Weißt du, was eine akute psychotische Störung ist?
Von akuten psychotischen Störungen spricht man, wenn jemand eine ernsthafte Veränderung in seiner Wahrnehmung der Realität erlebt. Sie müssen detailliert aufgearbeitet und adäquat behandelt werden, um den Betroffenen eine Verbesserung Lebensqualität zu ermöglichen.
In diesem Artikel liefern wir Informationen über die akute psychotische Störung, über die Auslöser, die verursachen können, und machen einige Vorschläge dazu, wie mit ihr umgegangen werden kann.
Was ist eine akute psychotische Störung und welches sind ihre Hauptmerkmale?
Akute psychotische Störungen sind dadurch gekennzeichnet, dass die Betroffenen eine abnorme Wahrnehmung und Vorstellungen haben, den Bezug zur Realität verlieren und ein auffälliges Verhalten zeigen. Eine Person, die akut psychotisch ist, sieht sich einer veränderten Realität gegenüber und kann deshalb in ihrer Umgebung nicht normal funktionieren. Sie ist zeitweise von der Realität abgeschnitten.
Die Hauptmerkmale einer akuten psychotischen Störung sind folgende:
- Wahnvorstellungen oder Veränderung von Denkinhalten aufgrund von verzerrter Interpretation der Realität
- Halluzinationen, d.h. Wahrnehmungen von Objekten, Bildern oder externen Stimuli, die nicht real sind
- Unorganisiertes Handeln
- Ungepflegtes äußeres Erscheinungsbild
- Soziale Isolation
Eine akute psychotische Störung kann Tagen bis Wochen andauern und in einigen Fällen eine Einweisung ins Klinikum erfordern. Mit der entsprechenden medizinischen und psychologischen Behandlung kann die Person jedoch wieder stabilisiert werden und somit in ihren Alltag zurückkehren.
Was verursacht akute psychotische Störungen?
Akute psychotische Störungen können eine Reihe von Ursachen haben. Dazu gehören unter anderem der exzessive Konsum von Alkohol oder anderen Drogen, bestimmte Medikamente, organische Ursachen, emotional stark belastende Ereignisse, eine Depression und Erkrankungen wie Schizophrenie, bipolare Störung und Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Im Rahmen der Borderline-Persönlichkeitsstörung und der bipolaren Störung kann es zum Auftreten akuter psychotischer Störungen kommen. Allerdings können akute psychotische Störungen auch durch ein einzelnes Ereignis ausgelöst werden, ohne dass eine Verbindung zu einer psychischen Erkrankung bestünde. Dies kann zum Beispiel ein extrem belastendes Erlebnis wie ein Verkehrsunfall sein.
Es bestehen einige Verwechslungen bezüglich dessen, was eine psychotische Störung und andere psychische Erkrankungen ausmacht. Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass eine akute psychotische Störung dasselbe ist wie Schizophrenie. Man könnte sagen, dass es sich bei der Schizophrenie um eine Form der chronischen psychotischen Erkrankung handelt, während eine akute psychotische Störung wesentlich kürzer währt.
Wie kann eine akute psychotische Störung behandelt werden?
Menschen, bei denen ein Risiko besteht, eine akute psychotische Störung zu erleiden oder die bereits eine Episode hinter sich haben, werden mit antipsychotischen Medikamente behandelt und sollten eine Psychotherapie durchlaufen. Sogar Familientherapie ist häufig erfolgreich, da sie der Familie näherbringt, was der Betroffene durchlebt, und sie mit Informationen und Werkzeugen ausrüstet.
Viele Experten auf diesem Gebiet bestätigen auch, dass es empfehlenswert sei, die Gesellschaft für die Thematik zu sensibilisieren und aufzuklären. Es kann den Betroffenen eine größere Hilfe sein, als wir glauben, wenn wir keine stigmatisierende Sprache verwenden, immer wieder unsere Hilfe anbieten, die Person daran erinnern, ihre Medikamente zu nehmen und daran, dass sie geliebt, wertgeschätzt, respektiert und unterstützt wird.
Der Psychiater Roberto Fernández unterstützt persönlich die “Assertive-Community-Therapie” zur Behandlung von Personen, die psychotische Episoden erfahren. Die Assertive-Community-Therapie ist eine Behandlungsmethode, die sich bereits beim ersten Auftreten einer akuten psychotischen Störung anwenden lässt. Sie beruht darauf, der betroffenen Person Orientierung zu verschaffen, indem sie dauerhaft betreut wird und ihre Entwicklung auch im Nachhinein aktiv verfolgt wird. Es handelt sich um eine integrierte, gemeindeorientierte Arbeit mit Fokus auf die Intervention zu Hause.