie Science-Fiction, ist jedoch bereits eine Realität.

Die elektrische Aktivität der Neuronen kann von neuen Technologien erfasst und entschlüsselt werden. Diese wiederum senden die Informationen an ein Gerät, um eine bestimmte Aktion auszuführen. Gehirn-Computer-Schnittstellen sind Neurotechnologien, die die Wiederherstellung verlorener Funktionen ermöglichen. Dies wäre für Patienten mit modularen Verletzungen oder nach einem Schlaganfall von entscheidender Bedeutung.

Neurotechnologien können in Zukunft unheilbare Krankheiten heilen
Neurotechnologien könnten Menschen ohne Mobilität helfen, grundlegende Funktionen wiederzuerlangen.

Fazit

Oft unterschätzen wir die Risiken, die die technologische Revolution mit sich bringt. Künstliche Intelligenz (z. B. Chatbots) bergen verschiedene Gefahren, doch wie immer kommt es darauf an, welchen Nutzen wir diesen Technologien geben. Neurotechnologien kommen im medizinischen Bereich bereits zum Einsatz, werden in Zukunft jedoch erstaunliche Möglichkeiten bieten und die Lebensqualität vieler Menschen verbessern.


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