Wie kann eine Psychotherapie bei chronischen Krankheiten helfen?
Etwa 40 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an chronischen Krankheiten, dennoch nehmen nur wenige Betroffene psychologische Hilfe in Anspruch. Viele glauben, dass ihr Leid nur physisch ist und ziehen deshalb eine Psychotherapie nicht in Betracht. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass Körper und Geist eine Einheit bilden. Auch wenn die betroffene Person keine Depression oder andere psychischen Probleme entwickelt, ist die psychologische Behandlung positiv.
Wir erklären anschließend, welche Vorteile eine therapeutische Intervention bei chronischen Krankheiten hat. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
Die Einheit von Körper und Geist
Bestimmte Krankheiten wie Schilddrüsenunterfunktion, Alzheimer, Diabetes oder Multiple Sklerose gehen häufig mit einer Depression einher. Doch auch andere chronische Krankheiten wirken sich auf die Psyche aus, da Körper und Geist eine Einheit bilden und sich gegenseitig beeinflussen. Psychische Probleme verschwinden häufig, sobald sich die betroffene Person an ihr neues Leben angepasst hat. Trotzdem empfiehlt sich eine Psychotherapie, um zu lernen, mit den Schmerzen besser umzugehen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Warum eine Psychotherapie bei chronischen Krankheiten vorteilhaft ist
Wir skizzieren kurz die wichtigsten Vorteile einer Psychotherapie, von denen chronisch kranke Menschen profitieren können:
- In der Therapie erhalten Betroffene Hilfe, um ihr Leben an ihre neue Situation anzupassen. Aus einer realistischen Perspektive lernen sie, ihre Gewohnheiten zu verändern und ihre Lebensqualität im Rahmen des Möglichen zu verbessern.
- Sie lernen außerdem, besser mit ihren Gefühlen umzugehen. Das Verständnis einer chronischen Krankheit beschränkt sich nicht nur auf körperliche Aspekte, auch der emotionale Zustand ist grundlegend.
- Betroffene erhalten Werkzeuge zur Akzeptanz: Viele halten nostalgisch an ihrem früheren Leben fest und bleiben in ihrer Traurigkeit gefangen. In der Therapie lernen die Patienten, ihre Situation zu akzpetieren und besser damit umzugehen.
- Stärkung der Motivation: Letztendlich geht es nicht nur darum, die negativen Aspekte der Krankheit zu bewältigen, sondern auch um neue Ziele, an denen in der Therapie gearbeitet wird.
- Vorbeugung von psychischen Störungen: Eine unzureichende Anpassung an die Krankheit erhöht das Risiko für psychische Störungen wie Depressionen oder Essstörungen. Eine Psychotherapie ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, präventive Strategien zu entwickeln.
Psychotherapie bei chronischen Krankheiten
Im Allgemeinen konzentriert sich die Therapie auf zwei grundlegende Säulen: ein gesundes Emotionsmanagement und Verhaltensveränderungen, um die Lebensqualität zu verbessern.
Emotionen bei chronischen Krankheiten
Eine ungünstige Krankheitsbewältigung führt zu emotionalen Reaktionen, die sich durch Hilflosigkeit, Angst, Wut, Scham, Schuldgefühle oder depressive Zustände äußern können. Eine Psychotherapie hilft Betroffenen, Strategien für ein gesundes Emotionsmanagement zu integrieren und ihre Selbstwahrnehmung und Selbstintegrität neu zu erarbeiten.
Verhaltensveränderungen
Menschen mit chronischen Krankheiten müssen ihr Leben umstellen und neue Gewohnheiten annehmen, um ihren Alltag zu verbessern. Eine Psychotherapie hilft ihnen, ihr Verhalten an ihre Situation anzupassen. Dies ist eine wichtige Grundlage, damit sie es schaffen, ihre Ernährung umzustellen, Medikamente regelmäßig einzunehmen oder eine gesunde Schlafhygiene zu betreiben. Sie fühlen sich mental stärker und sind in der Lage, die Kontrolle über ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Eine Psychotherapie hat bei chronischen Krankheiten viele Vorteile. Du solltest nicht daran zögern, denn du kannst damit deinen Alltag verbessern, Motivation finden und deine Schmerzen durch mentale Stärke lindern.
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