3 buddhistische Geschichten zum Nachdenken

Diese anschaulichen Erzählungen laden uns ein, das Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
3 buddhistische Geschichten zum Nachdenken
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Buddhistische Geschichten präsentieren uns Gleichnisse, die zum Nachdenken einladen, um die Prinzipien des Zen in alltäglichen Situationen anzuwenden. Wir erzählen heute drei Weisheiten, die in ihrer Leichtigkeit und Einfachheit tiefe Erkenntnisse über das menschliche Wesen verbergen. In der ersten Geschichte geht es um die Bedeutung der Einstellung in schwierigen Situationen, in der zweiten um das Wesen der Vergebung und in der letzten um die Labyrinthe des Stolzes.

“Diejenigen, die frei von Ressentiments sind, werden sicher Frieden finden.”

Buddha

Buddhistische Geschichten zum Nachdenken

1. Das Geschenk

Diese Geschichte erzählt eine Episode, in der Buddha seine Jünger bat, ihn auf einen Spaziergang im Wald zu begleiten. Nach einem langen Fußmarsch fanden sie einen Bach und hielten an, um vom kühlen Wasser zu trinken. Plötzlich tauchten einige Männer mit feindseliger Haltung auf. Sie beschimpften die Jünger. Doch da Buddha ruhigblieb und nicht reagierte, ließen sie ihre Wut letztendlich an ihm aus. Sie wollten ihn zum Kampf herausfordern, doch Buddha schloss seine Augen und sagte kein Wort.

Die Männer gingen, aber die Jünger waren verärgert. Wie konnte Buddha zulassen, so erniedrigt zu werden? Warum hatte er sich nicht gewehrt? Als sie ihn zurechtwiesen, antwortete er: “Wenn ich euch ein Pferd gebe, ihr es aber nicht annehmt, wessen Pferd ist es dann?” Die Jünger dachten über seine Worte nach und kamen zu dem Schluss, dass es niemandem gehörte. Da sagte der weise Mann: “Das ist richtig. Genauso verhält es sich mit Beleidigungen. Wenn du sie nicht annimmst, werden sie nie dir gehören.”

Buddhistische Geschichten zum Nachdenken
Der Buddhismus lehrt, dass es möglich ist, mit Wut umzugehen. Wir müssen uns dieser nur bewusst werden und wissen, woher sie kommt und was sie bezweckt.

2. Vergebung und der Fels

Buddha befand sich auf einem Berg, betrachtete den Sonnenuntergang und meditierte. Etwas weiter oben stand einer seiner Verwandten, der ihn beneidete. Er nahm einen großen Stein und schleuderte ihn auf Buddha. Allerdings war er so ungeschickt, dass der Stein weit entfernt von seinem Ziel aufschug. Buddha blickte ihn an, woraufhin sich der Mann schämte sich und davonlief.

Ein paar Tage später traf Buddha zufällig besagten Cousin auf der Straße. Dieser senkte den Kopf, aber Buddha begrüßte ihn mit großer Herzlichkeit. Sein Cousin fragte ihn, ob er denn nicht verärgert sei. Aber Buddha blickte ihn nur an, lächelte und antwortete ihm, dass er das nicht sei.

“Wie ist das möglich? Ich habe versucht, dich zu töten!”, rief der Cousin. Buddha lächelte wieder und antwortete: “Du bist nicht mehr der, der den Stein geworfen hat, und ich bin auch nicht mehr der, der dort gesessen hat.”

Diese Erzählung zeigt uns, dass alles vergänglich ist. Der beste Weg, etwas zu überwinden besteht darin, loszulassen.

buddhistische Geschichten zum Nachdenken
Der Buddhismus lehrt uns, dass alles vergänglich ist.

3. Die Geschichte über den Stolz

Stolz ist zerstörerisch und genau darum geht es in unserer letzten Erzählung. Sie beginnt mit einem Orang-Utan, dem König der Affen, der schneller als alle anderen war. Alle würdigten seine Position, wodurch sein Ego in unendliche Höhen wuchs.

Eines Tages hörte er, wie mehrere Leute bewundernd über Buddha sprachen und da wurde er neugierig. “Wer ist dieser Buddha? Ich muss zu ihm und ihn treffen”, sagte er zu sich selbst. Also machte er sich auf die Suche nach ihm. Und als er seinen Tempel erreichte, stand er auf und schritt verächtlich hinein.

“Hier ist der König der Affen!”, rief er und kündigte sich damit an. Buddha begrüßte ihn herzlich. Nach ein paar einführenden Worten erzählte der Affenkönig ihm von seinen unglaublichen Fähigkeiten. Um Buddhas Bewunderung zu wecken, erklärte er ihm, dass er schneller als jeder andere um die Welt reisen könne. Doch Buddha schwieg.

Ohne eine Antwort abzuwarten, machte sich der Orang-Utan eilig auf den Weg und überquerte Hügel und Täler. Nach einem langen Marsch kam er zu einer Art Säule und dachte, dass dies das Ende der Welt sei. So kehrte er erschöpft zurück und prahlte wieder vor Buddha mit seiner Leistung. Aber Buddha bat ihn, sich umzusehen. Da erkannte der Affenkönig, dass er nur an Buddhas Hand gegangen war und dass es sich bei der Säule um einen Finger des Weisen handelte.


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  • Brahm, A. (2017). La vaca que lloraba: Y otros cuentos budistas acerca de la felicidad. Editorial Kairós.
  • Echeburúa Odriozola, E. (2013). El valor psicológico del perdón en las víctimas y en los ofensores.
  • Rodríguez, S. G. (2006). Soberbia/humildad. La soberbia realmente existente. Debate Feminista33, 245-247.

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