3 Übungen zur Steigerung deiner emotionalen Intelligenz
Hast du dich jemals gefragt, was emotionale Intelligenz ist? Hast du dich vielleicht auch gefragt, warum sie wichtig ist? Emotionen existieren, weil sie wertvolle Informationen liefern, weil sie uns helfen, uns an Veränderungen anzupassen und unser soziales Leben zu verbessern. Aber weißt du, wie sie zu deuten sind, was sie dir sagen wollen?
Um sie in vollem Umfang nutzen zu können, musst du sie erkennen und identifizieren. Auf diese Weise kannst du verstehen, warum du sie fühlst und was sie in verschiedenen Situationen bedeuten.
“Selbsterkenntnis ist der Anfang aller Weisheit.”
Aristoteles
Emotionales Wissen gewinnen
Mehr emotionales Wissen führt zu mehr emotionaler Intelligenz. Es vermittelt dir die Kriterien, die du brauchst, um deine Emotionen von denen anderer zu unterscheiden. Du wirst in diesem Wissen auch verstehen, warum du sie fühlst und wie sie dir helfen können. Du brauchst emotionale Kenntnis und Erfahrung, um dein Empfinden effektiv zu regulieren und deine Gefühle davon abzuhalten, dir so viel Leid zu bereiten.
Wenn deine emotionale Intelligenz unterentwickelt ist, hast du daher gute Gründe, sie zu verbessern. Wie kannst du aber damit beginnen, dein emotionales Ich kennenzulernen?
Du kannst damit beginnen, ein Tagebuch zu führen, in welchem du alle Emotionen aufschreibst, die du während des Tages erlebst, und die Situationen beschreibst, in denen du sie fühlst. Dann wirst du dir bewusst, welche Emotionen in deinem Leben vorherrschend sind. Dies wird dir auch helfen, zu sehen, dass du oft widersprüchliche Emotionen erlebst.
Um deine Fähigkeiten zur Wahrnehmung deiner Emotionen zu fördern, erstelle eine Liste von Fragen, die du dir selbst beantworten willst. Sie kann zum Beispiel folgende Fragen beinhalten: Welche Emotion war es? Wie hat sich diese Emotion angefühlt? Dies wird dir helfen, die von dir wahrgenommenen Eindrücke zu reflektieren, welche auf die eine oder andere Emotion hindeuten.
Von deiner emotionalen Intelligenz profitieren
Nachdem du deine emotionale Intelligenz erhöht und gelernt hast, deine Emotionen zu erkennen, ist es an der Zeit, deine Fähigkeiten in die Praxis umzusetzen. Ziel ist es, die Funktion deiner Emotionen zu verstehen und wie sie dich zum Handeln bewegen. Du lernst dabei auch, zu verstehen, dass jeder Mensch andere Gedanken, Emotionen und Absichten hat. Dieses Wissen kommt deinem Umgang mit anderen Menschen zugute.
Um dies zu erreichen, trainiere das Verstehen von Emotionen in verschiedenen Situationen. Dies können solche sein, an denen du nicht beteiligt warst, wie zum Beispiel in Büchern oder Filmen beschriebene, oder auch Konflikte, in welche du involviert warst.
Jetzt bist du dir darüber im Klaren, an welchen Emotionen und Situationen du arbeiten willst. Als nächstes ist es hilfreich, diese in Sequenzen zu unterteilen, während sie sich entwickeln. Analysiere die Emotionen für jede dieser Sequenzen und für jeden einzelnen Beteiligten. Analysiere, was diese sagen, tun und denken und welche Emotionen sie empfinden.
Das wird dir bewusst machen, dass Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen miteinander verbunden sind. Außerdem wirst du auch verstehen, dass das, was du denkst und fühlst, nicht immer mit dem übereinstimmt, was andere Leute denken und fühlen. Schließlich wirst du die Motivationsfunktion der erwähnten Emotionen verstehen. Du wirst sehen, dass Emotionen uns informieren und uns dazu bringen, das zu bekommen, was wir brauchen.
Versuche nicht ständig, Emotionen zu analysieren!
Wie alles andere im Leben solltest du dein emotionales Wissen ausgewogen einsetzen. Zugegeben: Es kann dir nicht helfen, wenn du es nicht besitzt. Aber es kann dir auch nicht helfen, wenn du ständig auf deine Emotionen und Empfindungen fixiert bist. Lerne deshalb, dich zurückzuhalten, wenn du beginnst, jede einzelne Emotion zu analysieren, die bei dir aufkommt. Andernfalls läufst du Gefahr, die dynamische Kraft deiner Emotionen zu verlieren.
“Verändere deine Aufmerksamkeit, und deine Emotionen verändern sich. Verändere deine Emotionen, und deine Aufmerksamkeit verändert sich.”
Frederick Dodson
Du solltest eine ganze Woche lang jeden Tag eine halbe Stunde damit verbringen, darüber nachzudenken, was dich verärgert und was dir nicht aus dem Kopf geht, und unangenehme Emotionen zu empfinden, ohne sie zu vermeiden. Diese Übung ist nicht dazu da, um dich in deinem Unglück zu suhlen. Vielmehr geht es darum, dir selbstgenug Raum zu geben, um diese Emotionen zu fühlen.
Wenn du ein unangenehmes Gefühl empfindest, lasse es nicht ständig in deinem Kopf kreisen. Warte bis zu der halben Stunde, die du dafür reserviert hast. Setze dich während dieser Zeit an einen ruhigen Ort, an dem du nicht unterbrochen wirst, und stelle einen Wecker auf in 30 Minuten. Wenn er klingelt, kehrst du zurück zu deinen täglichen Aktivitäten.
“Es ist erstaunlich, wie Logik und Klarheit entstehen, wenn der Geist erst einmal frei von emotionaler Verschmutzung ist.”
Clyde DeSouza
Wenn du diese Übungen machst, kannst du deine emotionale Intelligenz nutzen. Du wirst befähigt, deine Emotionen für dein körperliches und geistiges Wohlbefinden einzusetzen. Es ist normal, negative Emotionen zu empfinden, aber es ist wichtig, zu lernen, wie man sie erkennt, damit man sie nicht zu oft, zu intensiv oder zu lange fühlt.
Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Aral Tasher, Alejandro Álvarez und Averie Woodard