Wie du deine Laune schnell verbessern kannst
Es gibt Zeiten, in denen du alles grau in grau siehst. Du weißt nicht wirklich, warum, aber alles fällt dir schwer. Wenn du dich in dieser Situation befindest, halte kurz inne und werde dir bewusst, dass du nicht jeden Tag motiviert und glücklich sein kannst. Laune, Lust und Enthusiasmus können nicht auf Knopfdruck abgerufen werden, doch es gibt Strategien, die dein Wohlbefinden fördern und dich motivieren.
“Wende dein Gesicht stets der Sonne zu, dann wirst du den Schatten nicht sehen!”
Helen Keller
So kannst du deine Laune rasch verbessern
Deine Laune und deine Gefühle beeinflussen deine Gedanken und dein Verhalten. Ein in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychology veröffentlichte Studie macht deutlich, dass auch die Sprache und die Art und Weise, wie wir kommunizieren, dabei eine wesentliche Rolle spielen.
Das erklärt zweifellos, warum sich alle Bereiche deines Lebens verändern, wenn du aus welchen Gründen auch immer schlechter Laune, missmutig oder verstimmt bist. Deine Leistung lässt zu wünschen übrig, du hast keine Lust auf soziale Kontakte oder streitest mit deinem Partner. In solchen Situationen ist es sehr nützlich, einige einfache Strategien zur Hand zu haben, um diesen psycho-emotionalen Zustand zu ändern. Wir haben einige Tipps für dich.
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1. Gehe spazieren
Wenn dich Stress, schlechte Laune und Entmutigung gefangen nehmen, gehe spazieren! Am besten entspannst du dich in der freien Natur: in den Bergen, im Wald oder am Strand. Du kannst dabei deine negativen Gedanken loslassen und dich auf die Schönheit und Harmonie der Umgebung konzentrieren.
Warum funktioniert das?
Der Kontakt mit der Natur stimuliert die Produktion von Endorphinen und Serotonin. Außerdem genießt das Gehirn den Zustand der Ruhe und entspannt sich. Ein in der Zeitschrift Frontiers in Behavioral Neuroscience veröffentlichter Artikel unterstreicht, dass körperliche Bewegung das emotionale Wohlbefinden fördert – erfolgt die Aktivität in einer natürlichen Umgebung, sind die Vorteile noch größer.
2. Werde kreativ
Eine vielversprechende Möglichkeit, deine Stimmung schnell zu verbessern, ist eine kreative Tätigkeit. Manche Menschen malen Mandalas, andere schreiben, komponieren, zeichnen, kochen oder widmen sich der Gartenarbeit. Wenn du dich in eine kreative Aufgabe vertiefst, erreichst du den Geisteszustand, den der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi¹ als optimale Erfahrung bezeichnet. Du wirst dich sofort gut fühlen.
Warum funktioniert das?
Eine in American Journal of Public Health veröffentlichten Studie konnte einen signifikanten Zusammenhang zwischen Kunst und psychischer Gesundheit feststellen. Schreiben, Malen und andere Ausdrucksformen wirken kathartisch und stellen das emotionale Gleichgewicht wieder her.
3. Ruf einen Freund an
Wenn du ein paar Tage lang niedergeschlagen und gereizt bist, ruf eine Freundin oder einen Freund an, der dir zuhören kann. Unterstützung ist jetzt wichtig. Suche dir Personen, die nicht urteilen oder Ratschläge geben, sondern sich darauf beschränken, emotionale Verbündete zu sein.
Warum funktioniert das?
Wir sind soziale Wesen, die Bindungen eingehen und die Nähe anderer benötigen. Wenn du deine Emotionen, Gedanken und Bedürfnisse mit anderen austauschen kannst, wirkt das wie eine heilende Übung für dein Gehirn. Du kannst so Stress abbauen und neue Denkansätze finden.
Meta-Analysen, wie eine in Electronic Physician veröffentlichte, beschreiben diesen bedeutenden Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und psychischer Gesundheit.
4. Führe ein Dankbarkeitstagebuch
Eine einfache Strategie, um deine Stimmung schnell zu verbessern, ist eine Dankbarkeitsübung. Oft bist du dir gar nicht bewusst, was du alles hast, was dich bereichert und deinem Leben einen Sinn gibt. Wenn deine Stimmung getrübt ist, kann dir dieser Tipp helfen:
- Kaufe dir ein schönes Notizbuch, um deine Gedanken festzuhalten.
- Fülle es mit Fotos jener Menschen, die dein Leben glücklich machen.
