7 neue Entdeckungen über die Ursachen von Demenz
Wir verfügen über immer mehr Studien über Demenz, doch das Wissen ist noch immer sehr begrenzt. Entdeckungen wie die Amyloid-Plaques oder das Tau-Protein waren grundlegend und neue Erkenntnisse über die Ursachen von Demenz geben uns die Hoffnung, diese Krankheit eines Tages heilen zu können.
Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, doch es gibt auch andere Arten wie die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz und eine Gruppe von Krankheiten, die eine frontotemporale Demenz auslösen können. Die Grenzen zwischen den verschiedenen Demenzformen sind fließend, auch Mischformen sind zu beobachten.
Die Auswirkungen von Demenz
Demenz beschreibt die Symptome einer großen Gruppe von Krankheiten. Alle führen zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Anpassungsfähigkeit einer Person. Es gibt zwar individuelle Unterschiede, aber im Allgemeinen sind das Denken, die Kommunikation, das Gedächtnis, das Sozialverhalten und die körperlichen Funktionen betroffen.
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenz. Sie ist für 60 bis 70 % aller Demenzerkrankungen verantwortlich, aber es gibt auch andere Auslöser. Während die Wahrscheinlichkeit einer Demenzdiagnose mit dem Alter zunimmt, sind demenzbedingter und altersbedingter Verfall nicht dasselbe.
Demenz ist ein Prozess, sie entsteht nicht über Nacht. Die ersten Anzeichen können sehr subtil sein. Oft werden sie mit Depressionen, Infektionen oder Vitamin- und Hormonmangel verwechselt.
Erkenntnisse der letzten Jahre
Obwohl sich die Medikamente gegen Demenz in den letzten 15 Jahren nicht verändert haben, gibt es Fortschritte bei den verschiedenen Behandlungen. Wir betrachten anschließend einige der Meilensteine der Forschung der letzten Jahre.
Eine neue Art von Demenz
In der Fachzeitschrift Brain nannten Forscher die vorwiegend limbische altersbedingte Erkrankung TDP-43 Enzephalopathie mit dem einprägsameren Akronym LATE. Diese Art von Demenz betrifft vor allem Menschen über 80 Jahre und kann etwa 17 % aller Demenzfälle ausmachen, erklären die Experten.
Manche Menschen, die an einer scheinbaren Alzheimer-Krankheit sterben, zeigen bei der Autopsie des Gehirns keine verräterischen Anzeichen der Krankheit. Das heißt, abnorme Ansammlungen von Proteinen, die als Plaques und Tangles bekannt sind. Das bedeutet, dass ihre Demenzsymptome nicht von Alzheimer ausgelöst werden.
Ein Schlüsselmerkmal in diesem Szenario ist die Fehlfunktion eines Proteins namens TDP-43, das die Genexpression im Gehirn steuert, so Silverberg.
Forscher wissen schon lange, dass Probleme mit TDP-43 “schlechte Nachrichten” mit sich bringen. Falsch gefaltete TDP-43-Proteine sind in den meisten Fällen für amyotrophe Lateralsklerose (ALS oder Lou-Gehrig-Krankheit) verantwortlich.
Niedrige Werte bei einem Gedächtnistest kann mit Alzheimer-Biomarkern in Verbindung stehen
Bei Menschen ohne Gedächtnis- oder Denkprobleme kann eine niedrige Punktzahl bei einem einfachen Gedächtnistest mit Biomarkern im Gehirn in Verbindung stehen, die mit der Alzheimer-Krankheit assoziiert werden, so eine Studie. Die Studie wurde in Neurology, der medizinischen Fachzeitschrift der American Academy of Neurology, veröffentlicht.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Test hilfreich ist, um den kognitiven Verfall zu erkennen, bevor die Diagnose Alzheimer-Krankheit erfolgt, so die Studienautorin Ellen Grober vom Albert Einstein College of Medicine in der Bronx, New York.
Gen Genie: eine neue Gentherapie-Initiative
Wir wissen, dass einige Arten von Demenz durch vererbte Genmutationen verursacht werden, aber was wäre, wenn wir diese Gene korrigieren könnten, um zu verhindern, dass die Krankheit entsteht?
