Wie wirkt CBD-Öl auf unsere Psyche? Kann es bei Angst helfen?

Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass das Cannabidiol CBD bei Angst sehr vorteilhaft sein kann. Erfahre heute mehr über dieses interessante Thema.
Wie wirkt CBD-Öl auf unsere Psyche? Kann es bei Angst helfen?

Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2022

Angst ist ein großes Übel unserer Zeit: Allein in Deutschland leiden 25 % der Menschen irgendwann im Leben an einer Angststörung. Somit gehören diese zu den häufigsten psychischen Krankheiten, wobei oft keine Diagnose und Behandlung erfolgt. In der Folge kann Angst zu einem Dauerzustand werden und die Lebensqualität der betroffenen Menschen stark einschränken. Wissenschaftler untersuchen immer wieder neue Substanzen, um Angst-Patienten zu helfen, eine davon ist CBD.

Kann dieser in CBD-Öl enthaltene Wirkstoff tatsächlich Angst lindern? Was ist CBD und wie wirkt diese Substanz? Begleite uns heute, um die Antworten auf diese Fragen herauszufinden.

Der Wirkstoff Cannabidiol (kurz CBD) wird aus dem weiblichen Hanf gewonnen, ist jedoch im Gegensatz zu THC nicht psychoaktiv. Das bedeutet, dass er keine berauschende Wirkung hat. Wir schauen uns anschließend verschiedene wissenschaftliche Studien und ihre Ergebnisse an, um einen Einblick in die Wirksamkeit von CBD zu ermöglichen.

CBD-Öl bei Angst
CBD ist ein Cannabidiol der Hanfpflanze, das in Studien verschiedene positive Wirkungen gezeigt hat.

Studien über CBD: Hilft diese Substanz bei Angst?

Eine im Jahr 2015 in der Zeitschrift Neurotherapeutics veröffentlichte Studie untersuchte das Potenzial des Wirkstoffs Cannabidiol zur Behandlung von Angstzuständen anhand von verschiedenen anderen Studien. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass CBD bei akuter Verabreichung die Behandlung von Angststörungen, Panikstörungen, sozialen Ängsten, Zwangsstörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen unterstützen kann. Die angstlösende Wirkung dieser Substanz hat dieser Studie zufolge ein großes Potenzial, wobei die Forscher darauf hinweisen, dass weitere Studien nötig sind.

Das Forscherteam spricht von einer schlüssigen Wirksamkeit von CBD, die mit einem ausgezeichneten Sicherheitsprofil einhergeht. 

In einer anderen Studie bestätigte Antonio W. Zuardi, Professor an der Universität São Paulo, 2017 ebenfalls die angstlösende Wirkung von CBD. Daran nahmen 60 Probanden teil, die in verschiedene Gruppen aufgeteilt wurden und entweder ein Placebo, Clonazepam (Benzodiazepin mit beruhigender Wirkung) oder CBD erhielten, bevor sie in der Öffentlichkeit sprechen mussten. Die Ergebnisse dieser Studie weisen ebenfalls darauf hin, dass CBD anxiolytische Wirkungen hat.

Das Forscherteam weist darauf hin, dass der Effekt stark dosisabhängig ist. Es konnte damit die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2010 bestätigen, die ebenfalls darauf hinweist, dass Cannabidiol soziale Ängste reduziert, was mit der Wirkung dieser Substanz auf die limbischen und paralimbischen Hirnbereiche zusammenhängt.

Eine Studie unter der Leitung von Scott Shannon, der an der Abteilung für Psychiatrie an der Universität Colorado in Denver forscht, untersuchte 2019, ob CBD im klinischen Umfeld zur Verbesserung von Angstzuständen und Schlafstörungen beitragen kann. Die Studienteilnehmer erhielten CBD als zusätzliche Behandlung. Die Ergebnisse zeigten auf, dass sich die Angst im ersten Monat bei 79,2 % der insgesamt 72 Erwachsenen verringerte und während der gesamten Studiendauer niedrig blieb. Die Schlafqualität verbesserte sich im ersten Monat bei 66,7 %, veränderte sich jedoch im Laufe der Studie.

CBD-Öl bei Angst
Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit von CBD bei Angststörungen nachgewiesen. Trotzdem sind weitere Forschungen auf diesem Gebiet nötig.

Das Endocannabinoid-System: Wie wirkt CBD?

CBD ist ein exogenes Cannabinoid, was bedeutet, dass es im Körper nicht auf natürliche Weise vorhanden ist. Der Wirkmechanismus ist noch nicht ausreichend erforscht, doch wir wissen, dass CBD das Endocannabinoid-System und damit verschiedene Körperfunktionen beeinflussen und auch andere Neurotransmitter wie Dopamin aktivieren kann.

Die Cannabinoide binden sich an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems (ECS) und aktivieren diese. Die Rezeptoren befinden sich in unterschiedlichen Körperbereichen, vorwiegend jedoch im Gehirn.

Dies ermöglicht es dem Organismus, auf bestimmte Reize zu reagieren. Normalerweise sind dafür die körpereigenen Cannabinoide verantwortlich. Durch äußerlich zugeführte Cannabinoide können wir jedoch die Stimmung ebenfalls verbessern oder Stress reduzieren. Die Cannabispflanze enthält über 100 Arten von Cannabinoiden, wobei CBD am besten erforscht ist.

Pflanzliche Cannabinoide können die Wirkung der körpereigenen Cannabinoide verstärken oder hemmen. 

Forschungen weisen darauf hin, dass CBD nicht nur Einfluss auf die Rezeptoren CB1 und CB2 des Endocannabinoid-Systems nimmt. Diese Substanz soll auch an die Serotoninrezeptoren 5-HT1a und 5-HT2a andocken und damit die Gemütsstimmung positiv beeinflussen. Der Neurotransmitter Serotonin wirkt sich auch auf das Belohnungssystem, das Angstgefühl und den Schlaf-Wach-Zyklus vorteilhaft aus.

CBD-Öl mit angstlösender Wirkung

Die meisten Studien weisen darauf hin, dass CBD angstlösende Wirkungen hat, die unter anderem bei Sozialphobien, Zwangsneurosen, Panikstörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen unterstützend helfen können. Die gute Verträglichkeit und das Sicherheitsprofil sind dabei sehr vorteilhaft.

CBD-Öl ist ein Trägeröl, das den Wirkstoff CBD in unterschiedlicher Intensität enthält. Es kann beispielsweise 5 % oder auch bis zu 40 % der Substanz enthalten. Beim Kauf ist es wichtig, auf die Qualität zu achten.

Nicht vergessen: Bei Angststörungen oder Panikattacken ist professionelle Hilfe grundlegend!


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.