- Halte darin auch schöne Gedanken fest, über deine Freunde, Familie, Gesundheit, Arbeit, Träume, bevorstehende Reisen…
- Wenn du dich entmutigt fühlst, nimm dein Dankbarkeitstagebuch zur Hand und schau dir die Fotos an. Du kannst dich an schöne Momente erinnern und siehst, dass es sich lohnt, dankbar zu sein.
Warum funktioniert das?
Dankbarkeit ist eine Lebenseinstellung. Sie hilft dir, zu schätzen, was du hast und dich auf Positives zu konzentrieren. Sie macht dir auch die Vergänglichkeit des Lebens bewusst und die Notwendigkeit, dich auf das zu konzentrieren, was wichtig ist.
Andererseits unterstreicht eine in der Zeitschrift Frontiers in Psychology veröffentlichte Studie die Vorteile dieser Praxis für das psychische Wohlbefinden. Es handelt sich um ein einfaches Mittel, das dir, wenn du damit beginnst, Zufriedenheit und emotionales Gleichgewicht bringt.
5. Achtsamkeit
Die achtsamkeitsbasierte Meditation ist ein Werkzeug, das deine Stimmung in kurzer Zeit verbessern kann. Zwar gewöhnt sich nicht jeder sofort an diese Methode, aber es lohnt sich, Achtsamkeit zu praktizieren.
Warum funktioniert das?
Die Wissenschaft untresucht die Vorteile der Achtsamkeit schon seit Langem. Eine von Frontiers in Psychology veröffentlichte Studie ergab, dass Achtsamkeitsübungen die Emotionsregulierung erleichtern. Diese Technik wird auch in verschiedenen therapeutischen Ansätzen wie der kognitiven Verhaltenstherapie eingesetzt.
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6. Umarmung
Wie viele Umarmungen hast du heute schon gegeben? Sei großzügig, denn damit verbessert sich deine Stimmung schnell. Umarme Partner, Familie, Freunde oder dein Haustier. Die Nähe zu besonderen Menschen wirkt wie Balsam gegen Stress, Ängste und Unbehagen.
Warum funktioniert das?
Jede Umarmung stimuliert die Produktion von Endorphinen und Serotonin im Gehirn. Wenn du diese körperliche Nähe mit jemandem erlebst, der dir wichtig ist, fühlst du dich bestätigt und beschützt. Ein Artikel der Zeitschrift Psychological Science betont, dass diese Gewohnheit nicht nur die Gemütsstimmung, sondern auch die Gesundheit verbessert.
Was tun, wenn diese Tipps nicht helfen?
Wenn du dich über einen längeren Zeitraum niedergeschlagen, traurig und frustriert fühlst, solltest du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Sollte es sich um eine Depression handeln, gibt es effektive Therapien und Werkzeuge, um diesen Zustand zu überwinden.
▶ Lese-Tipp
- Flow. Das Geheimnis des Glücks, Mihaly Csikszentmihalyi, Klett-Cotta 2017
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Bohlmeijer, E., Kraiss, J., Schotanus-Dijkstra, M., & Ten Klooster, P. (2021). Gratitude as mood mediates the effects of a 6-weeks gratitude intervention on mental well-being: Post hoc analysis of a randomized controlled trial. Frontiers in Psychology, 12, 799447. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2021.799447/full
- Cohen, S., Janicki-Deverts, D., Turner, R. B., & Doyle, W. J. (2015). Does hugging provide stress-buffering social support? A study of susceptibility to upper respiratory infection and illness. Psychological Science, 26(2), 135–147. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4323947/
- Fasihi Harandi, T., Mohammad Taghinasab, M., & Dehghan Nayeri, T. (2017). The correlation of social support with mental health: A meta-analysis. Electronic physician, 9(9), 5212–5222. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5633215/
- Guendelman, S., Medeiros, S., & Rampes, H. (2017). Mindfulness and emotion regulation: Insights from neurobiological, psychological, and clinical studies. Frontiers in Psychology, 8, 220. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2017.00220/full
- Legrand, F. D., Jeandet, P., Beaumont, F., & Polidori, G. (2022). Effects of outdoor walking on positive and negative affect: Nature contact makes a big difference. Frontiers in Behavioral Neuroscience, 16, 901491. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnbeh.2022.901491/full
- Naranowicz, M. (2022). Mood effects on semantic processes: Behavioural and electrophysiological evidence. Frontiers in Psychology, 13, 1014706. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyg.2022.1014706/full
- Stuckey, H. L., & Nobel, J. (2010). The connection between art, healing, and public health: a review of current literature. American Journal of Public Health, 100(2), 254–263. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2804629/