Die Alzheimer’s Society of America und das UK Dementia Research Institute arbeiten zusammen. Sie investieren 2 Millionen Dollar, um dieser Therapie eine Zukunft zu geben.
Diese Gentherapie ist eine hochmoderne Technik, die sich noch in einem experimentellen Stadium befindet. Bisher kam sie zur Behandlung von genetisch bedingten Formen der Blindheit und der Sichelzellenkrankheit zum Einsatz. Sie hat ermutigende Ergebnisse bei Hämophilie und einigen Krebsarten gezeigt.
Veränderung des Lebensstil zur Verringerung von Demenz
Ein internationales Team von Demenzforschern konnte bestätigen, dass einfache Veränderungen im Lebensstil das Risiko von Demenz reduzieren können. Sie empfehlen nicht zu rauchen, nur wenig Alkohol zu trinken, sich abwechslungsreich und gesund zu ernähren und regelmäßig Sport zu treiben.
Diese Maßnahmen sind für Menschen mit einem höheren genetischen Risiko für Demenz besonders wichtig, denn die Forschung hat gezeigt, dass sie in der Prävention sehr vorteilhaft sind.
Die wichtigsten Erkenntnis der letzten Jahre
Bahnbrechende neue Forschungsergebnisse unter der Leitung der Curtin University haben eine wahrscheinliche Ursache der Alzheimer-Krankheit aufgedeckt. Die Studie wurde in der renommierten Zeitschrift PLOS Biology veröffentlicht. Sie weist darauf hin, dass Fettpartikel mit giftigen Proteinen ins Gehirn gelangen können und wahrscheinlich eine Ursache für Alzheimer-Demenz darstellen.
Der leitende Forscher, Professor John Mamo, Direktor des Curtin Health Innovation Research Institute (CHIRI), erklärt, dass sein Team vermutlich den “Blut-Hirn-Weg” identifiziert hat, der zur Alzheimer-Krankheit führen kann.
Frühe Wechseljahre könnten das Demenzrisiko erhöhen
Eine Studie der American Heart Association aus dem Jahr 2022 weist darauf hin, dass Frauen die früh in die Wechseljahre kommen, ein höheres Risiko für bestimmte Krankheiten wie Demenz haben. Das Durchschnittsalter der Menopause liegt bei 50 bis 51 Jahren. Das Forscherteam vermutet, dass der niedrige Östrogenspiegel dabei eine wichtige Rolle spielt. Der Östrogenmangel erhöht den oxidativen Stress und dies beschleunigt unter anderem die Alterung des Gehirns. Die Folge ist der kognitive Abbau.
Instabilität der Gehirnaktivität im Schlaf und bei Narkose
Eine neue Studie der Universität Tel Aviv hat eine Gehirnaktivität aufgedeckt, die den ersten Symptomen der Alzheimer-Krankheit vorausgeht. Im Schlaf und bei der Narkose ist im Hippocampus eine erhöhte Gehirnaktivität zu beobachten. Diese Überaktivierung ist wahrscheinlich auf einen Fehler des stabilisierenden Mechanismus zurückzuführen.
Die Forscher glauben, dass die Entdeckung dieser abnormalen Aktivität während bestimmter Hirnzustände eine frühzeitige Diagnose der Alzheimer-Krankheit ermöglichen könnte, was die Entwicklung effektiverer Interventionen erlauben würde.
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- Aoife kiely. Gene genie: una nueva iniciativa de terapia génica. Alhzeimer’s Society. 12 de septiembre de 2019.
- Ellen Grober, Richard B. Lipton, Reisa A. Sperling, Kathryn V. Papp, Keith A. Johnson, Dorene M. Rentz, Amy E. Veroff, Paul S. Aisen, Ali Ezzati. Asociaciones de Etapas de Deterioro de la Memoria Objetiva (SOMI) con PET de Amiloide y RM Estructural. Neurología , 2022.
- Ministerio de Relaciones Exteriores Gobierno Israelí. Un nuevo descubrimiento israelí podría permitir el diagnóstico precoz de la enfermedad de Alzheimer. 03.02.2022. https://www.gov.il/es/departments/news/israel-ciencia-tecnologia-alzheimer#:~:text=Un%20nuevo%20estudio%20de%20la,mecanismo%20que%20estabiliza%20la%20actividad