Was ist Pansexualität?
Seit Jahrhunderten teilen wir unsere Gesellschaft in zwei Geschlechter auf: männlich und weiblich. Jeder von uns wird, spätestens nach der Geburt, einem der Geschlechter zugeteilt. Der konventionellen Sicht auf die Welt zufolge sollten sich Männer zu Frauen und Frauen zu Männern hingezogen fühlen. Das Spektrum der menschlichen Sexualität allerdings ist viel breiter. Hier kommen die verschiedenen sexuellen Orientierungen ins Spiel – und so auch die Pansexualität.
Die Evolution der menschlichen Sexualität
Wenn eine Person mit männlichen Geschlechtsorganen geboren wird, wird sie als männlich betrachtet. Entsprechendes gilt für weibliche Personen. Demnach gäbe es in der menschlichen Sexualität nur zwei Möglichkeiten. Schwarz oder Weiß. Blau oder Rosa. Entweder oder. Glücklicherweise erkennen wir mit dem Fortschritt unserer Gesellschaft zunehmend die vielfältigen Möglichkeiten der menschlichen Sexualität. Aus dem Zweifarbenspektrum ist eine bunte Welt geworden.
Heutzutage können wir zwischen Hetero-, Homo-, Bi-, Trans-, und Pansexualität, um nur einige zu nennen, unterscheiden. Die Art der Sexualität variiert, abhängig davon, wie sich Menschen in ihrem Körper und zu anderen hingezogen fühlen – egal, ob welches biologische Geschlecht sie haben.
Pansexualität in menschlichen Beziehungen
Pansexualität ist eine sexuelle Orientierung. Gekennzeichnet ist diese sexuelle Orientierung durch eine körperliche und emotionale Anziehungskraft auf eine Person. Das Geschlecht dieser Person oder ihre Geschlechtsidentität spielen dabei keine Rolle. Daher ist die Pansexualität die freieste Art, Beziehungen zwischen Menschen zu definieren.
Es gibt kaum Regeln, wenn es um Pansexualität geht. Diese Art der Sexualität ist nicht einschränkend. Pansexuell können Personen sein, die der binären Geschlechtsidentität entsprechen, die sich also als Mann oder als Frau identifizieren, oder Personen, die davon abweichen.
Der Unterschied zwischen Pan- und Bisexualität
Wenn wir auf diese Definition blicken, mögen wir uns fragen, was denn der Unterschied zwischen Panssexualität und Bisexualität sei. Nun, das Hauptmerkmal der Pansexualität besteht darin, dass sie keinen Wert auf binäre Geschlechter legt.
Eine bisexuelle Person hingegen findet sowohl Männer als auch Frauen attraktiv, schreiben jedoch jedem Menschen ein bestimmtes Geschlecht zu. Frauen sind Frauen und Männer sind Männer. Die Geschlechtsidentität eines potenziellen Partners ist für die auf sie ausgeübte Anziehung also durchaus wichtig.
Auf der anderen Seite berücksichtigen pansexuelle Personen nicht das Geschlecht oder die Geschlechtsidentität einer Person. Ganz einfach, ein Pansexueller fühlt sich unabhängig von diesen Dingen körperlich und emotional angezogen – oder eben nicht.
Eine unbekannte sexuelle Orientierung und der Weg in die Zukunft
Aufgrund der Schwierigkeiten, diese sexuelle Orientierung zu verstehen, und aufgrund der relativen Neuheit des Begriffs, haben wir bisher nur wenig von Pansexualität gehört. Oder wir betrachten sie als eine romantischere Idee der Hetero- oder Homosexualität, als etwas, das eher Idylle sei als Realität. Vielleicht halten manche Menschen die Pansexualität gar für eine Modeerscheinung und glauben, dass sie keine authentische sexuelle Orientierung darstelle. Sie verstehen sie stattdessen als eine Art und Weise, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen oder sich von anderen zu unterscheiden.
Literatur, Fernsehen und Kino beziehen sich aber immer häufiger auf diese sexuelle Orientierung. Ein Beispiel hierfür wären mehrere Charaktere der berühmten Science-Fiction-Serie Doctor Who. Sie definieren sich als Pansexuelle. Die Serie spielt in einem fernen, futuristischen Universum und in diesem Universum teilt die Figur des Jack Harkness Menschen nicht in Männer und Frauen ein. Auf der anderen Seite ist Pansexualität auch in der Fernsehserie Sex in the City ein Thema. Diese Serie präsentiert die Pansexualität als eine sexuelle Orientierung des neuen Jahrtausends.
Auch lassen sich pansexuelle Comic-Figuren finden, Wade W. Wilson beispielsweise, auch bekannt als Deadpool. Dieser berühmte Marvel-Antiheld ist das perfekte Beispiel für Pansexualität. Er identifiziert sich nicht mit einer bestimmten sexuellen Orientierung. Deadpool findet verschiedene Menschen attraktiv, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität oder ihrem Geschlecht.
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